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Tagung "Ahrenshooper Perspektiven. Künstlerkolonien und Künstlerorte im Kontext wissenschaftlicher Forschung und musealer Präsentation"

24.04.2015 - 25.04.2015

Die Begriffe „Künstlerkolonie“ und „Künstlerort“ evozieren meist unmittelbar bekannte Vorstellungsbilder: die Sehnsucht nach individueller künstlerischer Entfaltung im Kreise von Gleichgesinnten, die Suche nach einem vermeintlich unverfälschten Leben auf dem Lande, der Rückzug in die Natur als Reflex auf die Industrialisierung — all das sind Denkfiguren, die die populäre Rezeption und die wissenschaftliche Beschäftigung von und mit diesem Phä- nomen bislang nachhaltig bestimmt haben. Doch reichen diese Parameter aus, um die künst- lerische Aneignung eines Ortes oder Landstriches bis hin zur merkantilen Nutzung seines Nimbus’ durch eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern hinreichend zu erfassen?

Mit der Tagung bietet das von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungsprojekt Ahrens- hoop der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Ahrenshoop ein Forum, dies zu erkunden und neue Ansätze in der Künstlerkolonieforschung vorzustellen. Thematisch breitgefächerte Beiträge, die ausgehend vom Kunstgeschehen in und um Ahrenshoop sowohl bekannte als auch weniger bekannte künstlerische Positionen vornehm- lich des 20. Jahrhunderts in den Blick nehmen – und somit über die genuine Koloniezeit hin- ausweisen – offenbaren die vielfältigen kunst-, kultur- oder sozialhistorischen Erkenntnispo- tentiale, die in der Beschäftigung mit dem Phänomen „Künstlerkolonie/Künstlerort“ liegen. Welche stilistischen Erscheinungen können in den unterschiedlichen politischen Systemen in Ahrenshoop benannt und wie können diese in ein kunsthistorisches Panorama eingeordnet werden? Welche Fragestellungen lassen sich ausgehend vom Phänomen „Künstlerkolonie“ entwickeln, um bestehende Diskurse zu ergänzen oder neue Forschungsfelder zu eröffnen? Darstellungen von individuellen Schaffensräumen an der Peripherie und spezifischen Netz- werkbildungen in Künstlerorten sowie der Beleuchtung methodologischer Problematiken in der Erforschung dieses Themenkreises werden Reflexionen zum musealen Umgang mit der- lei neu gewonnenen Erkenntnissen zur Seite gestellt.

PROGRAMM (pdf)

Freitag, 24. April 2015

Beginn 16:00 Uhr

Begrüßung
Dr. Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin Kunstmuseum Ahrenshoop
Prof. Dr. Klaus Krüger, Freie Universität Berlin, Leiter Forschungsprojekt Ahrenshoop

  1. Claus PESE, Nürnberg
    „Es drängt sich alles zur Landschaft.“
    Künstlerkolonien als Lebenskonzept mit Erfolgsstrategie

  2. Alexandra HERLITZ, Göteborg
    Problematiken der Künstlerkolonieforschung.
    Etablierte Perspektiven und neue Herangehensweisen am Beispiel der internationalen Künstlerkolonie in Gréz-sur-Loing

  3. Julia ZIETLOW, Ahrenshoop Sieben auf einen Streich.
    Die Malerei Cesar Kleins um 1909

Möglichkeit zum Rundgang durch das Museum 19:30 Uhr gemeinsames Abendessen

Samstag, 25. April 2015

Beginn 10:00 Uhr

  1. Ruth NEGENDANCK, Nürnberg
    „Vergessen Sie uns nicht.“
    Jüdische Malerinnen in Ahrenshoop und auf Hiddensee

  2. Kornelia RÖDER, Schwerin „Sommergäste“.
    Eine Ausstellung und ihre Potentiale

Kurze Pause

  1. Elke SCHULZE, Plauen/Berlin
    „Das kleine Bimbim“.
    Albert Schaefer-Ast und e.o.plauen. Entwurf zu einem Doppelporträt

  2. Antonia NAPP, Lübeck
    Murnau am Meer.
    Die Küstenlandschaft im frühen expressionistischen Film

Mittagspause mit kleinem Imbiss

  1. Katharina HEISE, Berlin
    Im Feld der Möglichkeiten.
    Phänomene der figurativen Skulptur, Malerei und Graphik in der späten Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und das Konstrukt Künstlerkolonie

  2. Anna-Carola KRAUSSE, Berlin
    Andere Horizonte.
    Künstlerische Positionen im Schatten des Sozialistischen Realismus der 1950er- und 1960er-Jahre

  3. Paul KAISER, Dresden
    Sozialmoralische Milieus und künstlerische Raumkonzepte. Ahrenshoop als Künstlerort in der DDR

Veranstaltungsort:
Kunstmuseum Ahrenshoop, Weg zum Hohen Ufer 36, 18347 Ostseebad Ahrenshoop

Es wird eine Tagungsgebühr von 10,- €/Tag erhoben.
Um Anmeldung wird gebeten (begrenzte Teilnehmerzahl). Informationen und Kontakt: katharina.heise@fu-berlin.de

www.kunstmuseum-ahrenshoop.de
www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi/forschung/ahrenshoop/

Zeit & Ort

24.04.2015 - 25.04.2015

Kunstmuseum Ahrenshoop, Weg zum Hohen Ufer 36, 18347 Ostseebad Ahrenshoop