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Techniken für das Studium der Geschichte

von Daniel Schönpflug und Gisela Bock

Die Texte wurden am Arbeitsbereich "Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Westeuropas" (FU Berlin, Friedrich-Meinecke-Institut) erarbeitet; herangezogen wurden auch Materialien aus anderen Arbeitsbereichen des FMI, insbesondere der von Uwe Puschner erstellte "Leitfaden", und aus der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld.


Inhalt

Einsteigen in das Geschichtsstudium mit geeigneten Einführungstexten

Lesen von wissenschaftlicher Literatur

Sammeln von Informationen in Nachschlagewerken

Suchen von Quellen und Literatur

Arbeiten mit wissenschaftlichen Zeitschriften

Erstellen von Literaturangaben

Orientieren in den Berliner Bibliotheken und Archiven

Verstehen von Quellen

Referieren und Erstellen von Thesenpapieren

Schreiben von Seminararbeiten

 



Einsteigen in das Geschichtsstudium

 

1. Wie verschaffe ich mir einen Überblick über Grundfragen des Geschichtsstudiums?

In den ersten Semestern ist es notwendig, sich mithilfe von einführenden Lektüren auf die Erfordernisse und Probleme des Geschichtsstudiums einzustellen. Folgende Einführungen sind dazu geeignet:

  • Borowski, P./B. Vogel/H. Wunder, Einführung in die Geschichtswissenschaft I. Grundprobleme, Arbeitsorganisation, Hilfsmittel, 5. Auflage, Opladen  1989.
  • Eder, Franz X. u.a., Geschichte online. Einfürung in das wissenschaftliche Arbeiten, Wien u.a. 2006.
  • Freytag, Nils/Wolfgang Piereth, Kursbuch Geschichte, Padernborn 2004.
  • Lingelbach, Gabriele/Harriet Rudolph, Geschichte studieren. Eine praxisorientierte Einführung für Historiker von der Immatrikulation bis zum Berufseinstieg, Wiesbaden 2005.
  •  Opgenoorth, Ernst/Günther Schulz, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, Stuttgart 2001.
  • Schmale, Wolfgang (Hg.), Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen, Wien 1999.

 

2. Wie kann ich mir einen Überblick über geschichtliche Epochen und Prozesse verschaffen?

Vom Anfang des Studiums an ist es hilfreich, sich einen Überblick über die Ereignisse, Prozesse und Zäsuren der Geschichte zu verschaffen. Hier sind einige dafür nützliche Lektüren aufgelistet:

  • Fischer Weltgeschichte, Frankfurt 1967ff.
  • Geiss, Imanuel, Geschichte im Überblick. Daten und Zusammenhänge der Weltgeschichte, Reinbeck 2000.
  • Der grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie der Weltgeschichte. Daten, Fakten, Zusammenhänge, begr. von Carl Ploetz, Freiburg 321998.
  • Oldenbourg Grundriß der Geschichte, hg. v. Jochen Bleicken u.a., München 1979ff.
  • Schulze, Hagen, Staat und Nation in der europäischen Geschichte, München 1994.
  • Studienbuch Geschichte, Eine europäische Weltgeschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit, 19. und 20. Jahrhundert,  hg. v. Reinhard Elze u. Konrad Repgen, 5. Auflage, Stuttgart  1999.

 

3. Welche erschwinglichen Nachschlagewerke für die Hausbibliothek gibt es?

  • Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, hg. v. Winfried Baumgart, 7. Auflage, München 1988.
  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Karten und chronologischer Abriß, hg. v. Hermann Kinder/Werner Hilgemann, 2 Bde., 5. Auflage, München 1970.
  • dtv-Wörterbuch zur Geschichte, hg. v. Konrad Fuchs/Heribert Raab, 2 Bde., München 61987.
  • Fischer Lexikon. Geschichte, hg. v. Richard van Dülmen, Frankfurt a. M. 1990.

  • Geiss, Imanuel, Geschichte griffbereit, 6 Bde. (Epochen, Daten, Personen, Begriffe, Schauplätze, Staaten), Gütersloh 2002.
  • Haberkern, Eugen/Joseph Friedrich Wallach, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 2 Bde., Tübingen 91987.
  • Historikerlexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart, hg. von Rüdiger vom Bruch/Rainer A. Müller, München 22002.
  • Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe, hg. v. Stefan Jordan, Stuttgart 2002.
  • Meyers Taschenlexikon Geschichte, 6 Bde., Mannheim u.a. 1989.

 

4. Wo kann ich mich über Theorie, Methode und Historiographiegeschichte informieren?

  • Corneließen, Christoph (Hg.), Geschichtswissenschaften. Eine Einführung, Frankfurt a.M. 2000.
  • Iggers, Georg G., Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen 1993.
  • Lutz Raphael: Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart (= beck'sche Reihe; 1543), München 2003.
  • Sellin, Volker, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2001.

 

5. Welche Informationsangebote hält das Internet bereit?

Im Internet gibt es so viele Websites, die eine gute Hin- und Einführung zu historischen Epochen und Themen darstellen, daß sich die Darstellung von Einzelseiten verbietet. Einen ersten Überblick über das Angebot bietet die folgende Publikation:

  • Ditfurth, Christian v.: Internet für Historiker, Frankfurt a.M. 1997.
  • Stuart Jenks, Paul Tiedemann, Internet für Historiker, Darmstadt 2000.
  • Andreas Ohrmund, Paul Tiedemann, Internet für Historiker. Eine praxisorientierte Einführung, Darmstadt 1999.
  • Grosch, Waldemar, Geschichte im Internet, Schwalbach/Ts. 2002.

 

Internet-Startrampen, Foren, Nachrichtendienste, Portale

H-Net. Über hundert Internet-Foren für Geisteswissenschaftler, darunter H-Soz-u-Kult für Historiker
www2.h-net.msu.edu

Virtual Library Geschichte. Mit ausführlicher Linksammlung zum 19. u. 20. Jahrhundert
www.vl-geschichte.de

Clio-online. Gutstrukturiertes Portal mit Meta-Suchmaschine
www.clio-online.de

Historicum-Net. Geschichtsportal
www.historicum.net

Dortmunder Linkkatalog zur Geschichtswissenschaft
http://www.geschichte.fb15.tu-dortmund.de/cms/de/institut/links/

Nachrichtendienst für Historiker, tägliche Presseschau aus Frankreich und Deutschland
www.historiker.de

 

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Lesen von wissenschaftlichen Texten

 

1. Was bedeutet wissenschaftliches Lesen?

Das Lesen und Verstehen von wissenschaftlichen Texten, vor allem von Aufsätzen und Fachbüchern, gehört zu den wichtigen Voraussetzungen für historisches Arbeiten. Wissenschaftliches Lesen bedarf besonderer Übung: Studierende müssen sich an Fachvokabular und komplexe inhaltliche Strukturen gewöhnen; vor allem aber müssen sie lernen, Texte geistig zu durchdringen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Bei wissenschaftlichen Texten ist aktives, "schreibendes" Lesen nötig.
Die im folgenden vorgestellte Lesemethode setzt voraus, daß man sich die Zeit nimmt, den Text zwei Mal zu lesen. Die Lektüre eines wissenschaftlichen Textes beginnt mit dem aufmerksamen Lesen des Titels. Grenzt er das Thema und die Fragestellung ein? Formuliert er eine These? Legt er einen zeitlichen oder räumlichen Rahmen fest? Wenn man den Titel analysiert hat, wendet man sich dem Text zu; im folgenden sollen die Arbeitsschritte bei den einzelnen Lesedurchgängen beschrieben werden.

Erster Lesedurchgang: formale und inhaltliche Grundstruktur

Beim ersten Lesedurchgang ist es weniger wichtig, Einzelheiten aufzunehmen, als vielmehr, einen Überblick über den Inhalt des Textes zu bekommen. Die Aufmerksamkeit sollte sich auf die essentiellen Bestandteile des Textes richten. Es sollten Anstreichungen und Notizen im Text gemacht werden, mit deren Hilfe Kernaussagen und Zäsuren später schnell wiedergefunden werden können. (In Bibliotheksbüchern dürfen selbstverständlich keine Eintragungen vorgenommen werden). Es ist sinnvoll, bei der ersten Lektüre unbekannte Begriffe nachzuschlagen und andere Sachfragen zu klären. Sollte sich herausstellen, daß der Text zu viel Wissen voraussetzt, kann es ratsam sein, zunächst ein Handbuch zu konsultieren, das Hintergrundwissen vermittelt.
Was sind die essentiellen Bestandteile eines Textes? Erstens ist das Thema zu bestimmen: Behandelt der Text ein Ereignis oder einen Komplex von Ereignissen, Strukturen, strukturellen Wandel oder eine Forschungsdebatte? Was ist die räumliche und zeitliche Begrenzung?
Zweitens muß man sich über die Fragestellung des Textes klar werden. Wieso hat sich der/die Autor/in dem Thema gewidmet? Welche Aspekte des Themas interessieren ihn oder sie? Wie positioniert sich der Text zu bestehenden Forschungsmeinungen? Oft finden sich die Antworten auf diese Fragen in den einleitenden Absätzen eines Textes. In manchen Texten wird jedoch explizit keine Fragestellung genannt. Die Fragestellung muß dann aus der Darstellung abgeleitet werden.
Drittens muß festgestellt werden, ob der Autor eine oder mehrere Thesen formuliert, die eine Antwort auf die Eingangsfrage vorwegnehmen und die Argumentation strukturieren. Nicht in allen wissenschaftlichen Texten werden allerdings eingangs Thesen aufgestellt; es gibt auch die Variante, daß der Autor erst am Schluß des Textes eine thesenhafte Zusammenfassung vornimmt.
In einem vierten Schritt muß geklärt werden, welche Methode die/der Autor/in gewählt hat, um die aufgeworfene Fragestellung zu beantworten. Arbeitet er oder sie vornehmlich anhand von Quellen oder Forschungsliteratur? In welcher Weise wird das Material interpretiert? Läßt die Arbeitsweise auf die Zugehörigkeit zu einer historiographischen Schule (z. B. Geistes-, Sozial- oder Kulturgeschichte) schließen? (Erscheinungsort und -jahr können wichtige Hinweise geben.) Wie werden die Antworten dargestellt (Text, Tabelle, Schaubild)?
Fünftens ist es nötig, den Gang der Argumentation in seinen großen Schritten nachzuvollziehen. Dazu ist es sinvoll, den Text in größere und kleinere Sinnabschnitte zu gliedern. Diese Gliederung sollte in den Text eingezeichnet, die einzelnen Teile mit Überschriften versehen werden, denn das erleichtert später die Orientierung. Eine vom Autor vorgegebene Gliederung, die manchmal am Beginn eines Aufsatzes umrissen wird, kann dabei eine Hilfe sein; bei einem Buch muß der erste Blick immer der in das Inhaltsverzeichnis sein. Je länger ein Text ist, desto wichtiger ist es, sich einzelne Passagen zur eingehenden Bearbeitung herauszusuchen. Schließlich muß festgestellt werden, zu welchen Schlußfolgerungen der Text kommt.

