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2016. Geschichte durch Kunst verhandeln

Das Werk Project Speak2Tweet der Künstlerin Heba Y. Amin auf der Dak ́Art 2016 als zeitgenössische Intervention zur Diversität und Pluralität in der Geschichtsschreibung

Von Lisa Ness

 

2011 - das Jahr, in dem der sogenannte Arabische Frühling in Ägypten seinen ersten Höhepunkt erreicht. Am 27. Januar gelingt es dem autoritären Regime unter Muhammad Husni Mubarak, den Internetzugang im Land zu kappen – als Maßnahme gegen anwachsende Proteste in verschiedenen größeren Städten Ägyptens. Ziel dieses Vorgehens ist es, einen möglichen Austausch regierungskritischer Gruppen über das am weitesten verbreitetste Kommunikationsmedium im Land im Kampf gegen das bestehende Herrschaftssystem zu unterbinden. In Reaktion auf diese Restriktionen entwickelte eine Gruppe von Programmierern innerhalb einer Woche die digitale Plattform Speak2Tweetals alternatives Verständigungsforum, das ÄgypterInnen die Möglichkeit eröffnen soll, ihre täglichen, meist sehr persönlichen Anliegen, Erfahrungen und Gedanken als Sprachnachrichten teilen zu können. Dazu kann eine internationale Nummer angerufen und eine Tonaufnahme hinterlassen werden, welche dann auf Twitter gepostet wird, um so eine vollkommene Isolation der Bevölkerung zu vermeiden. Das Resultat ist ein digitales Kaleidoskop tausender Audio-Botschaften von Menschen aus ganz Ägypten – welches jedoch schon einige Jahre nach Entstehung der Plattform nicht mehr vollständig online verfügbar ist.

Im Jahr 2016 blickt die ägyptische Künstlerin Heba Y. Amin in ihren künstlerischen Auseinandersetzungen erneut auf diese Geschehnisse zurück und präsentiert diese im Rahmen der 12. Dak ́Art. Project Speak2Tweet nennt sie ihre raumgreifende seit 2011 andauernde mixed-media Arbeit, deren Ausgangspunkt die zuvor beschriebenen Ereignisse in Ägypten darstellen. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Speak2Tweet-Plattform befindet sich Amin in ihrem Studio in Berlin und beschließt, die für sie sehr emotionalen Nachrichten aufzunehmen und ein Archiv anzulegen, welches den heutzutage fast schon vergessenen Aspekt einer Geschichte einzufangen und festzuhalten versucht.2 Es entsteht eine Art virtueller Geschichtsraum, der mosaikähnlich verschiedene Stimmen, Perspektiven, Gefühle und Erfahrungen zusammenbringt, einem breiten Publikum über die projekteigene Websiteonline zugänglich macht – und weiterführend eine  grundlegende Komponente für das künstlerische Gesamtwerk Project Speak2Tweet bilden soll.

Abb.1& 2: Detailansichten des Werkes Project Speak2Tweet (2011- ongoing) der Künstlerin Heba Y. Amin auf der Dak ́Art 2016. Foto: Lisa Ness

  

Geschichtsschreibung im partizipativen Kunstwerk Project Speak2Tweet

Auf der diesjährigen Biennale in Dakar, kuratiert von Simon Njami unter dem Titel La cité dans un jour bleu/ The City in a blue day, fand ein Teil des Projektes dann Einzug in die internationale Ausstellung, die sich speziell mit dem Thema Réenchantements (Wiederverzauberung) beschäftigte.

Amin präsentiert eine Rauminstallation, die unterschiedliche Medien einsetzt: Vier Audio- Botschaften aus dem Bestand derSpeak2Tweet-Plattform werden mit experimentellem Videomaterial verknüpft, welches die Künstlerin selbst gedreht hat. In einem Abteil im Seitentrakt des ehemaligen Justizpalastes, dem Hauptausstellungsgebäude der Dak ́Art 2016, wird dabei ein Raum eröffnet und bespielt, der diese verschiedenen Komponenten zu verbinden versucht. Niedrige Decken ohne Licht, Wände im Rohbau und staubbedeckter Boden fassen auf schätzungsweise 15qm visuell und auditiv erfahrbare Geschichtsschreibung, welche wiederum auf der Verbindung verschiedener subjektiver Wahrnehmungen basiert – und ein Forschungsprojekt in eine Sprache der Kunst zu übersetzen versucht.

