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PD Dr. Arwed Arnulf

Kunsthistorisches Institut

Adresse
Koserstr. 20
14195 Berlin

Sprechstunde

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Zur Person


Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittel- und Neulateinischen Philologie an der Freien Universität Berlin. Promotion 1992, Habilitation 1998, seither Privatdozent, Lehre der Mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunstgeschichte und Durchführung mehrerer Forschungsprojekte.

1990-92 Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes

1992-1994 Postdoktorandenstipendium der DFG

1994-1996 Habilitationsstipendium der DFG

1997-1999 Habilitationsstipendium der Kalkhoff-Rose-Stiftung (Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz)

2001-2002 Vertretung des Lehrstuhls für Italienische Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin

2002-2004 Forschungsprojekt DFG:
Deutsche Humanisten des 16. Jahrhunderts und die Kunst – Humanisten als Auftraggeber, Sammler, Berater und Konzeptoren.

2005-2007 Forschungsprojekt DFG:
Bildzyklen, Ausstattungsprogramme und ihre publizierten Erklärungen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert

seit 2007 Forschungsprojekt DFG:
Die Rezeption mittelalterlicher Kunst vor 1700 in Deutschland. Restaurierung, Inszenierung, Inanspruchnahme, Reproduktion, antiquarische Dokumentation und Erklärung mittelalterlicher Bau- und Kunstwerke im 16. und 17. Jahrhundert


Da in der Kunstchronik August 2008 die bei Arnulf abgeschlossenen und begonnenen Arbeiten durch ein ungeklärtes Versehen nicht, bzw. fehlerhaft publiziert wurden, folgen mit Einverständnis der genannten Kandidaten die entsprechenden Angaben für den Zeitraums Juni 2007 bis Juni 2008:

Abgeschlossene Dissertationen:

Inga Brinkmann: Grabdenkmäler, Grablegen und Begräbniswesen des lutherischen Adels im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert - Adelige Funeralrepräsentation im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel.

Dorit Malz: Ragionare in detto dialogo.Die Sala dei Cinquecento im Palazzo Vecchio in Florenz. Giorgio Vasaris malerisches Ausstattungsprogramm und die terza giornata seiner Ragionamenti.

Neu begonnene Dissertationen:

Ingrid Dettmann: Der italienische Maler und Architekt Tommaso Laureti (1530-1602).

Anja Karlsen: Das Treppenhaus und seine Ausstattung im süddeutschen Schloß-, Palais- und Klosterbau des 17. und 18. Jahrhunderts.

Abgeschlossene Magisterarbeiten:

Beate Turczynski: Der Kirchensaal im Gotischen Haus zu Wörlitz

Ines Richter: Die architektonisch-künstlerische Inszenierung des Thomas-Becket-Kultes in der Kathedrale von Canterbury. 1170-1538

Diana Brinkmeyer: Die Ausstattung der Schlosskapelle zu Blutenburg

Diana Fleischer: Gotische Skulpturen in barocken Kirchen am Beispiel des Hochaltars in St. Peter, München

Carola Dittrich: Liturgische Ausstattungsstücke der Erfurter Bildhauerwerkstatt Friedemann für altgläubige und lutherische Auftraggeber

Lehre

Forschung


Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Methodische Schwerpunkte und Interessengebiete:

Historische Kontextualisierung des Kunstwerks unter funktions- und rezeptionsgeschichtlichen Aspekten als Grundlage ihrer Interpretation 

Personen-, sozial-, wirtschafts-, bildungs-, theologie-, liturgie- und frömmigkeitsgeschichtliche Grundlagen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kunst

Intention, Funktion und Rezeption künstlerischer Werke

Nutzbarmachung literarischer und anderer schriftlicher Quellen für die Kunstgeschichte

Rekonstruktion historischer Diskurse über Kunst

Geschichte und Probleme kunsthistorischer Methodik 

Forschungsgebiete:

Geschichte der Beschreibung und Erklärung von Bau- und Kunstwerken - Schriftquellen zur Kunstgeschichte – Bild, Kunst und Kirche in der Spätantike - Architektur und Bildkünste des hohen und späten Mittelalters - Deutsche Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts – Sakralbau und liturgische Ausstattung – Bildzyklen, Bildprogramme und ihre mediale Valenz – Intention, Rezeption und Interpretationsgeschichte frühneuzeitlicher Bilder - Kunst und Reformation – Architektur und Kunst in Mitteldeutschland - Malerei und Graphik um 1600 -  Buch und Bild im 16. und 17. Jahrhundert - Kunst und Humanismus - Naturwissenschaft und Bild im 17. Jahrhundert - Konzeption und Erklärung frühneuzeitlicher Bildprogramme in Deutschland und Italien - Rezeption mittelalterlicher Kunst in der Frühen Neuzeit

 

Forschungsprojekte:

Deutsche Humanisten des 16. Jahrhunderts und die Kunst – Humanisten als Auftraggeber, Sammler, Berater und Konzeptoren.