Zweiter Lesedurchgang: Feinstruktur und kritische Auseinandersetzung

Beim zweiten Durchgang der Lektüre soll der Textaufbau vollständig und im einzelnen nachvollzogen werden. In die grobe Struktur müssen jetzt – bei einem Aufsatz oder Kapitel Abschnitt für Abschnitt – die übrigen Bauteile eingefügt werden. Ein guter Text liefert Argumente zu den einzelnen Thesen und untermauert diese mit Belegen. Letztere finden sich oft nicht im Haupttext, sondern in den Anmerkungen, die mitgelesen werden müssen. Die meisten Texte enthalten auch längere beschreibende Passagen, in denen Sachinformationen dargestellt werden. Es muß überlegt werden, ob diese Passagen – z.B. durch die Art der Darstellung – auch Argumente enthalten.
Das stichwortartige Festhalten von Lektüreergebnissen beim zweiten Durchgang hilft beim Verstehen und erlaubt es, das Gelesene zu einem späteren Zeitpunkt zu reproduzieren. Auf dem sogenannten "Exzerpt" sollten Autor, Titel, Erscheinungsort und Erscheinungsjahr des gelesenen Textes vermerkt werden. Es ist wichtig, zu jedem Stichpunkt die entsprechende Seitenzahl zu schreiben. Wichtige Begriffe, Satzteile, Sätze und Passagen sollten komplett abgeschrieben werden. Kommentare und eigene Gedanken zu einzelnen Passagen sollten auch in das Exzerpt aufgenommen werden; sie sollten kenntlich gemacht werden, damit man sie nicht mit Zitaten verwechselt.
Ausgehend von der Feinanalyse kann dann der wichtigste Schritt beim Lesen eines Textes vorgenommen werden: das kritische Reflektieren des Gelesenen. Zunächst muß der Text aus sich selber heraus kritisiert werden: Ist die Argumentation in sich schlüssig? Werden die aufgeworfenen Fragen beantwortet? Hält sich der/die Autor/in an die angekündigte Methode? Ist die Methode überzeugend? Werden die Thesen und Argumente ausreichend belegt oder handelt es sich um bloße Behauptungen? Ist der Gang der Argumentation nachvollziehbar und überzeugend?
Die Textkritik muß nach Möglichkeit auch Wissen und Ideen einbeziehen, die nicht aus dem Text zu schöpfen sind: Hat der Autor alle wichtigen Aspekte beleuchtet? Hat er wichtige Fragen nicht gestellt oder Gegenargumente unterschlagen? Hat die gewählte Perspektive den Blick auf das Thema unzulässig eingeschränkt?

 

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Sammeln von Informationen in Nachschlagewerken

 

1. Welche Funktion haben Nachschlagewerke für die geschichtswissenschaftliche Arbeit?

Nachschlagewerke ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Informationen. Sie sind vor allem in der Phase der Einarbeitung in ein neues Thema von Nutzen, da sie allgemeines und gesichertes Wissen in konzentrierter Form bieten. Ebenso nützlich sind sie bei der Bearbeitung von Quellentexten, da sie bei der Klärung unbekannter Begriffe, der Einordnung von Personen und dem Erfassen historischer Kontexte helfen. Nicht alle Nachschlagewerke sind wissenschaftliche Werke; dazu sind nur solche Nachschlagewerke zu rechnen, die wissenschaftlich nachweisen, wie Sachinformationen gewonnen wurden.

2. Welche Arten von Nachschlagewerken gibt es?

Nachschlagewerke unterscheiden sich nicht nur in den Themengebieten, die sie behandeln, sondern auch in Gliederung und Darstellungsform. Wörterbücher oder Lexika präsentieren Wissen in Form von alphabetisch geordneten Textbeiträgen. Historische Handbücher stellen zumeist in chronologischer Reihenfolge dar; einige wählen jedoch auch thematische Schwerpunkte. Andere Formen der Darstellung finden sich in statistischen bzw. tabellarischen Nachschlagewerken und in Kartenwerken. Mit der zunehmenden Etablierung des Internets steigt auch die Zahl der online-Nachschlagewerke. Vor der Benutzung eines unbekannten Nachschlagewerkes sollte man sich zunächst mit seinem Aufbau beschäftigen (Gliederung, Darstellung, Verweise, Register, Anhang, Literaturangaben).

3. Welche wichtigen Nachschlagewerke gibt es?

3.1. Weltgeschichte

  • dtv-Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, hg. v. M. Broszat/H. Heiber, 14 Bde., weitere ohne Bandzählung, München 1966-1990.
  • Fischer Weltgeschichte, 36 Bde., Frankfurt a.M. 1965-1983.
  • Hobsbawm, Eric J., Das imperiale Zeitalter. 1875-1914, dt. Frankfurt a.M. 1995; Ders., Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts von, dt. München 1998.
  • Der Große Ploetz. Auszug aus der Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. v. Verlag Ploetz, Freiburg u. Würzburg, 31. aktualisierte Aufl. 1991.
  • http://www.weltchronik.de
  • Propyläen Weltgeschichte

3.2 Europäische Geschichte

  • Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, 3 Bde., hg. v. E. Jäckel u.a., Berlin 1993.
  • A General History of Europe, hg. v. D. Hay, London 1961 ff.
  • Handbuch der europäischen Geschichte, hg. v. Th. Schieder, 7 Bde., Stuttgart 1968-1987.
  • The New Cambridge Modern History, 14 Bde., Cambridge 1957-1979.
  • Oldenbourg Grundriß der Geschichte, hg. v. J. Bleicken u.a., Bd. 1 ff., München 1979 ff. (unterschiedliche Neuaufl. der Einzelbände).
  • Propyläen Geschichte Europas, 6 Bde., Berlin u.a. 1975-1978.

3.3 Deutsche Geschichte

  • Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellungen, hg. v. R. A. Müller, Stuttgart 1995 ff.
  • Enzyklopädie deutscher Geschichte, hg. v. L. Gall, München 1990 ff.
  • Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, hg. v. H. Grundmann, Neaufl. München 1999.
  • Geschichte der deutschen Länder [= Territorien-Ploetz], hg. v. G. W. Sante u. A.G. Ploetz-Verlag, 2 Bde., Würzburg 1964 u. 1971.
  • Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, hg. v. K. D. Bracher u.a., 5 Bde., Stuttgart/Wiesbaden 1981-1987.
  • Handbuch der deutschen Geschichte, begr. v. O. Brandt, fortgef. v. Arnold O. Meyer, neu hg. v. L. Just, 6 Bde., Konstanz u.a. 1957-1985.
  • Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918, hg. v. U. Puschner u.a., München 1996.
  • Köbler, G.: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München, 5. vollst. überarb. Aufl. 1995.
  • Meyer, Michael A., Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, 4 Bde., München 1996-1997.
  • Nipperdey, Th., Deutsche Geschichte, 2 Bde., München 1990ff.
  • Propyläen Geschichte Deutschlands, hg. v. D. Groh, Berlin 1983 ff.
  • Wehler, H.-U., Deutsche Gesellschaftsgeschichte, 4 Bde., München 21989f.
  •  Winkler, Heinrich August, Der lange Weg nach Westen, 2 Bde., München 2000/2001.

3.4 Österreichische Geschichte

  • Österreichische Geschichte, hg. v. H. Wolfram, Wien 1994 ff.

3.5 Englische Geschichte

  • Encyclopedia britannica, Oxford 1999.
  • The  Cambridge Historical Encyclopedia of Great Britain and Ireland, hg. v. Chr. Haig, Cambridge 1985.
  • The New History of England, hg. v. A. G. Dickens u. N. Gash, 10 Bde., London 1977 ff.
  • Oxford History of England, hg. v. G. Clark, 5 Bde., Oxford 1933-66.

3.6 Französische Geschichte

  • Braudel, F., L´identité de la France, 3 Bde., Paris 1988 (dt. v. P. Schöttler, Frankreich, 3 Bde., Stuttgart 1998-90).
  • Histoire des Constitutions de la France, hg. v. R. Badinter/D. Mauss, 10 Bde., Paris 1994f.
  • Histoire économique et sociale de la France, hg. v. P. Chaunu/R. Gascon, 7 Bde., Paris 1977-1980.
  • Histoire de France, hg. v. J. Favier, 6 Bde., Paris 1984-1985 [Übers. u.d.T.: Geschichte Frankreichs, Stuttgart 1989 ff.].
  • Histoire de la France, hg. v. A. Burguière/J. Revel, 4 Bde., Paris 1989-1993.
  • Historical Dictionary of France, London 1985ff.
  • Nouvelle histoire de la France contemporaine, 18 Bde., Paris 1972 ff.
  • Peuples et civilisations. Histoire générale, 20 Bde., Paris 1940-1961.

3.7 Italienische Geschichte

  • Storia d´Italia, hg. v. G. Galasso, 24 Bde., Torino 1979-1995.
  • Storia della Società italiana, hg. v. C. Ampole u. a., 25 Bde., Milano 1981-1991.
  • Storia d´Italia: Annali, hg. v. R. Romano/C. Vivanti, 11 Bde., Turin 1997ff.

3.8 Spanische Geschichte

  • Historia de España, begr. v. R. Menendez Pinal, hg. v. J. M. J. Zamora, Madrid 1947-1996.

3.9 Geschichte Nordamerikas

  • Adams, W. P. (Hg.): Die Vereinigten Staaten von Amerika (=Fischer Weltgeschichte 30), Frankfurt a. M. 1977.
  • The Blackwell Encyclopedia of the American Revolution, hg. von J. P. Greene u. J. R. Pole, Oxford 1991.
  • Boyer, P. S. u.a., The Enduring Vision. A History of the American People, Lexington 1993.
  • Guggisberg, H. R., Geschichte der USA, 3., überarb. u. erw. Aufl., Stuttgart 1993.
  • Morrison, S. E./ H.S. Commager/ W. E. Leuchtenburg, The Growth of the American Republic, 2 Bde., New York 1980.

3.10 Geschichte der Frauen in Europa

  • Anderson, B. S./Zinsser, J. P., A History of their Own. Women in Europe from Prehistory to the Present, New York 1988 (Dt.: Eine eigene Geschichte, Frankfurt a. M. 1995).
  • Bock, G.: Frauen in der europäischen Geschichte: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 2000.
  • Duby, G./Perrot, M. (Hg.): Geschichte der Frauen, 5 Bde., Frankfurt a. M. 1992-1995.
  • Fauré, C. (Hg.), Encyclopédie politique et historique des femmes: Europe, Amérique du Nord, Paris 1997.
  • Gerhard, U. (Hg.): Frauen in der Geschichte des Rechts, München 1997
  • Handbuch der Frauenbewegung, hg. v. H. Lange/G. Bäumer, 5. Bde., Berlin 1901-1906.
  • Hufton, O., The Prospect Before Her: A History of Women in Western Europe, Bd. 1: 1500-1800, London 1995. (dt.: Frauenleben: eine europäische Geschichte 1500-1800, Frankfurt a. M. 1998.)

3.11 Rechts- , Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte

  • Conrad, H., Deutsche Rechtsgeschichte, 2 Bde., Karlsruhe 1954 ( 2. Aufl.1962) u. 1966 (Nachdr. 1981 u. 1982).
  • Deutsche Verwaltungsgeschichte, hg. v. Kurt G. A. Jeserich u.a., 6 Bde., Stuttgart 1983-1988.
  • Grimm, D., Deutsche Verfassungsgeschichte 1776-1866, Frankfurt a.M. 1988.
  • Hattenhauer, H. , Europäische Rechtsgeschichte, Heidelberg 1992.
  • Huber, E. R., Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, 8 Bde., Stuttgart u.a. 1957-1992 [hierzu auch Dokumentenbde.].
  • Menger, C.-F.: Deutsche Verfassungsgeschichte der Neuzeit. Eine Einführung in die Grundlagen, 8. Aufl., Stuttgart 1993.
  • Mitteis, H./Lieberich, H., Deutsche Rechtsgeschichte, München 1981.
  • Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1-, München 1988f.
  • Willoweit, D., Deutsche Verfassungsgeschichte vom Frankenreich bis zur Teilung Deutschlands. Ein Studienbuch, 2., durchges. Aufl., München 1992.