Zum einen integriert das Werk die aufgenommenen sehr privaten, individuellen Sprachnachrichten, welche über an einer Wand aufgehängte Kopfhörer zu vernehmen sind. In schlechter Qualität paart sich hier tonlich ein Knistern im Hintergrund mit aufeinander folgenden Stimmen, die in arabischer Sprache individuelle Eindrücke, Erfahrungen und Gefühle artikulieren. Es geht um die aktuelle Situation Ägyptens aber auch vergangene Ereignisse, die hier in Bezug zur Gegenwart gesetzt werden. Die Aufnahmen sind akut und nicht selten sehr emotional. In ihrer Form erwecken sie den Anschein spontaner Äußerung, dem Verlangen, unmittelbar zum Ausdruck, zur Sprache bringen zu müssen, was den einzelnen Menschen jeweils bewegt(e). Auslöser für diese Kommunikation ist das Leben unter Bedingungen massiver Einschränkungen der bürgerlichen Rechte und Freiheiten. Nicht kommunizieren, sich nicht mitteilen zu können, bedeutet mithin auch nicht gehört und somit sozial ausgegrenzt zu werden. Die Plattform Speak2Tweet eröffnet dabei eine Verbindung oder vielmehr einen virtuellen Zwischenraum zum Außen, zum Rest der Welt. Diese Zustände spiegeln sich auch in den einzelnen Tonaufnahmen wieder – während gleichzeitig auch die Problematiken einer solchen einseitig ausgelegten Verständigungsform zu Tage treten: Wohingegen das sprechende Individuum in seinen Aussagen inhaltlich keinen Zwängen unterworfen ist - nicht zuletzt weil die Nachrichten anonym verschickt werden konnten – grenzt das Medium die Möglichkeiten der Kommunikation formal ein, da sie sich ausschließlich auf die sprachliche Ebene beschränken, das Gegenüber sie demzufolge nur hörend rezipieren kann.

Dieser medial bedingten Schranke versucht Amin dann durch die Zugabe einer weiteren Komponente entgegenzuwirken. Dem virtuellen Raumkonzept stellt sie in ihren Ausstellungsprojekten den realen Raum gegenüber, indem sie das ursprüngliche digitale Archiv durch ihre subjektive Perspektive in visualisierter Form ergänzt und somit zugleich die bisherigen Grenzen der vom Medium auferlegten Kommunikationsbedingungen auflöst. Dazu nutzt Amin Videofragmente, die sich mit verschiedensten Realisationen von urbanem Raum beschäftigen: öffentliche Plätze und Gebäude, Privaträume, unfertige Wohnblocks, stets jedoch menschenleer. Gedreht sind die Aufnahmen mit einer stationär eingerichteten Kamera in schwarz-weiß. Es werden Orte zur Darstellung gebracht, die sich in ihren Funktionen, ihrer Gestaltung, den ihnen eingeschriebenen Bedeutungen unterscheiden. Allen jedoch ist gemeinsam, dass sie aus einer retrospektiven Perspektive von einer Vergangenheit erzählen, in der genau diese Räume belebt wurden oder waren.

Die Geschichte(n), die Amin in ihren Bildern einzufangen versucht, bleiben demnach auch vorerst unklar. Es entsteht eine Unsichtbarkeit von Geschichte, Lücken, die aus der heutigen Sicht nicht mehr vollständig rekonstruiert werden können. Durch diese spezifische Inszenierung tritt neben den Raum auch der Faktor Zeit in Erscheinung. Dies wirft die Frage auf, inwiefern sich Dokumentation(en) von Geschichte rückblickend ermöglichen lässt bzw. wie mit den verbleibenden Leerstellen umzugehen ist. So findet in den Visualisierungen Amins zwar offensichtlich eine künstlerische Auseinandersetzung mit Raum – realem Lebensraum in Form von Architektur und die ihn umgebenden Landschaften - statt, die Hintergrundinformationen wie Entstehung, Nutzung etc. der Orte, bleiben für den Betrachter jedoch im Verborgenen.

