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Arbeitsgruppe "Span.und iberoam. Kunstgeschichte"

1. Vortragsreihe und Forschungscolloquium

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aus allen Studienniveaus, die an spanischer und lateinamerikanischer Kunstgeschichte interessiert sind. Ziel der Arbeitsgruppe ist, die Vernetzung untereinander zu fördern und ein Forum für spezifische Rechercheprobleme oder aktuelle Forschungsfragen in diesem Bereich zu schaffen. Magister- oder Promotionsthemen können bei den Arbeitsgruppentreffen vorgestellt werden. Darüber hinaus finden Gastvorträge statt.


2. Bildarchiv Noack/Gretenkord

Digitalisierung des Bildarchivs Noack / Gretenkord (Sakralarchitektur und Kirchenausstattung in Lateinamerika 16.-19. Jahrhundert)

 

3. Werkstattgespräch

"Der Jesuitenorden. Globale Netzwerke - lokale Akteure"

Freitag, 29. Juni 2012, 14.00 Uhr s.t.

Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Koserstr. 20, Raum A 163

Die Kunst des Jesuitenordens wurde häufig mit Begriffen belegt, die
unterstellen, der Orden habe eigene, sehr spezifische Kunstformen
hervorgebracht. Auch die Selbstbeschreibung der Jesuiten fördert diese
Annahme, denn in den zeitgenössischen Schriften ist häufig von ?modo
nostro? die Rede. Im Rahmen der Tagung soll diskutiert werden,
inwiefern die so bezeichneten Phänomene als Standardisierung und
Normierung charakterisiert werden können, denn gleichzeitig entzog sich
die große Vielfalt in dieser Kunstproduktion jedem Versuch,
Gemeinsamkeiten auf einen einfachen Nenner zu bringen.

In diesem Forschungsdilemma verspricht die Operation mit den
komplementären Begriffen »global« und »lokal«, eine neue Alternative zu
eröffnen. Wie Typisierung und Spezifizierung zusammenspielen, ließe
sich etwa mit dem soziologischen Modell einer Interferenz von lokal und
global fassen. Die in der Mission der Frühen Neuzeit stattfindenden
kulturellen Übersetzungen lassen sich daher sehr gut mit dem Begriff
der »Glokalisierung« analysieren, der in den 1980er Jahren in Japan vor
allem in ökonomischen Zusammenhängen entstanden ist und den Roland
Robertson (1998) für die Kulturwissenschaften fruchtbar gemacht hat, um
zum Ausdruck zu bringen, dass global zirkulierende Konzepte in der
lokalen Aneignung Veränderungen unterworfen sind. Die Tagung untersucht
Glokalisierungsphänomene in der Frühen Neuzeit, d.h. sie fragt, wie
global zirkulierende Akteure und Konzepte in lokalen Verortungen
Veränderungen unterworfen sind ? nicht nur in Südamerika, sondern auch
in Europa.

Programm (pdf)

 

4. Werkstattgespräch

"Transdisziplinäre Perspektiven auf die Kunst Mexikos im 20. Jahrhundert. Kulturanthropologie, Literaturwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte im Gespräch"

Freitag, 17. Juni 2011, 15.00 Uhr s.t.

Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Koserstr. 20, Raum A 127

 

 

Muttergottheit

Ziel des Werkstattgesprächs ist es, über Chancen und Grenzen transdisziplinärer Vernetzung zu diskutieren. Die Kunstgeschichte Lateinamerikas bietet sich für eine solche Diskussion an, da die Forschung auf diesem Feld in Deutschland vielfach außerhalb der kunsthistorischen Institute an den Universitäten stattfand, während etwa in den USA nicht-europäische Kunstgeschichten einen festen Bestandteil der Institutsstrukturen bilden. Die gegenwärtigen Bemühungen um eine Erweiterung der Gegenstandsbereiche kunsthistorischer Forschung und die Umgestaltung der Institutionen erfordern auch eine neue Auseinandersetzung mit der Verortung der Disziplin, vor allem auch in ihrem Verhältnis zu den area studies und den Kulturwissenschaften. Die Abschlussdiskussion soll daher der kritischen Reflexion der eigenen Fragestellungen, Methoden und Begriffe dienen, Forschungsperspektiven und -desiderate aus der Sicht der jeweiligen Disziplin benennen sowie neue Vernetzungsmöglichkeiten aufzeigen.