3.12 Wirtschafts-,  Sozial- und Kulturgeschichte

  • Ariès, Philippe (Hg.), Geschichte des privaten Lebens, 5 Bde., Frankfurt a.M. 1989-1994.
  • Europäische Wirtschaftsgeschichte. The Fontana Economic History of Europe, hg. v. C. M. Cipolla, dt. Ausgabe hg. v. K. Borchardt, 5 Bde., Stuttgart, New York 1976-1980.
  • Handbuch der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, hg. v. W. Fischer u.a., 6 Bde., Stuttgart 1980-1990.
  • Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, hg. v. H. Aubin u. W. Zorn, 2 Bde., Stuttgart 1971 u. 1976.
  • Henning, F.-W., Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 3 Bde., Bd. 1: 4. Aufl. Paderborn 1985, Bd. 2: 8. Aufl. 1993 , Bd. 3: 7. Aufl. 1993.

3.13 Kirchengeschichte

  • Die Geschichte des Christentums. Religion. Politik. Kultur, hg. v. J.- M. Mayeur u.a., dt. Ausgabe hg. v. N. Brox u.a., Freiburg u.a. 1991 ff.
  • Handbuch der Kirchengeschichte, hg. v. H. Jedin, 7 Bde., Freiburg u.a. 1962-1979.

3.14 Militärgeschichte

  • Frevert, U. (Hg.), Militär und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1997.
  • Grundzüge der deutschen Militärgeschichte, hg. v. K.-V. Neugebauer, Bd.1  (Historischer Überblick) - Bd. 2 (Arbeits- und Quellenbuch), Freiburg 1993.
  • Handbuch der deutschen Militärgeschichte 1648-1938, hg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, 6 Bde., München, Freiburg 1964-1979.

3.15 Ideen-, Begriffs- und Bildungsgeschichte

  • The Cambridge History of Political Thought, 1450-1700, hg. v. J. H. Burns, Cambridge 1991ff.
  • Dictionary of the History of  Ideas, hg. v. P. P. Wiener, 5 Bde., New York 1973.
  • Geschichtliche Grundbegriffe, hg. v. O. Brunner/W. Conze/R. Koselleck, 8 Bde., Stuttgart 1972-1993.
  • Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, hg. v. Ch. Berg u.a., 6 Bde., München 1987 ff.
  • Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich, hg. v. R. Reichardt u.a., München 1985ff.
  • Pipers Handbuch der politischen Ideen, hg. v. I. Fetscher/H. Münkler, 5 Bde., München 1985-1993.
  • Spree, Ulrike, Die Suche nach Wissen. eine vergleichende Gattungsgeschichte der populären Enzyklopädie in Deutschland und Großbritannien im 19. Jahrhundert, Tübingen 2000.

4. Lexika und Wörterbücher
4.1 Biographische Nachschlagewerke

  • Allgemeine Deutsche Biographie [ADB], 56 Bde., Leipzig 1875-1912. (auch als Datenbank im im FU Bibliotheksportal)
  • Biographical Dictionaries and Related Works. An International Bibliography of More Than 16.000 Collective Biographies. Bio-bibliographies, hg. v. R. B. Slocum, 3 Bde., 2. Aufl., Detroit 1986.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte, begr. v. H. Rößler/G. Franz, 2. Aufl. bearb. v. K. Bosl, G. Franz u. H. H. Hofmann, 3 Bde., München 1973-1975.
  • The Dictionary of National Biography, Oxford 1981ff.
  • Dictionnaire de biographie française, hg. v. J. Balteau, Paris 1933ff.
  • Deutscher Biographischer Index [DBI], 4 Bde., München u.a. 1986.
  • Deutsches Biographisches Archiv [DBA]. Eine Kumulation aus 264 der wichtigsten biographischen Nachschlagewerke für den deutschen Bereich bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts, München 1982-1985 [Microfiches].
  • Deutsches Biographisches Archiv [DBA]. Neue Folge bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1989-1993 [Microfiches].
  • Encyclopedia of American Biography, hg. v. J. A. Garraty, New York 1974.
  • Internationaler Biographischer Index (auch als Datenbank im im FU-Bibliotheksportal)
  • Internationales biographisches Archiv, begr. u. hg. v. L. Munzinger [= Munzinger-Archiv], Ravensburg 1974 ff. [Loseblattsammlung]. (auch als Datenbank im im FU Bibliotheksportal)
  • Killy, W. (Hg.), Deutsche biographische Enzyklopädie, München 1995 ff.
  • Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender, Leipzig/Berlin 1879 ff. (auch als Datenbank im im FU-Bibliotheksportal)
  • Lexikon der Frau, 2 Bde., Zürich 1953.
  • Neue Deutsche Biographie [NDB], Berlin 1953 ff.
  • Notable American Women 1607-1950. A Biographical Dictionary, hg. v. E. T. James u.a., 3 Bde., Cambridge/Mass. 1971 (Fortsetzung: Notable American Women. The Modern Period. A Biographical Dictionary, Cambridge/Mass. 1980).

4.2 Sachwörterbücher und Begriffslexika

  • Asendorf, M. u.a. (Hg.), Geschichte. Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe, Reinbek b. Hamburg 1994.
  • Bayer, E., Wörterbuch zur Geschichte, 4. Aufl., Stuttgart 1980.
  • Das Fischer Lexikon. Geschichte, hg. v. R. van Dülmen, Frankfurt a. M. 1990.
  • Fuchs, K./H. Raab, dtv- Wörterbuch zur Geschichte, 2 Bde., 8., bearb. u. erw. Aufl., München 1992.
  • Haberkern, E./J. F. Wallach, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 2 Bde., 8. Aufl., München 1995.
  • Lexikon der deutschen Geschichte, hg. v. G. Taddey, 2. Aufl.,  Stuttgart 1983.
  • Meyers Taschenlexikon Geschichte, hg. u. bearb. v. d. Redaktion Geschichte des Bibliographischen Instituts, 6 Bde., Mannheim u.a. 1982.

4.3 Fachlexika zu speziellen Themen

  • Evangelisches Kirchenlexikon. Kirchlich-theologisches Handwörterbuch, hg. v. H. Brunotte/O. Weber, 4 Bde., Göttingen 1956-1961, 3. Aufl. hg. v. E. Fahlbusch u.a., Bd. 1-3, Göttingen 1985-1992.
  • Handwörterbuch der deutschen Rechtsgeschichte [HRG], hg. v. A. Erler/E. Kaufmann, Berlin 1964 ff.
  • Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. v. H. Bächtold-Stäubli, 9 Bde. + Reg.-Bd., Berlin/Leipzig 1927-1942 (Nachdruck Berlin 1987).
  • Handwörterbuch der Sozialwissenschaften [HdSW], hg. v. E. v. Beckerath u.a., 14 Bde., Stuttgart, Tübingen, Göttingen 1956-1968.
  • Handwörterbuch der Staatswissenschaften [HdStW], hg. v. L. Elster u.a., 8 Bde., 4., umgearb. Aufl., Jena 1923-1929.
  • Historisches Wörterbuch der Philosophie, Basel/Stuttgart 1971 ff.
  • Lexikon für Theologie und Kirche [LThK], 14 Bde., 2. Aufl., Freiburg 1957-1968 (überarb. Neuaufl. 1993 ff.).
  • The Readers´s Companion to American  History, hg. v. E. Foner, Boston 1991.
  • Die Religion in Geschichte und Gegenwart [RGG], 3. Aufl. hg. v. K. Gallig, 6 Bde. + Reg.-Bd., Tübingen 1957-1965 (Studienausgabe 1986).
  • Sowjetsystem und demokratische Gesellschaft. Eine vergleichende Enzyklopädie, hg. v. C. D. Kernig, 6 Bde., Freiburg u.a. 1966-1972.
  • Staatslexikon, hg. v. d. Görres-Gesellschaft, 5 Bde., 7. Aufl., Freiburg 1985-1989.
  • Theologische Realenzyklopädie [TRE], hg. v. G. Müller, 22 Bde. + Reg.-Bd., Berlin/New York 1976-1991.

4.4. Hilfswissenschaftliche Nachschlagewerke

Es gibt zu allen hier genannten Hilfswissenschaften außerordentlich nützliche Websites. Eine gute Linkliste findet sich auf: http://www.vl-ghw.uni-muenchen.de/hw.html. Dort kann man sich zu Kalenderrechnungsprogramme, Regententabellen, historischen online-Landkarten und allerlei mehr durchklicken. Die dort aufgeführten Sites wurden nicht in die folgende Liste aufgenommen.

4.4.1 Genealogie

  • Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, begr. v. W. K. Prinz zu Isenburg, fortgef. v. F. Baron Freytag von Loringhoven, N.F. hg. v. D. Schwennicke, Bd. 1 ff., Marburg 1978 ff. (Gesamtregister online: http://www. klostermann.de/stamm/schw_reg.htm)
  • Fischer, H., Lehrbuch der genealogischen Methode, Berlin 1996. Fritsch, Th. Freiherr von, Die Gothaischen Taschenbücher. Hofkalender und Almanach, Limburg 1968 [dazu: Microfiches].
  • Henning, E./Ribbe, w. (Hg.), Handbuch der Genealogie, Neustadt a. d. Aisch 1972.
  • Henning, E./Ribbe, W. (Hg.), Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung, Neustadt a. d. Aisch 11., vollst. neu bearb. u. erw. Aufl. 1995.
  • The German reigning houses: http://www.geocities.com/vrozn/index.html

4.4.2 Regententabellen

  • Matz, K. J., Regententabellen zur Weltgeschichte, München 1992.
  • Regenten und Regierungen der Welt [= Minister-Ploetz], T. 2: Bd. 3-5 1492-1970, bearb. v. Bertold Spuler, Würzburg 1962-1972.
  • Truhart, P., Regents of Nations. Systematic Chronology of States and their Political Representatives in Past and Present. A Biographical Reference Book. Regenten der Nationen. Systematische Chronologie, T. 1-3, München u.a. 1984-1988.

4.4.3 Konferenzen und Verträge

  • Konferenzen und Verträge [= Vertrags-Ploetz], T. 2: 1492-1959, bearb. v. H. K.G. Rönnefarth u.a., Würzburg 2., erweit. u. veränd. Aufl. 1959; T. II, Bd. 4B: 1959-1963, bearb. v. H. Euler, Würzburg 2., erweit. u. veränd. Aufl. 1963; T. II, Bd.5: 1963-1970, bearb. v. H. Euler, Würzburg 1975.

4.4.4 Verzeichnisse historischer Abkürzungen

  • Dülfer, K. (Bearb.), Gebräuchliche Abkürzungen des 16. - 20. Jahrhunderts, 6. Aufl., Marburg 1986.
  • Grun, P. A., Schlüssel zu alten und neuen Abkürzungen, Limburg 1966 (Neudr. 1984).

4.4.5 Chronologie

  • Bieritz, K.-H., Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart, München 3. Aufl. 1994.
  • Grotefend, H., Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, hrsg. v. Theodor Ulrich, 12. Aufl., Hannover 1982.

