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Ausstellung "Visionen vom Weltende"

10.06.2010 | 12:00

Faksimiles mittelalterlicher Apokalypse-Handschriften aus der Sammlung Detlef. M. Noack

Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin

Montag bis Freitag 9-20 Uhr, verlängert bis zum 28. Juli,

Eine Ausstellung von Studierenden des Kunsthistorischen Instituts im Rahmen eines Seminars von Dr. Caroline Zöhl

Der Katalog (ca. 250 Seiten, 10 €) ist ab 3. Juni in der Universitätsbibliothek und der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin erhältlich:  Bestellformular

                     

3. Juni 2010, 16 Uhr: Katalogpräsentation und Einführung in die Ausstellung, Foyer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin

Weitere Bilder von der Katalogpräsentation

 

           

3. Juni 2010, 18:15 Vortrag von Prof. Dr. Peter Klein im Kunsthistorischen Institut „Im Spannungsfeld von Islam, Endzeitangst und liturgischer Praxis: Die Erneuerung der Beatus-Illustrationen im 10. Jahrhundert“

 

In einzigartiger Weise hat letzte Text des Neuen Testaments, die prophetisch-visionäre Offenbarung des Johannes, Künstler vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit zu eindrucksvollen Bildvorstellungen angeregt. Kostbare Bilderhandschriften verbergen Zyklen von hundert und mehr Bildern zur Apokalypse. Erst in jüngerer Zeit wurden diese Bilderschätze durch originalgetreue Faksimiles einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.

Die Ausstellung des Kunsthistorischen Instituts zeigt herausragende Beispiele der Apokalypseillustration von karolingischen, über altspanische, anglonormannische, und spätmittelalterliche Handschriften bis zum Beginn des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Einen Schwerpunkt bilden Faksimiles spanischer Manuskripte des 10. bis 13. Jahrhunderts mit dem Kommentar des Beatus von Liébana, deren großformatige Miniaturen durch ihr intensives Kolorit und ihre eindrucksvolle Abstraktion zu den imposantesten Zeugnissen dieser Überlieferung gehören.

Über die Jahrhunderte hinweg führt die Ausstellung ihre Besucher entlang der aufgeschlagenen Bildseiten durch den  schwer verständlichen Text, der über die Bilder zugänglich gemacht wird. Visualisierungen und Imaginationen unterschiedlicher Zeiten und Künstler werden miteinander konfrontiert und bieten Einblicke in Unterschiede des Textverständnisses oder der Vorstellung: Bei der Inszenierung des Johannes als Autor und Visionär, der Verbildlichung seines Sehens oder Hörens, die im Text ein große Rolle spielen, oder in Bezug auf Formen der Interaktion von Bild und Text im Buch.

Eine digitale Präsentation ermöglicht es, in ausgewählten Codices virtuell zu blättern, Details zu vergrößern und den Zusammenhang von Bibeltext, Bildern und Kommentaren interaktiv zu begreifen.

Die Ausstellung und der begleitende Katalog wurden von Studierenden des kunsthistorischen Instituts der Freien Universität und Mitgliedern der „Arbeitsgruppe Spanische und iberoamerikanische Kunstgeschichte“ im Rahmen eines Seminars von  Dr. Caroline Zöhl am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin erarbeitet.

Die Exponate stammen größtenteils aus der Sammlung Detlef M. Noack, der sie dem Seminar großzügig zur Verfügung gestellt hat. Durch diese außergewöhnliche Leihgabe wurde die Ausstellung erst ermöglicht. Weitere Leihgaben stammen aus der Staatsbibliothek zu Berlin, der Rara-Sammlung der Kunsthistorischen Bibliothek der Freien Universität Berlin und aus Privatbesitz.

besprechung der Ausstellung in Campus Leben