Programm (pdf)


5. Werkstattgespräch

"Transkulturelle Aushandlungsprozesse in Südamerika und Asien (17.–19. Jahrhundert)"

Freitag, 24. Juni 2011, 13.00 Uhr s.t.

Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Koserstr. 20, Raum A 127

Austauschprozesse wurden in der Vergangenheit häufig von Europa aus gedacht, so dass die Beziehungen zwischen außereuropäischen Regionen weniger Beachtung fanden. Ziel des Werkstattgesprächs ist es, transkulturelle Aushandlungsprozesse innerhalb Südamerikas sowie zwischen Südamerika und Asien in den Blick zu nehmen. Wie lässt sich das kontinuierliche Verhandeln von Differenz, das dort in der Kunstproduktion, aber auch in religiösen Ritualen und in der Sammlungspraxis des 16. bis 19. Jahrhunderts zu beobachten ist, beschreiben? Besondere Aufmerksamkeit soll dabei der produktiven und kreativen Dimension dieser Kommunikations- und Neusemantisierungsprozesse zukommen.

Programm (pdf)

6. Ausstellungsprojekt

España a través de la cámara. Das Spanienbild im Fotobuch

Eine Ausstellung im Instituto Cervantes Berlin,
5. Juni–25. Juli 2008

Rosenstr. 18–19 / Ecke Rochstr.

Öffnungszeiten:

Mo–Do 12.00–19.00 Uhr

Fr 12.00–18.00 Uhr

Eintritt frei

 

Muttergottheit

Im Zentrum der Ausstellung „España a través de la cámara. Das Spanienbild im Fotobuch“ steht ein am Beginn des 20. Jahrhunderts entwickeltes Medium, mit dem ein völlig neuer Bilddiskurs entstand: das Fotobuch. Beim Blättern nimmt das Auge des Betrachters hier gleichsam filmische Sequenzen wahr. Die Interaktion von Text und Bild auf einer Buchseite, aber auch die Beziehung zwischen den Einzelfotografien, das Stilmittel der Gegenüberstellung, der Reihung in Bildserien etc., produzieren neue Bedeutungen, die das autonome Einzelwerk für sich betrachtet nicht zum Ausdruck bringt. Die Fotografien fügen sich zu Bildnarrationen zusammen und jedes Buch erzählt so gleichsam eine eigene Geschichte, entwickelt ein anderes Bild der Iberischen Halbinsel.

Durch die Auswahl der Fotografinnen und Fotografen – es sind Künstlerinnen und Künstler aus Spanien, wie Cristina García Rodero oder Ramón Masats, aber auch aus anderen Ländern, etwa Robert Capa oder Inge Morath, zu sehen – sollte die Frage aufgeworfen werden, wie Selbst- und Fremdbilder generiert werden und in welcher Abhängigkeit sie jeweils voneinander stehen. Die – gelegentlich auch mit Umkehrungen und Brechungen verbundenen – Austausch- und Rezeptionsprozesse zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung führen dazu, dass die Fotobücher in der Ausstellung förmlich miteinander kommunizieren. Viele verschiedene Perspektiven lassen sich erkennen, die mitunter diametral entgegengesetzt sind, in vielen Fällen aber auch Übereinstimmungen aufweisen. Auf der einen Seite ist so die Verfestigung eines bestimmten Motivrepertoires etwa aus Flamenco, Castillos, Stierkämpfen etc. zu beobachten, auf der anderen Seite – vor allem in jüngerer Zeit – antworten ironische Inversionen, Parodien und Gegenentwürfe auf diese Kanonisierungsprozesse und auf die Festschreibung eines spezifischen Spanienbildes. In der Zusammenschau wird so der konstruktive Charakter dieser Imaginationen Spaniens evident.

 

Der in Berlin lebende Künstler Finbarr Kelleher hat für die Ausstellung eine multimediale Animation der Fotobücher entwickelt und ermöglicht es, durch seine Medieninstallation einen Eindruck von der optischen Erscheinung und der visuellen Ordnung der einzelnen Fotobücher zu vermitteln. Je zehn repräsentative Seiten aus den Fotobüchern werden hier in einem Rhythmus von drei Sekunden virtuell geblättert. Da das Ausstellungskonzept, die spezifischen medialen Bedingungen des Fotobuchs zu zeigen, mit einer statischen musealen Präsentation kollidiert, kommt dieser Arbeit innerhalb des Projekts ein besonderer Stellenwert zu.