4.4.6 Atlanten

  • Atlas of Modern Jewish History, hg. v. E. Friesel, New York/Oxford 1990.
  • Atlas zur Kirchengeschichte. Die christlichen Kirchen in Geschichte und Gegenwart, hg. und bearb. v. J. Martin, Freiburg 1987.
  • Großer Historischer Weltatlas, hg. v. Bayerischen Schulbuch-Verlag, T. 3: Neuzeit, München 4. Aufl. 1981, T.4: Neueste Zeit, München 1996.
  • Dazu: Großer Historischer Weltatlas, T. 3: Neuzeit. Erläuterungen, hg. v. Ernst Walter Zeeden, München 1984, T.4: Neueste Zeit, Erläuterungen, hg. v. Wilfried Loth u.a., München 1995.
  • Putzger, F. W., Historischer Weltatlas, Berlin u. Bielefeld 102. Aufl. 1995.
  • Kinder, H./W. Hilgemann, dtv- Atlas zur Weltgeschichte. Karten und chronologischer Abriß, 2 Bde., München Neuaufl. 1992.
  • Knaurs Neuer Historischer Weltatlas, 3., neu bearb. Aufl., München 1990.
  • Times-Atlas. Knaurs Großer Historischer Weltatlas, hg. v. G. Barraclough, München/Zürich 1982.
  • Das Institut für europäische Geschichte Mainz stellt historische Karten ins Netz: www.ieg-maps.uni-mainz.de
  • Getty Thesaurus of Geographic Names: www.getty.edu/research/tools/vocabulary/tgn

4.4.7 Paläographie

  • Dülfer-Korn. Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts, 2 Bde., bearb. u. hg. v. G. Hollenberg, 7. Aufl.,  Marburg 1992.
  • Löffler, Karl / Wolfgang Milde, Einführung in die Handschriftenkunde, Stuttgart 1997.
  • Haarmann, H., Universalgeschichte der Schrift, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 1991.
  • Sturm, H., Unsere Schrift. Einführung in die Entwicklung ihrer Stilformen, Neustadt a.d. Aisch 1961.
  • Verdenhalven, F., Die deutsche Schrift, Neustadt a.d. Aich 91991.

4.4.8 Münzen, Maße, Gewichte

  • Alberti, Hans-Joachim, Mass und Gewicht, Berlin 1957.
  • Engel, F., Tabellen alter Münzen, Maße und Gewichte zum Gebrauch für Archivbenutzer, 3. Aufl., Rinteln 1982.
  • Kahnt, H./B. Knorr, Alte Maße, Münzen und Gewichte. Ein Lexikon, Mannheim, Wien, Zürich 1987.
  • Sprenger, B., Das Geld der Deutschen. Geldgeschichte Deutschlands von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2., durchges. u. erg. Aufl., Paderborn 1995.
  • Trapp, W., Kleines Handbuch der Maße, Zahlen, Gewichte und der Zeitrechnung, Stuttgart 1992.
  • Verdenhalven, F. (Bearb.), Alte Meß- und Währungssystem aus dem deutschen Sprachgebiet. Was Familien- und Lokalgeschichtsforscher suchen, 2., wesentl. verm. u. völl. überarb. Aufl., Neustadt a.d. Aisch 1993.
  • Witthöft, H. Deutsche Maße und Gewichte des 19. Jahrhunderts. Nach Gesetzen, Verordnungen und autorisierten Publikationen deutscher Staaten, Territorien und Städte, 3 Bde., St. Katharinen 1993-1994.

 

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Suchen von Quellen und Literatur

 

1. Was ist und wozu dient das Bibliographieren?

Zur Vorbereitung jeder Haus- oder Forschungsarbeit ist es nötig, sich einen Überblick über die Forschungsliteratur zum Thema zu verschaffen. Wichtig ist es vor allem, neuere Veröffentlichungen zu kennen. Diese Suche nach Literatur nennt man Bibliographieren.

2. Welche Methoden gibt es zum Bibliographieren?

Bücher kann man auf unterschiedliche Weise finden. Es gibt systematische und unsystematische Verfahren – wobei die unsystematischen oft schneller zum Erfolg führen, während die systematischen gründlicher sind. In jüngerer Zeit helfen CD-ROM und Internet bei der Suche von Literatur.

2.1 Schneeballprinzip

Das Suchen von Büchern nach dem Schneeballprinzip setzt voraus, daß man ein aktuelles Buch zum Thema bereits kennt. Das Literaturverzeichnis dieses Buches gibt Hinweise auf andere Veröffentlichungen, die wiederum weiterführen. Es besteht natürlich die Gefahr, daß man so nur auf Literatur stößt, die sich auf einen eingegrenzten Bereich beschränkt. Das Bibliographieren nach dem Schneeballprinzip ist auch mit vielen Nachschlagewerken möglich; so z. B. mit Lexika, die nach den Einträgen weiterführende Literatur angeben.

2.2 Suchen in Bibliotheken

Viele Bibliotheken ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Literatur durch Schlagwort- und systematische Kataloge. In manchen Bibliotheken – wie der FMI-Bibliothek – ist es nützlich, am Regal entlangzugehen, in dem die Bücher zu einem bestimmten Thema stehen. Viele Bibliotheken haben ihre Kataloge per Internet zugänglich gemacht. In den elektronischen Katalogen ist die Suche mit Hilfe von Autorennamen, Schlag- oder Titelwörtern möglich. Moderne Suchmaschinen und Bibliotheksverbände sorgen dafür, daß man viele Bibliotheken simultan absuchen kann.

2.3 Zeitschriften

Zeitschriften sind für das Bibliographieren in dreierlei Hinsicht interessant: Erstens sind Zeitschriften ein Werkzeug zum Bibliographieren, weil sie regelmäßig Neuerscheinungen sammeln und besprechen. Es ist also lohnend, die Rezensionsteile einschlägiger Fachzeitschriften durchzusehen, um Buchtitel und -inhalte zu erfahren. Zweitens können Zeitschriften in Bibliographien und Datenbanken bibliographiert werden. Drittens können einzelne Artikel und Rezensionen aus Zeitschriften bibliographiert werden. Über alle drei Aspekte informiert das Kapitel „Arbeiten mit wissenschaftlichen Zeitschriften“.

2.4 Buchhandel

Der Buchhandel stellt Verzeichnisse aktuell lieferbarer Bücher ins Internet. Das Ziel ist eigentlich der Verkauf von Büchern, doch ein subversiver Nutzer kann sich diese reichhaltigen Verzeichnisse auch zum Bibliographieren aktueller Veröffentlichungen zunutze machen. In diesem Sinne ist es keine Werbung, die folgenden Adressen zu nennen:

2.5 Bibliographien

Bibliographien sind Verzeichnisse von Veröffentlichungen – die in ihnen behandelten Themen können enger oder weiter gesteckt sein. Bibliographien unterscheiden sich in solche, die abgeschlossen sind und solche, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Zum Finden von Bibliographien gibt es auch Bibliographien der Bibliographien.

2.5.1 Bibliographien der Bibliographien

  • Totok-Weitzel. Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke, 2 Bde., 6. Aufl., Frankfurt 1984/85.
  • Francis P. Prucha, Handbook for Resarch in American History: A Guide to   Bibliographies and Other Reference  Works,  Lincoln 2. Aufl. 1994.
  • International Bibliography of Bibliographies 1959-1988, hg. von Hartmut Walravens, (Saur) 1998.

2.5.2 Bibliographie zur Weltgeschichte

  • International Bibliography of Historical Sciences, Jg. 1 (1926), Paris 1930.

2.5.3 Bibliographien (Frankreich)

  • Bibliographie annuelle de l´histoire de France du 5ième siècle à 1939, hg. v. Comité Français des Sciences Historiques, 1 (1953), Paris 1964ff.
  • Bibliographie nationale française (auch als Datenbank im FU Bibliotheksportal)

2.5.4 Bibliographien (Italien)

  • Bibliografia storica nazionale, Bd. 1 (1939), Roma und Bari 1942ff.
  • Bibliographische Informationen zur italienischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. J. Petersen (DHI Rom), Trier 1974ff.
  • Bibliografia nazionale italiana (auch als Datenbank im FU Bibliotheksportal)

2.5.5 Bibliographien (Österreich)

2.5.6 Bibliographien (USA)

  • Harvard Guide to American History, hg. v. F. Freidel, 2. Aufl., Cambridge/Mass. 1974.
  • Writings on American History. A Bibliography of Books and Articles on U.S. History, Jg. 1 (1901), Washington 1904-78.

2.5.7 Bibliographien (Großbritannien)

  • Bibliography of British History, 5 Bde. Oxford 1970-1977.
  • Annual Bibliography of British and Irish History, hg. v. d. Royal Society, Jg. 1 (1975), Brighton 1976ff.
  • Bibliography of Historical Works Issued in the United Kingdom, hg. v. University of London, Institute of Historical Research, London 1946-1977.
  • British National Bibliography (auch als Datenbank im FU-Bibliotheksportal)

2.5.8 Bibliographien (Deutschland)

 

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Arbeiten mit wissenschaftlichen Zeitschriften

 

1.  Welche Funktionen erfüllen wissenschaftliche Zeitschriften?

Wissenschaftliche Zeitschriften sind regelmäßig erscheinende Publikationen, in denen aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. Ähnlich wie Tagungen erfüllen sie die Aufgabe, Foren für Forschungsdebatten zu sein. Der thematische Zuschnitt von wissenschaftlichen Zeitschriften ist sehr unter-schiedlich: Während etwa die Historische Zeitschriftden Anspruch erhebt, die wichtigsten Entwicklungen der Geschichtsforschung in Deutschland zu dokumentieren, konzentriert sich beispielsweise die Zeitschrift Francia auf die Geschichte einer bestimmten Region. Die Zeitschriften unterscheiden sich auch in ihrem Aufbau. Einige enthalten lediglich Artikel zu Fachthemen, andere stellen auch Neuerscheinungen vor oder informieren über Konferenzen und laufende Forschungsprojekte. Um sinnvoll mit Zeitschriften arbeiten zu können, muß man wissen, welche Informationen in welcher Zeitschrift zu finden sind.
In jüngerer Zeit bietet das Internet neue Möglichkeiten für die Wissenschaft. Viel schneller, direkter und preiswerter als durch gedruckte Medien – manchmal indes auch mit Qualitätsverlust – kann online kommuniziert werden. Manche der bestehenden Zeitschriften stellen deswegen Inhalte ins Netz, darüber hinaus entstehen Publikationsorgane für Forschungsartikel, vor allem aber für Rezensionen, die es nur online gibt. Diskussionen über aktuelle Fragen der Forschung werden zunehmend in sogenannten Diskussion-Networks geführt, zu denen die interessierten Forscher via eMail beitragen können.

2. Wie kann man sich einen Überblick über die existierenden Zeitschriften verschaffen?
Das Historical Perdiodicals Directory, hg. v. E. H. Boehm/B. H. Poppe/M. S. Ensigne, St. Barbara/Calif., 1981ff. verzeichnet einen großen Teil der weltweit existierenden geschichtswissenschaftlichen Zeitschriften. Im Internet sind verschiedene hilfreiche Dienste zu finden:

3. Wie kann man Artikel und Rezensionen in Zeitschriften finden?

  • JSTOR liefert bibliographische Angaben und Zeitschriftenartikel im Volltext (auch als Datenbank im FU-Bibliotheksportal).
  • In der Internationalen Bibliographie der Zeitschriftenliteratur (IBZ oder Zeitschriften-Dietrich, 1963ff.) können Zeitschriftenartikel nach Autor und Titel nachgeschlagen werden. Die Internationale Bibliographie der Rezensionen (IBR oder Rezensions-Dietrich, 1969ff.) verzeichnet Rezensionen. (auch als Datenbank im FU-Bibliotheksportal)
  • Die Historical Abstracts, 1955ff. (Part A: Modern History Abstracts 1450-1914; Part B: 20th Century Abstracts 1914 ff.) erfassen ebenfalls Zeitschriftenliteratur und erlauben eine Stichwortsuche  (auch als Datenbank im FU-Bibliotheksportal).

 

4. Wo kann man Abkürzungen von Zeitschriften nachschlagen?

Einige Zeitschriften wie die Historische Zeitschrift haben ein eigenes Abkürzungsverzeichnis. Das umfassendste Nachschlagewerk für Abkürzungen von Zeitschriftentiteln ist Leistner, O./ Becker, H., ITA. Internationale Titelabkürzungen von Zeitschriften, Zeitungen, wichtigen Handbüchern, Wörterbüchern, Gesetzen, Institutionen, 2 Bde., Osnabrück 5., erw. Aufl. 1993.