Beide der hier verwendeten Medien gelangen, isoliert verwendet, an verschiedenen Punkten an ihre kommunikativen Grenzen. In ihrer Zusammenführung jedoch wirken sie komplementär, ihre inhärenten Möglichkeiten der Informationsvermittlung ergänzen sich wechselseitig. Während die Videofragmente den Stimmen ein Gesicht zu verleihen scheinen, sorgen die Tonaufzeichnungen für die zuvor fehlende Kontextualisierung der Projektionen und füllen bisherige Leerstellen in der Geschichtsschreibung. Neben die als Zeitzeugenberichte aufzufassenden Tonaufzeichnungen aus dem Jahr 2011 tritt der subjektive Blick der Künstlerin, welcher mit zeitlicher und räumlicher Distanz auf das Geschehene blickt, es reflektiert und einordnet. Gleichzeitig entwirft Amin dadurch einen kontextuellen Bezugsrahmen innerhalb dessen die Videoaufnahmen als auch die Tonaufzeichnungen zu deuten sind. Die künstlerische Auseinandersetzung Armins liegt somit vornehmlich darin, die Tonaufnahmen in ihrer emotionalen Brisanz zu relativieren um sie in einer zweiten Projektstufe durch die Verknüpfung mit pseudo-dokumentarischen Aufnahmen verschiedener Stadträume als real-existierende Geschichte zu legitimieren und den Anschein eines realen Geschehens zu vermitteln.

Solch eine Verknüpfung und zugleich Verdichtung von unterschiedlichen Dokumenten, Stimmen und Blicken, trägt bei der Erfassung von Geschichte vor allem dazu bei, eine monoperspektivische Narration oder gar einen panoptischen Blick auf das Geschehene zu vermeiden. In Anerkennung der Diversität von Wahrnehmung und der daraus resultierenden Vielseitigkeit von Kommunikation – hier sowohl auf inhaltlicher als auch formaler Ebene - lässt Amins Werk eine Pluralität von Standpunkten und Ausdrucksformen zu.

Dieses Ineinandergreifen von verschiedenen Medien wird dann durch ihre räumliche Anordnung auf der Biennale in Dakar akzentuiert. Betritt die BesucherIn den Raum und somit auch die Installation, transformiert sich das Zusammenspiel der Wahrnehmungsebenen zu einem gewissermaßen verräumlichten Konglomerat von Geschichtsschreibung, einem Ort, an dem die Audioaufnahmen zu einer vernehmbaren Stimme der filmisch festgehaltenen Räumlichkeiten und der ihr eingeschriebenen Narrative werden. Besonders prägnant zeigt sich hier die Abwesenheit alles Menschlichen – eine Art Dystopie, die sich mittels der Videoaufnahmen artikuliert. Ergänzend dazu scheinen sich die arabischen Sprachfetzen durch die schlechte Qualität der Tonaufzeichnungen in teils gefahrvolle, teils angsterfüllte Narrationen aufzulösen, die letztlich vor allem durch die Untertitel verständlich bleiben. Umgeben von diesen divergierenden Standpunkten schafft die Künstlerin ein Szenario, innerhalb dessen die RezipientIn das Wahrgenommene an ihre eigene Erfahrungen zurückbinden und als er- oder gelebte Geschichte imaginieren kann - und weiterführend aufgefordert wird, sich mit der ihr offerierten Information auseinanderzusetzen, sich zu verorten und Stellung zu beziehen. Eine interaktive Partizipation bleibt unvermeidbar. Die Videoprojektionen laufen teils gleichzeitig, teils abwechselnd an drei Wänden des Raumes, sodass zur Erfassung der gesamten Bilder Bewegung und somit zugleich eine Entscheidung des Subjektes notwendig wird: Welcher Visualisierung schenke ich die meiste Aufmerksamkeit? Welche Relevanz haben die Tonaufzeichnungen für mich? Wo stehe ich selbst in diesem Informationspool, in diesem Geschichtsraum?