Gegenstand des Projektes ist das Verhältnis deutscher Humanisten zur Kunst ihrer Zeit. Menge und Qualität des Materials zwingen zur Eingrenzung auf die Umbruchsphase zwischen 1490 und 1530, in der die Ideen des Humanismus in Deutschland die Oberhand gewannen und in der Kunst sich die Verwendung italienischer Vorbilder und antiker Themen durchsetzte. Die exemplarische Untersuchung gut dokumentierter Beispiele wird, konzentriert auf die Fragen nach persönlichem Kunstbesitz, Stiftungen, Aufträgen und Kunstinteresse,  drei Schwerpunkte behandeln: 1. Conrad Celtis und die bildende Kunst; 2. Grabmäler und Epitaphien deutscher Humanisten; 3. deren Tätigkeit als gelehrte Berater und Entwerfer ikonographischer Programme. Eine erstmalige systematische Behandlung der Kunstwerke, der bisher meist vernachlässigten Schriftzeugnisse und des historischen Kontextes aus dieser Perspektive verspricht wichtige Erkenntnisse zu verschiedenen kunsthistorischen Problemen und dem Beziehungsgeflecht von Auftraggeber, Künstler, Werk und Rezipienten.

 

Gefördert von der DFG 2002-2004.

Bildzyklen, Ausstattungsprogramme und ihre publizierten Erklärungen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Zeitgenössische Kunsterklärungen und kunsthistorische Interpretationen im Vergleich.

Erklärungsschriften frühneuzeitlicher Bildzyklen und Ausstattungsprogramme eröffnen den Blick der Zeitgenossen auf Kunstwerke, zeigen, welche Aspekte erklärungsbedürftig,  umstritten oder hervorhebenswert waren. Intentionen der Auftraggeber und erklärenden Literaten - mitunter der Künstler selbst - werden deutlich und bestimmen Form, Anspruch und Gehalt der Texte, ermöglichen ein Verständnis der Kunstwerke in historisch relevanten Kategorien. Aus Kunstwerken und erklärenden Texten destillierte historische Sichtweisen und Interpretationen lassen sich mit kunsthistorischen Analysen, die nur in Ausnahmen auf diese Quellen zurückgreifen, kontrastieren. Notwendig ist die Erfassung früher und wichtiger Beispiele, formaler und inhaltlicher Charakteristika, des historischen Kontextes und der Funktion sowie literarische und funktionale Typisierung der Texte - vom Flugblatt bis zur gelehrten Buchpublikation. Interessen, Intentionen und avisierte Rezipienten sowie Methoden, Kategorien und Veränderungen sind zu erfassen. Die Aufarbeitung einer kaum beachteten Quellengattung unter kunsthistorischen und literaturgeschichtlichen Fragestellungen und Methoden mit direktem Bezug auf die Bildzeugnisse verspricht Erkenntnisse über  Kunstwerke und Aufschlüsse zur historischen Relevanz kunsthistorischer Methoden und Denkmuster.

 

In Zusammenarbeit mit Magistranden und Doktoranden, gefördert von der DFG  2005-2007.

Die Rezeption mittelalterlicher Kunst vor 1700 in Deutschland. Restaurierung, Inszenierung, Inanspruchnahme, Reproduktion, antiquarische Dokumentation und Erklärung mittelalterlicher Bau- und Kunstwerke im 16. und 17. Jahrhundert.

Mittelalterliche Kunstwerke wurden in Deutschland während des 16. und 17. Jahrhunderts erneuert, ergänzt, transportiert, umgesetzt, verkauft und neu inszeniert, aber auch in Bild und Beschreibung dokumentiert; all dies unterschiedlich motiviert, in repräsentativer Inanspruchnahme und inhaltlicher Umdeutung den Erhalt bewirkend, doch von der Forschung kaum beachtet und nicht übergreifend erfaßt. Man inszenierte hochmittelalterliche Ausstattungsstücke in Kirchenneubauten, verwendete gezielt hochgotische Figuren und Architekturteile zur Errichtung von Altären, versetzte, ergänzte und kopierte Grabmäler und Kirchenportale, ließ Goldschmiedewerke in Zeichnung und Gemälde abbilden. Den praktisch-künstlerischen Umgang mit den Monumenten begleitet häufig eine bisher wissenschaftlich unbemerkte, in Deutschland bereits lange vor Mabillons Initiativen einsetzende antiquarische Behandlung: Mittelalterliche Grabmäler wurden seit dem frühen 16. Jahrhundert beschrieben, gezeichnet, im Kupferstich reproduziert, hochmittelalterliche Kirchen und ihre Ausstattungstücke seit Anfang des 17. Jahrhunderts durch gedruckte Kirchenführer erschlossen, Skulpturenportale abgebildet, illuminierte Handschriften katalogisiert und faksimiliert. Motive, Intentionen und Methoden, historisch und konfessionell bedingte Unterschiede des kaum erforschten frühneuzeitlichen Umgangs mit mittelalterlichen Kunstwerken in Deutschland sollen in Beispielen analysiert und verglichen, Tendenzen und Veränderungen im größeren Vergleichskontext verfolgt und durch Abgleich mit gut erfaßten italienischen und französischen Exempeln bewertet werden. Praktischer Umgang mit und antiquarisch-gelehrte Behandlung von mittelalterlichen Kunstwerken im frühneuzeitlichen Deutschland sollen erstmals übergreifend erfaßt, vorgestellt und exemplarisch untersucht werden.