5. Welches sind die wichtigsten Zeitschriften?
(Viele der hier genannten Zeitschriften haben Homepages, auf denen Inhaltsverzeichnisse, teilweise sogar auch die Artikel der einzelnen Ausgaben hinterlegt sind. Übersicht über History Journals Guide oder Zeitschriftenfreihandmagazin; s. oben 2.)

5.1 Deutsche Zeitschriften für allgemeine Geschichte

  • Geschichte und Gesellschaft [GG], 1975 ff.
  • Geschichte in Wissenschaft und Unterricht [GWU], 1950 ff.
  • Historische Zeitschrift [HZ], 1859 ff.
  • Historisches Jahrbuch [HJb], 1880 ff.
  • Historische Mitteilungen [HMRG], 1988 ff.
  • Jahrbuch für Geschichte [JbG], 1967 ff.
  • Saeculum [Saec], 1950 ff.
  • Zeitschrift für Geschichtswissenschaft [ZfG], 1953 ff.
  • Zeitschrift für historische Forschung [ZHF], 1974 ff.

5.2 Allgemeine historische Zeitschriften anderer Länder

  • The American Historical Review [AHR], 1895/1896 ff.
  • Canadian Historical Review [CanHistRev], 1920 ff.
  • Continuity and Change. A journal of social structure, law and demography, 1986 ff.
  • Comparative Studies in Society and History [CSSH], 1986 ff.
  • The English Historical Review [EHR], 1886 ff.
  • The Historian, 1938/39ff.
  • Journal of Modern History [JMH], 1938 ff.
  • Journal of World History [JWH], 1990 ff.
  • Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung [MIÖG], 1880 ff.
  • Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft [ÖZG], 1990 ff.
  • Past and Present [ P & P] 1 ff., 1952 ff.
  • Quaderni storici, 1966ff.
  • Revue d´histoire moderne et contemporaine [RHMC], 1899 ff.
  • Revue historique [RH], 1876 ff.

5.3 Zeitschriften zu einzelnen Epochen und Problemen

  • Das achtzehnte Jahrhundert, 1976 ff.
  • Annales historiques de la Révolution Française, 1908 ff.
  • Eighteenth Century, 1859 ff.
  • Frühneuzeit-Info, 1990 ff.
  • Holocaust and Genocide Studies, 1986 ff.
  • Italia Contemporanea, 1951ff.
  • Jahrbuch für Antisemitismusforschung, 1992ff.
  • Journal of Contemporary History, 1966ff.
  • Passato e presente. Rivista di storia contemporanea, 1982 ff.
  • Seventeenth Century, 1986 ff.
  • Sixteenth Century Journal, 1971 ff.
  • Storia Contemporanea, 1970 ff. Ab 1997: Nuova Storia Contemporanea.
  • Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte [VfZG], 1953 ff.

5.4 Zeitschriften zur Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte

  • Annales, 1946 ff. [Frühere Titel: Annales d'histoire économique et sociale 1-10 (1929-1938), 1939-1945 wechselnde Titel]
  • Archiv für Kulturgeschichte [AKG], 1903 ff.
  • Archiv für Sozialgeschichte [AfS], 1961 ff.
  • Genèses. Sciences sociales et histoire, 1990 ff.
  • Historia Social, 1994 ff.
  • Historische Anthropologie, 1993ff.
  • Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 1965 ff.
  • Journal of the History of Ideas [JHI], 1940 ff.
  • Journal of Social History [JSocHist], 1967/68 ff.
  • Labor History , 1960 ff.
  • Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte [VSWG] 1 ff., 1903 ff.
  • WerkstattGeschichte, 1992 ff.

5.5 Zeitschriften zur Frauen- und Geschlechtergeschichte

  • Arenal. Revista de historia de las mujeres, 1994 ff.
  • Clio. Histoire, Femmes et Sociétés, 1995 ff.
  • Gender and History, 1989 ff.
  • History Workshop: a journal of socialist and feminist historians, 1970 ff.
  • L´Homme. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, 1990 ff.
  • Jaarboek voor Vrouwengeschiedenis, 1981f.
  • Journal of Women´s History, 1989/90 ff.
  • Nora. Nordic Journal of Woman´s studies, 1993ff.
  • Signs. Journal of Women in Culture and Society, 1975ff.
  • Social Politics. International Studies in Gender, State and Society, 1994 ff.
  • Women´s History Review, 1992 ff.

5.6 Historische Zeitschriften zu einzelnen Regionen, Ländern, Europa und zu angrenzenden Spezialdisziplinen

  • Amerikastudien/ American Studies [AmSt], 1979 ff.
  • Blätter für deutsche Landesgeschichte [BlldtLG], 1853 ff.
  • Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kunst der böhmischen Länder. A Journal of History and Civilisation in East Central Europe, 1960 ff.
  • Diplomatic History, 1977 ff.
  • Forschungen zur osteuropäischen Geschichte [FOG], 1954 ff.
  • Francia, 1973 ff.
  • German Studies Review, 1978f.
  • Internationale Politik [bis 1994 unter dem Titel: Europa-Archiv], 1946 ff.
  • Jahrbücher für Geschichte Osteuropas [JGO], 1953 ff.
  • Journal of Modern European History 2001ff.
  • Journal of American History [JAmH], 1964/65 ff.
  • The Journal of Interdisciplinary History, 1970/71 ff.
  • Militärgeschichtliche Mitteilungen [MGM], 1967 ff.
  • Der Staat, 1962 ff.
  • Südostforschungen [SOF], 1963 ff.
  • Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, 1971 ff.
  • Zeitschrift für moderne euopäische Geschichte, 2001ff.
  • Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte [ZRG]: Germanistische Abteilung [GA] 1 ff. (1880 ff.); Romanistische Abteilung [RA] 1 ff. (1880 ff.); Kanonische Abteilung   [ KA], 1937ff.

5.7 Religions- und Kirchengeschichte

  • Archiv für Reformationsgeschichte (ARG), 1903 ff.
  • Kirchliche Zeitgeschichte, 1988 ff.
  • Revue d´histoire ecclésiastique (RHE), Teil II: Bibliographie, 1900 ff.
  • Zeitschrift für Kirchengeschichte [ZKG], 1887 ff.

5.8 Besprechungen von Neuerscheinungen

In fast allen genannten Zeitschriften werden regelmäßig Neuerscheinungen besprochen. Besonders wichtig ist der überaus breite Rezensionsteil der American Historical Review zur amerikanischen, europäischen und besonders auch außereuropäischen Geschichte. Ausschließlich auf Besprechungen spezialisiert sind:

  • Das historisch-politische Buch [HPB], 1953 ff.
  • Neue politische Literatur [NPL], 1956 ff.
  • Reviews in American History [RAH], 1973 ff.
  • Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften: http://www.sehepunkte.de

5.9 E-Journals, E-Texte, Rezensionsdienste und Discussion Networks

Wie einleitend erwähnt, verlagern sich die geschichtswissenschaftlichen Debatten zusehends ins Internet und es entstehen Dienste, welche Funktionen erfüllen, die bislang von Zeitschriften erfüllt wurden.

  • Das weltweit größte geisteswissenschaftliche Diskussionsforum im Internet ist das humanities-net (www2.h-net.msu.edu). Es beherbergt viele hundert Diskussionsgruppen zu den unterschiedlichsten Themen. Für deutsche Sozial- und Kulturgeschichte ist beispielsweise die Redaktion H-Soz-u-Kult bestimmend: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de. Wer dort seine eMail-Adresse angibt, erhält täglich mehrere eMails, die Tagungsankündigungen, wissenschaftliche Beiträge, wissenschaftliche Anfragen, Jobangebote, Rezensionen und Diskussionen enthalten. Auf der Seite finden sich auch alle bislang veröffentlichten Beiträge in einem Archiv.
  • Eine gute Einleitung in eZeitschriften u.ä. enthält auch www.history-journals.de

 

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Erstellen von Literaturangaben

 

1. Welche Informationen muß eine Literaturangabe enthalten?

Auch wenn die äußere Form von Literaturangaben nicht in allen geisteswissenschaftlichen Publikationen einheitlich ist, gibt es doch eine Reihe von Informationen, die eine Literaturangabe verbindlich enthalten muß. Wichtig ist es, Literatur so anzugeben, daß der Leser diese zweifelsfrei identifizieren kann; außerdem muß man darauf achten, den Stil der Angaben nicht innerhalb desselben Text zu wechseln.

Im allgemeinen unterscheiden sich Angaben von selbständigen Publikationen, bei denen ein Autor einen Text zu einem Thema verfaßt und unter seinem Namen veröffentlicht hat (Monographie), und nicht-selbständigen Publikationen, die nicht vom Autor herausgegeben werden (z.B. Aufsatz in einer Zeitschrift, Handbuchartikel).

Bei einer Monographie sind folgende Angaben zu machen: Name des Autors, Vorname des Autors, Titel, Untertitel, evtl. Reihe, Anzahl der Bände oder benutzter Band, Auflage, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr (bei mehreren Bänden evtl. mehrere Jahre). Bei anderen Sorten von Publikationen variieren die nötigen Angaben und ihre Reihenfolge. Wird ein Text aus dem Internet genannt, muß das Datum angegeben werden. Im folgenden werden Musterbeispiele aufgeführt, an denen man sich orientieren kann.

 

2. Beispiele

 2.1 Monographie

William H. Sewell, Work and Revolution in France. The Language of Labor from the Old Regime to 1848, London/New York 1984.

2.2 Monographie in einer Reihe

Elisabeth Fehrenbach, Vom Ancien Régime zum Wiener Kongreß (=Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 12), München 1986.

2.3 Sammelband/Aufsatzsammlung

Statt des Autors wird der Herausgeber an erster Stelle genannt:
Rudolf Vierhaus (Hg.), Bürger und Bürgerlichkeit im Zeitalter der Aufklärung, Heidelberg 1981.

2.4 Festschrift

Manfred Hettling / Paul Nolte (Hg.), Nation und Gesellschaft in Deutschland. Historische Essays. Festschrift für Hans-Ulrich Wehler zum 65. Geburtstag, München 1996.

2.5 Ungedruckte Dissertation

Winfried Schröder, Das geschichtliche Weltbild des utopischen Sozialisten Claude-Henri de Saint-Simon, Diss. Leipzig 1958.

2.6 Quellenedition

Susan G. Bell / Karen Offen (Hg.), Women, the Family and Freedom: The Debate in Documents 1750-1950, 2 Bde., Stanford 1983.

2.7 Handbuch/Lexikon

Der Titel des Handbuches steht vor dem Herausgeber:
Handbuch der Europäischen Geschichte, hg. von Theodor Schieder, Bd. 5: Europa von der Französischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts, hg. v. Walter Bussmann, Stuttgart, 1981

2.8 Aufsatz in einer Aufsatzsammlung

Sibylle Quack, Jüdische Frauen in den dreißiger Jahren, in: Kirsten Heinsohn, Barbara Vogel u. Ulrike Weckel (Hg.), Zwischen Karriere und Verfolgung: Handlungsräume von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland, Frankfurt a.M. 1997, S. 111-128.

2.9 Aufsatz in einer Zeitschrift

Utz Haltern, Politische Bildung und bürgerlicher Liberalismus. Zur Rolle der Konversationslexika in Deutschland, in: Historische Zeitschrift 223 (1976), S. 61-97.

2.10 Handbuchartikel

Gilbert Ziebura, Frankreich von der Großen Revolution bis zum Sturz Napoleons III. 1789-1870, in: Handbuch der Europäischen Geschichte, hg. von Theodor Schieder, Bd. 5: Europa von der Französischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts, hg. v. Walter Bussmann, Stuttgart 1981, S. 187-318.

