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Was war Volkskunst?

19.06.2025 | 18:15 s.t.
Gertrude Knappenberger(?), Centennial Quilt, Emmaus, Pennsylvania, 1876

Gertrude Knappenberger(?), Centennial Quilt, Emmaus, Pennsylvania, 1876
Bildquelle: American Folk Art Museum, Public Domain

Vortrag von Christopher S. Wood (New York University)

im Rahmen des Seminars „Volkskunst?“ (Prof. Dr. Jasmin Mersmann)

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert waren die Textilien und Keramiken des ländlichen Europas bei den städtischen Eliten sehr begehrt. Doch das bäuerliche Kunsthandwerk war ein wirtschaftlicher Anachronismus, der nur in Museen und als Touristenkunst überleben sollte. Schon das erste Buch, das das Wort „Volkskunst" im Titel trug—1894 von Alois Riegl veröffentlicht—kündigte den Untergang des Phänomens an: Die bäuerlichen Produzent:innen, die sich ihrer Anziehungskraft auf urbane Sammler:innen allzu bewusst waren, waren nicht mehr unschuldig.
Mit der Abkehr von der Volkskunst haben der fortschrittliche Geschmack und die Wissenschaft jedoch die wahre Natur dieser häuslichen und keineswegs kurzlebigen Form nicht-elitärer Kreativität verkannt. Der Vortrag versucht, Volkskunst neu zu definieren und auf diese Weise ihre alternative Geschichte zu skizzieren.

Zeit & Ort

19.06.2025 | 18:15 s.t.

Kunsthistorisches Institut, Koserstraße 20, Raum A 163

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