 

Das Konzept der Ausstellung wurde von einer Gruppe von Studierenden der Universität Leipzig unter der Leitung von PD Dr. Michael Scholz-Hänsel entwickelt. Erstmals war sie 2007 in Leipzig im Haus des Buches zu sehen. Anlässlich dieser Ausstellung erschien ein Katalog mit dem Titel: „Spanien im Fotobuch. Von Kurt Hielscher bis Mireia Sentís. Eine imaginäre Reise von Barcelona in die Extremadura“. Studierende der Freien Universität, die der Arbeitsgruppe „Spanische und iberoamerikanische Kunstgeschichte“ angehören, haben dieses Projekt unter Leitung von Dr. Margit Kern übernommen und weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang ist ein Sammelband mit Essays von Berliner Studierenden entstanden, der den Titel trägt: „España a través de la cámara. Das Spanienbild im Fotobuch“.

 

Donnerstag, den 5.6.2008

19.30 Uhr

Eröffnung der Ausstellung

Mesa redonda: Fotografie in Spanien

Asunción Domeño Martínez de Morentin (Fondo Fotográfico, Universidad de Navarra, Pamplona), María de los Santos García Felguera (Universidad Complutense, Madrid), Roland Jaeger (Hamburg), Margit Kern (Freie Universität Berlin) und Michael Scholz-Hänsel (Universität Leipzig)

 

Führung durch die Ausstellung

Margit Kern und Michael Scholz-Hänsel

 

7. Spanien im Fotobuch. Jahrestagung der Carl Justi-Vereinigung

in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Spanien und dem Instituto Cervantes
6. und 7. Juni 2008

 

Freitag, den 6.6.2008
9.30 Uhr
Begrüßung
Margit Kern und Michael Scholz-Hänsel

Rahmenthema I:
Versuch einer Begriffsbestimmung: das Medium Fotobuch

Moderation: Margit Kern

Dörte Wiegand (Leipzig):
20er Jahre: Das deutsche Fotobuch – Tradition und Neudefinition

Philipp Freytag (Leipzig):
70er Jahre: 'The New West' as America – Über die bildtextliche Konstruktion des US-amerikanischen Westens in dem gleichnamigen Fotobuch von Robert Adams

Stephanie Bremerich (Leipzig):
Armut im Fotobuch. Die „American Pictures“ von Jacob Holdt

Josep Vicent Monzó (Valencia):
Die Fotosammlung des IVAM, Valencia


Mittagspause (13.00–14.30 Uhr)


Rahmenthema II:
Der Spanische Bürgerkrieg im Medium der Fotografie

Moderation: David Sánchez (Madrid)

Anne-Kathrin Winkler (Wolfsburg):
Erinnern / Vergessen – Zum ambivalenten Umgang mit dem Spanischen Bürgerkrieg als deutsch-deutscher Erinnerungsort. Eine visuelle Spurensuche

Robert Gander (Innsbruck):
Robert Capa. Fotograf im Spanischen Bürgerkrieg

Laila Popovic (Leipzig):
Hans Namuth: Vom Fotojournalisten im Spanischen Bürgerkrieg zum Fotografen von Jackson Pollock


19.30 Uhr
Abendvortrag
María de los Santos García Felguera (Universidad Complutense, Madrid):
Fotógrafos alemanes en España durante el siglo XIX

 

Samstag, den 7.6.2008
Beginn 9.30 Uhr


Rahmenthema III:
Fotografen und ihre Fotobücher

Moderation: Michael Scholz-Hänsel

David Sánchez (Madrid):
Kurt Hielscher

Asunción Domeño Martínez de Morentin (Pamplona):
José Ortiz Echagüe

Ulrike Heine (Leipzig)
Künstlerischer Ausdruck – Dokumentarischer Eindruck: Wolfgang Webers Bildband Barcelona


Mittagspause (13.00–14.30 Uhr)


Führung durch die Ausstellung
Margit Kern und Michael Scholz-Hänsel


Rahmenthema III (Fortsetzung):
Peggy Hempel (Leipzig) und Judith Wellen (Berlin):
„Wie Kino aus Einzelaufnahmen“ – Ramón Masats’ “Los Sanfermines” an der Schwelle zum bewegten Bild

Alexia Pooth (Berlin):
Cristina García Roderos Fotobuch "España oculta". Traditionsfortführung und visuelle Neudefinition


Ein Exkurs:

Javier Martínez-González (Pamplona):
La España de Carlos Flores: "Arquitéctura española contemporánea"


Abschlussdiskussion


20 Uhr
Mitgliederversammlung der Carl Justi-Vereinigung e. V.