2.11 Lexikalischer Artikel

Wolfgang Schieder, Art. „Sozialismus“, in: Geschichtliche Grundbegriffe, hg. von Otto Brunner/Werner Conze/Reinhart Koselleck, Bd. 5, Stuttgart 1984, S. 923-996.

 3. Welche Vorgehensweise empfiehlt sich bei der Erstellung eines Literaturverzeichnisses?

Für die Erfassung von Literatur empfiehlt es sich, kleine Karteikarten oder andere kleinformatige Zettel zu benutzen (z. B. DIN A 6). Pro Karteikarte sollte nicht mehr als ein Titel aufgenommen und darauf auch der Standort (Bibliothek, Signatur) des Buches oder des Aufsatzes verzeichnet werden. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß die Karten nach verschiedenen Kriterien (Autor, Standort, Thema) sortiert werden können; auf einer Karteikarte können auch Bemerkungen aufgenommen werden (Buch vorgemerkt, per Fernleihe bestellt, kurze Inhaltsnotizen). Die (am besten in einem Karteikasten) gesammelten Karteikarten stellen die Grundlage für das Literaturverzeichnis der schriftlichen Hausarbeit dar. Werden mehrere Titel in einer Literaturliste zusammengestellt, so ist diese alphabetisch zu ordnen. Der besseren Übersicht wegen, schreibt man dann – aber nur dann – den Familiennamen des Autors oder Herausgebers vor den Vornamen. Hat ein Werk mehrere Autoren, so wird nur die Namensreihenfolge des ersten verkehrt.
Für die Verwaltung von Literaturlisten bietet sich natürlich auch der Computer an. Schon eine Tabelle unter Word erlaubt verschiedene Möglichkeiten des Zugriffs (Sortieren nach dem Alphabet oder nach Erscheinungsjahr; Suchen von Titelwörtern). Komfortabler sind jedoch Datenbankprogramme (z.B. Filemaker, access).

 

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Orientieren in Berliner Bibliotheken und Archiven

 

1. Wie verschaffe ich mir einen Überblick über Berliner Bibliotheken und Archive?

Um einen Überblick über Berliner Bibliotheken und Archive zu erhalten, empfiehlt es sich, einen Bibliothekenführer zu konsultieren. Darin werden Adressen, thematische Schwerpunkte der Sammlungen, Öffnungszeiten und Leihbedingungen (z. B. Präsenz- oder Leihbibliothek) detailliert aufgeführt.

  • Bibliothekenführer der Freien Universität Berlin, 9. Aufl., Berlin 1994 (bei der Bibliotheksaufsicht im FMI einsehbar)
  • Schade, Heidemarie (Hg.), Berliner Bibliotheken: Geschichtswissenschaften, Berlin 1982.
  • Dies. (Hg.), Berliner Bibliotheken: Sozialwissenschaften: Politik, Gesellschaft, Berlin 1981.
  • Dies. (Hg.), Berliner Bibliotheken: Erziehungswissenschaften/Pädagogik, Philosophie, Religion/Theologie, Berlin 1990.
  • Dies. (Hg.), Berliner Bibliotheken: Kunst und Kulturwissenschaften, Berlin 1981.
  • Dohrmann, Ulf u. a. (Hg.), Berliner Archive, 4. Erw. Aufl., Berlin 1992.
  • Einen online-Bibliotheksführer für Berlin gibt es im Internet unter www.kobv.de.

 

2. Wie erfahre ich den Standort einer Veröffentlichung in Berlin?

Die Bibliothek des Friedrich-Meinecke-Instituts (Koserstr. 20, Erdgeschoß) verfügt über eine der größten Sammlungen historischer Literatur in der Region. Sie ist eine Präsenzbibliothek; Ausleihe ist nur in Ausnahmefällen (über Nacht, Wochenende) möglich. Die Bestände der FMI-Bibliothek und aller anderen FU-Bibliotheken, inklusive der Universitätsbibliothek, sind unter www.ub.fu-berlin.de zu finden. Im Katalograum der FMI-Bibliothek stehen Terminals, von denen aus man die Katalogrecherche durchführen kann. Die Website erlaubt es auch, Magazinbestellungen in der UB und der OSI-Bibliothek durchzuführen. Das neue Bibliotheksportal erlaubt angemeldeten Benutzern aller UB-online-Dienste von zu Hause.


Falls die Veröffentlichung an der FU nicht zu finden ist, kann man sich mit anderen online-Katalogen einen Überblick darüber verschaffen, ob sie eventuell an anderen Standorten in Berlin zu finden ist. Dazu dient der Katalog des "Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg" (www.kobv.de). Falls die gesuchte Veröffentlichung älteren Datums ist, empfiehlt es sich, auch den papiernen Berliner Gesamtkatalog zu konsultieren (Staatsbibliothek, Haus 2, Potsdamer Str. 33; telefonische Auskunft unter 266-2880).

3. Welche Berliner Bibliotheken außerhalb der FU haben große Bestände historiographischer Literatur?

  • Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (Haus 1: Unter den Linden 8, Haus 2: Potsdamer Str. 33): In dieser Universalbibliothek finden sich umfangreiche Quellen- und Handschriftensammlungen und natürlich ältere und neuere wissenschaftliche Literatur, die auch ausgeliehen werden kann. Grundsätzlich sind die Bestände der Staatsbibliothek im online-Katalog (www.stabikat.de) verzeichnet; es kann online bestellt werden. Da die beiden Häuser der Staatsbibliothek über eine Vielzahl von weiteren Katalogen verfügen, empfiehlt es sich dennoch, vor der Benutzung eine Bibliotheksführung zu machen. Bei Problemen hilft die „Bibliographische Auskunft“, die auch telefonisch Auskünfte zum Katalog erteilt (Tel. 266-2235).
  • Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135; Abt. Kommunikations- und Geschichtswissenschaften, Ernst-Reuter-Platz 7.
  • Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Dorotheenstr. 27; Abt. Geschichtswissenschaften, Unter den Linden 7.
  • Amerika-Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1.
  • Bibliothek des Arbeitskreises Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Hittorfstr. 2-4. 
  • Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung, Ernst-Reuter-Platz 7.

 

4. Wie kann ich mich über Standorte in Bibliotheken außerhalb Berlins oder Deutschlands informieren?

 

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Verstehen von Quellen

 

1.Was ist eine Quelleninterpretation?

Die Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts hat den Begriff der „Quelle“ eingeführt. Als Quelle wurde damals ein historisches (Original-)Dokument bezeichnet, das vom Historiker als Zeugnis der Vergangenheit und als Grundlage historischer Erkenntnis herangezogen wird. Heute hat sich das Spektrum der für Geschichtsforschung herangezogenen Quellen zwar erweitert; es werden – den gewandelten Forschungsinteressen entsprechend – weniger Akten zentraler staatlicher Institutionen und Memoiren und vermehrt serielle Quellen (Gerichts- und Verwaltungsakten, Kirchenbücher, Zivilstandsregister usw.) sowie Sach-, Bild- und Tonquellen ausgewertet. Der Großteil historischer Forschung basiert allerdings nach wie vor auf Textquellen.
Schon den hellsichtigen unter den Historikern des 19. Jahrhunderts war das Problem einer doppelten perspektivischen Verzerrung historischer Erkenntnis bewußt: Sowohl der Autor einer Quelle, als auch der Historiker, der später mit dieser Quelle arbeitet, sind in ihrer Wahrnehmung nicht objektiv. Der Blick des Quellenautors auf seine Zeit ist von seiner Perspektive ebenso geprägt wie der Blick des Historikers auf die Quelle. Allein die Entscheidung darüber, welche Dokumente als Quellen herangezogen werden und welche nicht, ist ein Vorgang, der durch Prägungen des Historikers bestimmt wird.
Die Interpretation einer Quelle, auch Quellenkritik genannt, hat – ganz allgemein gesprochen – das Ziel, der Quelle möglichst viele Informationen über die Geschichte zu entnehmen, sie mit vorhandenen Kenntnissen aus anderen Quellen und der Forschungsliteratur abzugleichen und ihre Verläßlichkeit kritisch zu überprüfen. Um hier zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen, bedarf es einer "doppelten Hermeneutik" (Anthony Giddens); d.h. einer Vorgehensweise, welche die doppelten perspektivischen Brechung berücksichtigt.
Die Probleme bei der Bearbeitung von Quellen sind oft jedoch deutlich handfester: Schon das Entziffern der Schrift, das Verstehen nicht mehr gebräuchlicher Begriffe oder die zeitliche Einordnung bereitet Schwierigkeiten. Die sogenannten historischen Hilfswissenschaften haben sich auf den Umgang mit diesen Problemen spezialisiert; mit Hilfe der im Kapitel „Sammeln von Informationen“ genannten Werke kann man sich in die Methoden der historischen Hilfswissenschaften einarbeiten.
Wegen der Vielfalt der Quellen ist eine schematisch anzuwendende und allgemeinverbindliche Methode zur Interpretation derselben kaum denkbar. Im Folgenden sollen lediglich drei Arbeitsschritte vorgestellt werden, die auf dem Weg zu einer eigenständigen Interpretation unerläßlich sind: erstens Recherchieren, zweitens Konzipieren, drittens Schreiben.

 

2. Welche Schritte empfehlen sich zur Erarbeitung einer Quelle?

2.1 Recherchieren

2.1.1 Textverständnis und erste Einordnung der Quelle

  • Unbekannte Begriffe, Orte und Personen mithilfe von Nachschlagewerken klären; dabei sollte auch überprüft werden, ob sich Begriffe in ihrer Bedeutung gewandelt haben.
  • Ort und Zeit der Niederschrift bzw. Publikation feststellen (genaue Herkunftsangabe!) und Überlieferungsgeschichte rekonstruieren.
  • Zentrale Aussagen der Quelle in einer Inhaltsangabe zusammenstellen: Welche Fakten, Urteile, Meinungen und Argumente sind in der Quelle enthalten? Wie hängen sie miteinander zusammen? Läßt sich die Quelle in Sinnabschnitte gliedern?
  • Vorhandene Interpretationen der Quelle zur Kenntnis nehmen.
  • Formale Beschreibung: Handelt es sich bei der Quelle um ein privates oder öffentliches Schreiben? Ist es unabhängig von formalen Vorgaben abgefaßt (Tagebuchnotiz) oder nach strengen formalen Kriterien (Urkunde, Akte)?

 

2.1.2 Verfasser, Empfänger und historischer Hintergrund

  • Verfasser: Welche Rolle spielte der/die Verfasser/in in der historischen Situation? Was für eine Persönlichkeit war es? Welcher sozialen, kulturellen oder politischen Gruppe ist er oder sie zuzurechnen? Spricht er oder sie im Namen einer Gruppe? Welche Funktion oder welchen Beruf übte er oder sie aus? Kann er oder sie seine oder ihre Meinung frei äußern oder nicht (z.B. wegen Zensur)?
  • Empfänger: An wen ist die Quelle gerichtet? Handelt es sich um einen einzelnen oder eine Gruppe? Ist der Empfänger einer sozialen, politischen oder kulturellen Gruppe zuzuordnen? Spielt er eine Rolle in der jeweiligen historischen Situation? Welches Verhältnis hat der Autor zum Adressaten?
  • Welche Absicht verfolgt der/die Autor/in in der historischen Situation und inwiefern könnte die Quelle zur Umsetzung dieser Absicht beitragen? Ist eine Strategie oder Taktik ersichtlich oder zu vermuten?
  • Historischer Kontext: Nimmt die Quelle zu einem historischen Sachverhalt oder Problem Stellung? Welche Position bezieht sie? Welche Argumente trägt sie zu zeitgenössischen Debatten bei? Welche Argumente sind besonders in den Vordergrund gestellt? Gibt es auffällige Auslassungen der Quelle im Bezug auf den Kontext? Hat die Quelle Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte gehabt? Direkte Umstände: Gibt es ein Ereignis, welches direkt zur Abfassung der Quelle führte? Nimmt die Quelle Bezug auf ein bestimmtes Ereignis? In welchem Abstand steht sie zu selbigem? Hat die Quelle Auswirkungen auf spätere Entwicklungen gehabt?
  • Forschungsdebatten über den historischen Kontext: Für eine eingehende Interpretation einer Quelle ist es notwendig, die in der Forschung über ihren historischen Kontext zur Debatte stehenden Fragen zu kennen. Je gründlicher man sich in die Literatur zum Thema einliest, desto leichter wird hinterher die eigene Interpretation.