 

Förderung durch DFG ab September 2007

Publikationen


Monographien:

  • Versus ad picturas - Studien zur Titulusdichtung von der Antike bis zum Hochmittelalter als Quellengattung der Kunstgeschichte von der Antike bis zum Hochmittelalter, München 1997.
  • Architektur- und Kunstbeschreibungen von der Antike bis zum 16. Jahrhundert, Berlin / München 2004. Besprochen von W. Sauerländer, „Wort und Bild im Wettstreit“, in FAZ, 4.5.2005, S. N 4.
  • Kunstliteratur in Antike und Mittelalter. Eine kommentierte Anthologie. Quellen zur Theorie und Geschichte der Kunstgeschichte, hrsg. v. Hubert Locher, Bd. I, Darmstadt 2008. 

Aufsätze:

  • Die Deckelinschrift des Berliner Kindersarkophages. Eine sardische Zweitverwendung eines stadtrömischen Sarkophagkastens, in: Jahrbuch für Antike und Christentum 32, 1989, S. 141-150.
  • Eine Perle für das Haupt Leons VI. - Epigraphische und ikonographische Untersuchungen  zum sogenannten Szepter Leons VI., in: Jahrbuch der Berliner Museen N.F. 32, 1990, S. 69-84.
  • Die Namenliste des Berliner Christus-Maria-Diptychons, in: Jahrbuch für Antike und Christentum 36, 1993, S. 134 -139.
  • Studien zum Klosterneuburger Ambo und den theologischen Quellen biblischer Typologien von der Spätantike  bis 1200, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 48, 1995, S. 9-41.
  • Artikel „Nicolaus von Verdun“, in: NDB
  • Mittelalterliche Beschreibungen der Grabeskirche in Jerusalem, Vortrag bei den Colloquia Academica der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz im Juli 1997, erschienen in: Colloquia Academica - Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Stuttgart 1998, S. 7-43.
  • Das Titelbild der Tabulae Rudolphinae des Johannes Kepler. Entwurf, Ausführung und dichterische Erläuterung einer Wissenschaftsallegorie, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 54/55, 2000/1, S. 176–198. Besprochen von M. Thimann, in: FAZ, Nr. 167, 21.07.2004, S. N 3
  • Das Bild als Rätsel? Zur Vorstellung des versteckten Bildsinns von der Antike bis zum 17. Jahrhundert, in: Münchener Jahrbuch der bildenden Kunst 53, 2002, S. 103–162.
  • Dürers Buchprojekte von 1511. Erbauungsbücher für ein humanistisches Publikum, in: Marburger Jahrbuch 31, 2004, S. 145-173.
  • Mittelalterliche Architektur im Blick zeitgenössischer Betrachter. Literarische Funktion und kunsthistorischer Quellenwert mittelalterlicher Kunstbeschreibungen, in: Bauen als Kunst und historische Praxis. Architektur und Stadtraum im Gespräch zwischen Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft 26), hrsg. S. Schweizer u. J. Stabenow, Göttingen 2006, S. 85-122.
  • Vasaris unverständliche Bilder. Funktion und Intention verrätselter Bilderfindungen, in: Von Kunst und Temperament, Festschrift für Eberhard König, hrsg. v. C. Zöhl u. M. Hofmann, Turnhout 2007, S. 23-35 (Teilpublikation der Ergebnisse des Forschungsprojektes „Bildzyklen, Ausstattungsprogramme und ihre publizierten Erklärungen).
  • Artikel in RGG: „Ikonographie“; „Johannes der Täufer, kunstgeschichtlich“; „Johannesapokalypse, kunstgeschichtlich“; „Kreuzweg, kunstgeschichtlich“; „Oranten, kunstgeschichtlich“; „Orpheus, kunstgeschichtlich,“; „Propheten, kunstgeschichtlich.“

Demnächst erscheinen:

  • Grabmäler deutscher Humanisten im  frühen 16. Jahrhundert.
  • Die nachmittelalterliche Ausstattung der Quedlinburger Stiftskirche und das Problem des frühneuzeitlichen Umgangs mit mittelalterlichen Kirchen in protestantischen Territorien, erscheint in: Das Damenstift Quedlinburg in der Frühen Neuzeit, hrsg. v. C. Bley u. a.
  • Luthers Epitaphien. Luther-Memoria und Epitaphgestaltung im Umfeld der Wittenberger Universität.
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