Die eigene Position in historischem Geschehenem zu finden, impliziert sie zu hinterfragen, zu reflektieren und sich letztendlich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden. In diesem Zusammenhang scheint es von großer Wichtigkeit, auch den werkexternen Kunstraum zu betrachten, den Rahmen, in welchem das Werk präsentiert wird – hier die Dak ́Art 2016.

Abb.3& 4: Detailansichten des Werkes Project Speak2Tweet (2011- ongoing) der Künstlerin Heba Y. Amin auf der Dak ́Art 2016. Foto: Lisa Ness

  

Geschichtsdiskurse im Kunstraum Dak ́Art 2016

Wie zu Beginn bereits erwähnt, hat sich die Biennale 2016 in Dakar in ihrer Konzeption dem Thema der Wiederverzauberung verschrieben. ,Wiederverzauberung' bezieht sich nach Njami dabei besonders auf verschiedenste kulturelle und gesellschaftliche, aber auch politische Aspekte, welche eine Reflexion der eigenen Geschichte(n) jedoch keinesfalls ausschließen sollte. Der Kurator beabsichtigt so, auf die Nutzung vorhandener, vielleicht über die Jahre vergessene Ressourcen hinzuweisen, die mit Hilfe unterschiedlicher zeitgenössischer Stimmen, Blicke und Perspektiven wiederangeeignet, neu gedacht und transformiert werden können - und so ein verändertes Bewusstsein für die Stärke des einzelnen Subjekts aber auch des lange Zeit verkannten und unterdrückten Kontinents Afrika zu erzeugen.

Unterstrichen wird diese inhaltliche Ausrichtung durch die Wahl des Ausstellungsortes, dem ehemaligen Justizpalast am Rande des Stadtviertels Le Plateau. Nachdem dieser nach der Schließung im Jahr 1986 in Vergessenheit geraten zu sein schien, wurde das Gebäude eigens für die diesjährige Biennale instand gesetzt. Im Mai 2016 öffnete sich der geschichtsträchtige Ort, an dem in vergangenen Tagen über Recht und Unrecht entschieden wurde, für neue Erfahrungen, Austausch und hoffentlich auch zukünftig stattfindende kulturelle Interaktionen. Eine große, hohe, teils offen gestaltete Säulenhalle, ehemalige Gerichtssäle und kleinere Verwaltungsräume beherbergten für einen Monat künstlerische Arbeiten zahlreicher, aus afrikanischen Ländern kommender KünstlerInnen, unter anderem auch die Arbeit Heba Amins. Auf den ersten Blick und insbesondere im Vergleich mit anderen präsentierten Werken, schien diese einen weniger prominenten Platz in dem kuratorischen Raumkonzept zugewiesen bekommen zu haben. Unter Berücksichtigung des Ensembles künstlerischer Positionen emanzipierte sich der gewählte Seitentrakt mit seiner eher unspektakulären Architektur jedoch zu einer Art Subareal, das speziell der Diskussion von verschiedenen Geschichtsräumen nachging. So trat Amins Werk zum einen in den Dialog mit einer autobiografischen Fotoserie des sudanesischen Künstlers Ala Kheir, in welcher dieser die eigene Rückkehr in seine Heimatstadt Khartoum, dem Ort seiner Kindheit, nach über 20 Jahren zu beschreiben versuchte. Zum anderen begegnete Amins Arbeit einer Videoarbeit der französisch- marokkanische Künstlerin Leila Alaoui, die den Nachbarraum mit einer 3-Screen-Projektion zum Thema Subsaharische Migration bespielte und damit auf dynamische, temporäre Lebensräume sowie auf die Fluidität sozialer Raumvorstellungen aufmerksam machte.