 

2.2 Konzipieren

Wer zu allen genannten Punkten recherchiert, sammelt einiges Wissen an und leistet wichtige Vorarbeiten für das Verstehen der Quelle. Jetzt kann mit der eigentlichen Interpretation begonnen werden, wobei es sinnvoll ist, ein stichwortartiges Konzept zu entwerfen, bevor man sich ans Schreiben macht.
Zunächst muß eine Fragestellung entwickelt oder eine vorgegebene Fragestellung zur Kenntnis genommen werden, anhand derer die Quelle interpretiert werden soll. (In der Examensklausur wird häufig der Arbeitsauftrag "Interpretieren Sie die folgende Quelle" gestellt; hier wird vom Prüfling erwartet, daß er/sie selbständig diejenigen Fragen aufgreift, auf welche die Quelle Antworten bereithält.)
Kenntnisse über die in der Forschung zum Thema diskutierten Fragen erleichtern das Finden einer Frage, und es ist gut, wenn man die eigene Frage in einer bestehenden Forschungsdebatte plazieren kann. Doch natürlich können auch unabhängig entwickelte Fragen zu spannenden Ergebnissen führen. Die Kunst beim Finden einer guten Fragestellung besteht darin, daß die Frage "groß" genug sein muß, um ein spannendes Feld für die Interpretation zu eröffnen, und "klein" genug, um anhand der Quelle und des vorhandenen recherchierten Wissens befriedigend beantwortet zu werden. Gleichzeitig ist es – um das eingangs angerissene Problem der doppelten perspektivischen Brechung zu berücksichtigen – wichtig, die Wahl der Fragestellung zu begründen und damit die eigene Perspektive zu reflektieren.
In einem zweiten Schritt müssen jetzt aus den aus der Quelle und den Recherchen gewonnenen Informationen diejenigen ausgewählt werden, welche sich auf diese Fragestellung beziehen lassen. Es ist wahrscheinlich, daß einzelne Informationen weggelassen werden müssen, weil sie keine Antworten auf die eingangs formulierte Frage enthalten. So muß man beispielsweise nicht in jeder Quelleninterpretation ausführlich auf den Autor der Quelle eingehen, sondern nur dann, wenn sich aus seinem Leben wichtige Argumente für das Verständnis der Quelle ergeben. Andererseits sollte man sich keine Gelegenheit entgehen lassen, um vorhandenes Wissen auch einzubringen. Das ausgewählte Material muß dann in sinnvoller Weise gegliedert und zu einem argumentativen Konzept aus Thesen, Argumenten und Belegen verwoben werden. Dieser Arbeitsschritt ist der anspruchsvollste, da er sich nicht schematisch erledigen läßt. Er verlangt Kreativität und den Einsatz des Verstandes.
In der Interpretation ist besonderer Wert darauf zu legen, die aus der Perspektive und den Intentionen des Autors resultierenden Verzerrungen von Aussagen zu berücksichtigen. Ein Extremfall von intendierter Verzerrung ist die Fälschung. „Gefälschte“ Quellen sind vom Verfasser absichtlich mit falschen Informationen versehen worden. Das Aufdecken von Fälschungen ist im Normalfall die Aufgabe von Experten. Bei der Arbeit mit Quelleneditionen muß man sich – zumindest während des Studiums – in der Regel darauf verlassen, daß der Herausgeber eine sorgfältige Quellenkritik betrieben hat und deren Ergebnisse mitteilt. Doch auch für Student/inn/en ist es wichtig, auf Unstimmigkeiten und Widersprüche in der Quelle zu achten und über die Verläßlichkeit der in einer Quelle enthaltenen Informationen nachzudenken. Nicht alle Widersprüche in einer Quelle deuten auf Fälschung hin; sie können auch durch Irrtümer, Unachtsamkeit, unvollständigen Informationsstand oder Strategien des Autors oder der Autorin entstehen. Auch „echte“ Quellen können falsche  Aussagen enthalten. Sie lassen Rückschlüsse auf die Autorenintention zu: Welche Motive haben ihn/sie dazu gebracht, falsche Informationen zu liefern? Welche Intentionen hatte der Fälscher? Welche historischen Konsequenzen hatte die Fälschung oder die falsche Aussage?

2.3 Darstellung der Ergebnisse

Zuletzt ist es nötig, die Ergebnisse der Interpretation in sinnvoller Weise darzustellen. Anregungen für das Gliedern und Darstellen von Arbeitsergebnissen kann das Kapitel „Schreiben von Hausarbeiten“ liefern; grundsätzlich gelten bei einer Quelleninterpretation, auch wenn sie sich nur auf eine Quelle und ihren Kontext bezieht, die gleichen Regeln. Auch sie ist ein Essay über eine historische Frage.
Eine Quelleninterpretation muß eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluß haben. In der Einleitung soll die Quelle kurz vorgestellt, vor allem aber geklärt werden, welche Frage an sie gerichtet werden und in welcher Art und Weise diese Frage beantwortet werden sollen. Im Hauptteil wird die vorher konzipierte Kette aus Thesen, Argumenten und Belegen dargestellt. Der Schluß greift die Einzelergebnisse aus dem Haupteil auf, versucht sie zu synthetisieren, gegeneinander abzuwägen, auf die Frage und den weiteren historischen Kontext zu beziehen.

 

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Referieren und Erstellen von Thesenpapieren

 

1. Was ist ein Referat?

Der Erstellung einer schriftlichen Hausarbeit am Ende des Semesters geht in der Regel das mündliche Referat voraus; es dient der Annäherung an das zu erarbeitende Thema und der Vermittlung bereits gewonnener Erkenntnisse an eine Gruppe von Zuhörern. Das Referieren setzt voraus, daß Literatur und Quellen zum Thema schon weitgehend bekannt und gelesen sind und daß bestimmte Entscheidungen, z.B. für einen bestimmten theoretischen Zugriff bereits getroffen sind. Um den Zuhörern die Aufnahme der Informationen zu erleichtern, sollte der Stoff gut gegliedert sein. Durch Materialien (Folien, Arbeitsbögen, Thesenpapier) kann die Vermittlung der Informationen erleichtert werden. Ziel sollte es auch sein, die Zuhörer zu einer Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema zu bewegen. Dies kann durch Zwischenfragen oder eine an das Referat anschließende Diskussion erfolgen.
Entscheidend für das Gelingen eines Referates ist, daß sich der Vortragende auf die Vermittlungssituation einstellt. Dazu gehören:
1. die Reduktion des Stoffes auf das für die Zuhörer verarbeitbare Maß.
2. geeignete Maßnahmen für die Vermittlung des Stoffes:
- anschauliche Beispiele einfließen lassen
- Übung/Anwendung/Diskussion für aktive Ansprache der Zuhörer
- Anschauungsmaterial, Folien
- Gliederung anfangs ankündigen, im Verlauf des Referats daran erinnern
- Freies Sprechen ist besser als ablesen!
- am Anfang: Begrüßung, Thema, Fragestellung, Gliederung; am Schluß eine Ergebnissicherung.

2. Wie ist ein Referat aufgebaut?

Die Einleitung eines Referats beginnt mit der Exposition des Themas. Durch die Formulierung einer Fragestellung wird dieses eingegrenzt; die Aspekte, die im Vortrag im Mittelpunkt stehen sollen, werden herausgestellt. Im einleitenden Abschnitt des Referats wird auch das zur Beantwortung der Fragen herangezogene Material (Quellen, Forschungen) vorgestellt; es muß klargestellt werden, in welcher Art und Weise das ausgewählte Material zur Beantwortung der Fragestellung dient.
Ein kurzer Überblick über den Aufbau des Referats erleichtert es den Seminarteilnehmern, angesichts der Knappheit und Konzentration der Ausführungen Schritt zu halten und Fragen zu notieren. Außerdem können sie so zu jedem Zeitpunkt die ursprüngliche Fragestellung im Blick behalten.
Im Hauptteil des Referates werden Schritt für Schritt Thesen entfaltet und anhand des ausgewählten Materials (Quellen, Forschungen) belegt. Dies funktioniert meist besser, wenn der/die Referent/in das Material auf einem Thesenpapier zugänglich macht. Man darf sich jedoch nicht darauf beschränken, das Thesenpapier abzulesen. Vielmehr sind die dort aufgeführten Daten, Ereignisse und Informationen problemorientiert zu kommentieren. Eine kurze Zusammenfassung stellt den Bezug zur Ausgangsfrage her und schafft eine Basis für die anschließende Diskussion.
Das Referat darf nicht länger als 20-30 Minuten dauern (erst recht, wenn es in derselben Seminarsitzung noch weitere Referate gibt); ein „Kurzreferat“ hat 5-10 Minuten. Es muß also auf das Wesentliche beschränkt sein: In der Kürze liegt die Würze! Mit Sicherheit ergibt sich in der anschließenden Diskussion Gelegenheit, weitere Informationen nachzuschieben.

3. Was ist ein Thesenpapier und wie ist es aufgebaut?

Wie bereits angedeutet, soll das Thesenpapier eine schriftliche Unterstützung des Referats sein; es erleichtert den Zuhörern den Einstieg in das Thema, orientiert sie über den Aufbau des Referates und erlaubt es ihnen, die wichtigsten Teile des Gesagten durch Mitlesen besser aufzunehmen. Im Normalfall ist eine Gliederung in fünf Abschnitte sinnvoll.

  • Der erste Abschnitt nennt Thema, Fragestellung und Gliederung des Referats.
  • Im zweiten Abschnitt werden Thesen formuliert und weiterführende Fragen gestellt, was das Plenum zur Überprüfung  des methodischen und theoretischen Zugriffs veranlassen soll.
  • Der dritte Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über Ereignisse und Daten, um die Zuhörer über den historischen Kontext und die Chronologie der Ereignisse in Kenntnis zu setzen.
  • Im vierten Abschnitt können Auszüge aus Quellen oder Forschungen abgedruckt werden.   
  • Im letzten Abschnitt folgen Angaben über die benutzte Literatur.

 

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Schreiben von Seminararbeiten

 

1. Was ist eine Seminararbeit?

Die Seminararbeit soll eine Übung für das Verfassen historiographischer Texte sein, bei der sich die Studierenden in ein ihrem Wissensstand angemessenes historisches Problem eindenken und die Techniken des wissenschaftlichen Darstellens erlernen sollen.

2. Fragen stellen, Fragen beantworten

Das Thema einer Seminararbeit ist meist vorgegeben; schwieriger ist das selbständige Finden einer geeigneten Fragestellung oder eines Problems, anhand derer das Thema behandelt werden kann. Um eine gute Frage zu finden, muß man sich zunächst mit den Quellen und den vorhandenen Forschungen zum Thema gründlich auseinandersetzen (s. die Kapitel „Suchen“, „Sammeln“ und „Lesen“). Eine gute Fragestellung führt zu besonders wichtigen, überraschenden  oder kontrovers diskutierten Aspekten des Themas. Sie erlaubt, es aus einer besonderen Perspektive zu betrachten, Widersprüche aufzudecken, inhärente Probleme zu diskutieren oder Unerwartetes zutage zu fördern.
Ist eine Fragestellung gefunden, müssen Quellen und Forschungen nach Antworten durchsucht werden. Die Ergebnisse dieser Auswertung, die schriftlich fixiert werden sollten, sind das Rohmaterial für die Seminararbeit. In der nun folgenden konzeptionellen Phase geht es darum, ein argumentatives Konzept zur Beantwortung der Frage zu entwerfen. Eine Antwort kann aus einer oder mehreren Thesen bestehen; diese müssen mit Argumenten und Belegen gestützt werden. Solche Argumente und Belege können ganz verschieden aussehen: Die Aussage eines Beteiligten, ein historischer Verlauf oder auch eine Zahl oder Statistik kann zum Argument werden.
Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist es, einem wissenschaftlich prüfenden Leser die kritische Auseinandersetzung mit der gefundenen Antwort zu ermöglichen. Daher werden an die Antworten in einer wissenschaftlichen Arbeit drei grundsätzliche Anforderungen gestellt: Erstens müssen sie nachvollziehbar begründet und anhand des Materials aus Quellen und Forschungen belegt werden. Zweitens muß die Herkunft des zum Belegen verwandten Materials - durch Anmerkungen (s.u.) – kenntlich gemacht werden. Drittens müssen auch wissenschaftliche Meinungen diskutiert werden, die der eigenen widersprechen (aber z.B. nicht die "Auschwitz-Lüge", sofern sie nicht selbst Gegenstand der Arbeit ist).

3. Elemente einer Seminararbeit - Form und Inhalt

Jede Seminararbeit muß die folgenden Elemente enthalten:


3.1. Das Deckblatt gibt Auskunft über Verfasser und Titel der Seminararbeit. In der linken oberen Ecke des Deckblatts finden sich Angaben über Universität, Fachbereich, Kurs, Dozent (ohne akad. Titel!) und Semester; in der Mitte (zentriert) der Titel der Arbeit, der in kurzer Form Thema und Fragestellung der Seminararbeit wiedergibt; Der Verfassername soll zentriert über oder unter dem Titel stehen; die Anschrift in der rechten unteren Ecke.
3.2. Das Inhaltsverzeichnis muß alle im Text vorkommenden Überschriften und Zwischenüberschriften und die dazugehörigen Seitenzahlen enthalten (nicht „Seite“ oder „S.“ vor die Seitenzahl schreiben!). Eine Verdeutlichung der Gliederung mit Ordnungszahlen erleichtert die Orientierung; bei einem solchen Verfahren ist zu beachten, daß jeder Oberpunkt mindestens zwei Unterpunkte haben muß (1.1. nicht ohne 1.2.!). Die Ordnungszahlen betreffen nur die Textgliederung; das Quellen- und Literaturverzeichnis trägt keine Nummer (es gilt als Anhang).
3.3. Die Einleitung stellt Thema und Fragestellung vor. Sie grenzt das Thema ab und zeigt die Relevanz der Fragestellung oder des Problems, indem sie diese in einen größeren Zusammenhang stellt und ihre Voraussetzungen und Konsequenzen klärt. Manchmal ist es sinnvoll, in der Einleitung bereits die Thesen vorzustellen, welche die Abhandlung strukturieren. Schließlich enthält die Einleitung einen Ausblick auf den bevorstehenden Text, vor allem auf seine Gliederung. Die Einleitung sollte nicht mehr als 10% des Textes ausmachen; sie trägt die Überschrift „Einleitung“.
3.4. Der Hauptteil der Arbeit sollte aus mehreren, etwa gleichlangen Kapiteln bestehen; im Idealfall behandelt jedes Kapitel eine These. Jedes Kapitel muß eine Überschrift haben (der Hauptteil darf nicht den Titel der Arbeit tragen); bei längeren Arbeiten ist eine kleine Kapiteleinleitung und ein kleiner Schluß wünschenswert, in denen der Bezug zum gesamten Text, vor allem aber zu den Kapiteln davor und danach, hergestellt wird. Beim Schreiben der Kapitel sollte man darauf achten, daß darstellende und reflektierende Passagen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Die Kapitel können bei Bedarf in Unterkapitel gegliedert werden; als Faustregel kann gelten, daß ein Unterkapitel nicht kürzer als eine Seite sein sollte (bei Seminararbeiten über 15 Seiten: nicht kürzer als zwei). Der Hauptteil trägt nicht den Titel „Hauptteil“; er wird von den Überschriften der einzelnen Kapitel und Unterkapitel gegliedert.
3.5. Im Schlußteil sollen die einzelnen Ergebnisse der Arbeit aufgegriffen und im Bezug auf die Fragestellung der Arbeit zu einer abschließenden Antwort zusammengefaßt werden. Die gefundene Antwort muß kritisch reflektiert, ihre Grenzen müssen verdeutlicht werden. Abschließend ist es sinnvoll, die Bedeutung der Antwort für den größeren Kontext zu bedenken, in dem die Fragestellung steht. Der Schluß sollte nicht mehr als 10% der Arbeit ausmachen; das Schlußkapitel kann, je nachdem, wie es angelegt ist, „Schluß“, „Fazit“, „Bilanz“, „Ausblick“ oder „Zusammenfassung“ heißen.
3.6. Im Quellen- und Literaturverzeichnis finden sich alle im Text genannten oder zitierten Quellen und Forschungen in alphabetischer Reihenfolge (siehe dazu auch „Erstellen von Literaturangaben“). Zur besseren Nachvollziehbarkeit der alphabetischen Ordnung werden Name und Vorname des ersten Autors, bzw. Herausgebers in umgekehrter Reihenfolge geschrieben. Quellen und Forschungen, die nicht in der Seminararbeit genannt werden, dürfen nicht in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden. Quellen und Literatur werden getrennt voneinander aufgelistet.

4. Sprache

Fr guten Stil und Ausdruck gibt es keine einfachen und allgemeinen Regeln. Eine Seminararbeit sollte in Schriftdeutsch und in einer sachlichen und verständlichen Sprache abgefaßt sein; umgangssprachliche Ausdrücke sind ebenso fehl am Platze wie unpräzise Umschreibungen. Ein souveräner Umgang mit Sprache ist das Ergebnis jahrelanger Übung; am Anfang kann es eine Hilfe sein, sich an historiographischen, literarischen oder journalistischen Vorbildern zu orientieren.
Probleme bereitet oft die Wahl des Tempus. Grundsätzlich sollte im Imperfekt geschrieben werden. Ein Wechsel ins Präsens kann in reflektierenden Passagen, bei der Paraphrase einer Quelle oder für die Darstellung allgemeiner (überzeitlicher) Zusammenhänge sinnvoll sein.
Ein Absatz markiert einen gedanklichen und argumentativen Einschnitt; deshalb sollte er nie weniger als drei Sätze enthalten (in der Regel: eine halbe Seite). Der Absatz soll ähnlich wie die gesamte Arbeit oder einzelne Kapitel strukturiert sein: Der erste Satz kann die Verbindung zum vorhergehenden Absatz herstellen; vor allem aber leitet er den neuen Gedanken ein, der im Absatz behandelt werden soll. Die folgenden Sätze entwickeln den Gedanken. Der Schlußsatz resümiert und leitet zum nächsten Absatz, also zum nächsten Gedanken, über.
Wichtig für jede Arbeit ist eine gründliche Endkorrektur, bei der Sprache, Grammatik und Rechtschreibung einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Letzte Korrekturen können durchaus handschriftlich eingetragen werden.

5. Zitate

Die Seminararbeit bezieht sich auf Quellentexte und Forschungsliteratur. Die Wiedergabe von Aussagen, Fakten, Daten und Meinungen aus anderen Texten ist auf unterschiedliche Weise möglich. Grundsätzlich ist zwischen wörtlichen Zitaten und sinngemäßen Paraphrasen zu unterscheiden. Beim wörtlichen Zitat werden Wörter oder Sätze aus einem anderen Text originalgetreu übernommen. Das wörtliche Zitat wird durch Anführungszeichen markiert (aber keine Pünktchen am Anfang und Ende des Zitats). Auslassungen bzw. Hinzufügungen müssen durch eckige Klammern kenntlich gemacht werden. Wörtliche Zitate müssen nicht nur inhaltlich, sondern auch grammatikalisch in den Text eingebunden werden. Bei der sinngemäßen Paraphrase wird der Inhalt eines anderen Textes oder einzelne Fakten ohne Anführungszeiten in eigenen Worten unverfälscht wiedergegeben. Meist bietet sich dazu die Verwendung der indirekten Rede an. Wörtliche Zitate sollte man auf Quellen beschränken; die Forschungsliteratur wird paraphrasiert.

6. Belege und Anmerkungen

Die Herkunft wörtlicher Zitate und sinngemäßer Paraphrasen wird in den Anmerkungen nachgewiesen. Eine hochgestellte Zahl am Ende des Satzes mit dem Zitat oder der Paraphrase verweist auf eine Anmerkung am Ende der Seite (Fußnote) oder am Ende des Textes (Endnote). Dort wird der Fundort des Zitates oder der Information angegeben; er besteht aus einer Literaturangabe (siehe Kapitel „Erstellen von Literaturangaben“) mit der entsprechenden Seitenzahl. Beim wiederholten Zitieren aus demselben Text wird die Literaturangabe verkürzt (Nachname des Autors, Kurztitel, Seitenzahl). Wird in mehreren aufeinanderfolgenden Fußnoten aus demselben Text und von derselben Seite zitiert, wird die Literaturangabe durch „ebd.“ (d.h. „ebenda“) ersetzt .
Eine Anmerkung kann auch Ergänzungen oder Kommentare enthalten – allerdings nur sehr kurze. Es kann auf Texte verwiesen werden, in denen ähnliche oder widersprechende Meinungen vertreten werden. Man benutzt dazu die Abkürzung „vgl.“ (d.h. „vergleiche“), die in der Anmerkung vor die Literaturangabe gesetzt wird. Die angeführten Titel werden durch Semikolon voneinander getrennt.
Das inhaltliche Gewicht der Anmerkungen darf auf keinen Fall zu groß werden, denn dann entstehen Paralleltexte, die schwer zu lesen und zu verstehen sind. Die Angaben in den Anmerkungen müssen in ihrer Form einheitlich sein. Da in den Fußnoten nicht alphabetisch sortiert wird, bleibt hier die gebräuchliche Reihenfolge von Vorname und Name bestehen. Anmerkungen beginnen immer mit einem Großbuchstaben und enden immer mit einem Punkt.

7. Layout

Die Seminararbeit muß auf einseitig beschriebenem DIN-A-4 Papier eingereicht werden und mit Schreibmaschine oder Computer angefertigt sein. Ein ausreichender Rand (3-4 cm auf beiden Seiten) ist die Voraussetzung für problemloses Heften und für die Korrektur. Auf einer Seite sollten nicht mehr als 40 Zeilen untergebracht werden, aber auch nicht viel weniger; der Zeilenabstand muß 1,3 - 1,5 betragen (auf keinen Fall engzeilig ausdrucken). Die Seiten müssen mit Seitenzahlen versehen werden, die erste paginierte Seite ist das Inhaltsverzeichnis. Nach Abschnitten oder Kapiteln sollen nur dann neue Seiten angefangen werden, wenn die vorige voll ist. Es soll nur eine Schrifttype verwandt werden; Hervorhebung von Überschriften kann durch Fettdruck oder Unterstreichung erfolgen. Die Arbeit sollte so gebunden oder geheftet sein, daß sie zum Korrigieren wieder auseinandergenommen werden kann. Das Titelblatt muß auch sichtbar sein, wenn die Arbeit nicht aufgeschlagen ist.

 

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