Indem Njami diese unterschiedlichen künstlerischen Auseinandersetzungen einander gegenüberstellte und in Beziehung setzte, konnte sich die BetrachterIn die Polyphonie der Behandlung von Historie erschließen, deren jeweilige Interpretationen und Funktionsweisen sie zu verstehen und somit auch zu hinterfragen vermochte und mag. (Wieder-)Aneignung von Raum und weiterführend auch deren erneute Verzauberung spielt in jeder der drei Arbeiten eine wesentliche Rolle, wobei sich insbesondere Amins raumgreifende Installation das Potenzial der umgebenden Räumlichkeiten zunutze macht und in den Dialog mit den lokalen Geschichten tritt. So verwendet Project Speak2Tweet die Wände des Gebäudes als Projektionsflächen, eignet sich den Raum als Basis für die künstlerische Argumentation an, die nicht zuletzt auch das Verständnis von (Un-)Gerechtigkeit problematisiert. Wie lassen sich die hier übermittelten Informationen, die scharfen Zwischentöne der künstlerischen Sprache in die persönliche Auffassung von Recht und Unrecht einordnen? Welchem Verständnis von Recht folgt das rezipierende Individuum zu diesem Zeitpunkt überhaupt und entspricht dies den jeweiligen Vorstellungen von Gerechtigkeit? Welche Position nimmt die RezipientIn in der Geschichte des Arabischen Frühlings ein, wenn sie sich als BesucherIn der Dak'Art 2016 mit den Geschehnissen in Ägypten gut 5 Jahre zuvor beschäftigt(e)? Welche Konsequenzen bringt dieses (vielleicht neu erlangte) Bewusstsein über die eigenen Privilegien mit sich? Wie will die BesucherIn als Teil einer globalen Gemeinschaft über Geschichte sprechen, diskutieren – sie mitgestalten und -schreiben?

Die Einbindung eines solch partizipativen Werkes in einen Kunstraum wie die Dak ́Art 2016 ihn darstellt, ermöglicht dabei die Blicke der jeweiligen RezipientInnen keineswegs vollends zu lenken, sondern ergänzend Denkanstöße im Rahmen der Erfahrung zu geben. Während Amin also die Geschichte des Justizpalastes nutzt und diese mit einer virtuellen Geschichtsschreibung überlagert, entwickelt sie zugleich auch die Historie des Gebäudes weiter. Sie bringt zwei Geschichten, die sich beide durch Raum artikulieren in Einklang und transzendiert so das Moment der realen Begebenheiten und eröffnet einen Raum der Auseinandersetzung mit Geschichtsschreibung. Besonders die Verlagerung des Fokus von einer zeitlichen auf die räumliche Dimension von Wissensformationen birgt dabei die Möglichkeit bisherige Modelle einer meist ausschließlich chronologischen Aufarbeitung zu überdenken – und stattdessen grundsätzliche Dynamiken von Historie, Entwicklungen in alle Richtungen, sichtbar zu machen.

Neben den Ereignissen des Arabischen Frühlings, von welchen die Audiobotschaften der Speak2Tweet Plattform aber auch die filmischen Fragmente des sich kontinuierlich verändernden Werkes berichten, verweist Amin so in ihrer Auseinandersetzung – ausgestellt auf der Dak'Art 2016 – auch deutlich auf einen bisher ungesehenen Bedarf an Entwicklung von Kommunikationsräumen, die sich speziell dialogischen, partizipativ angelegten Formen von Geschichtsschreibung widmen oder wie im Ancien Palais de Justice wiedereröffnen. Der Grundstein für solche Formate scheint mit der Umsetzung des kuratorischen Konzeptes Njamis und speziell der Integration des Werkes Project Speak2Tweet gelegt – ob eine zukünftige Etablierung dergleichen stattfindet, bleibt abzuwarten.

 

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Anmerkungen:

1 Siehe Speak2Tweet-Page/Twitter, URL: https://twitter.com/speak2tweet, Datum 14.09.2016

2 Interview mit Heba Y. Amin, Juli 2016 (Atelier der Künstlerin in Berlin)

3 Siehe offizielle Website Project Speak2Tweet, URL: http://www.projectspeak2tweet.com/#my-love-for-you-egypt-increases-by-the-day, Datum: 15.09.2016

4 Email-Austausch mit dem Kulturamt Dakar Januar 2017.