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Weltkunst und Kunstwelt – damals und heute

Projektleitung

Prof. Dr.Tobias Wendl

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen

Dr. Georg Vasold

Pauline Bachmann, M.A.

Tomoko Mamine, M.A.

Projektbeschreibung

Das Teilprojekt C2 untersucht transkulturelle Dynamiken im Kontext internationaler Austauschprozesse im 19. und 20. Jahrhundert anhand von Konzepten und Leitbegriffen, die zur Beschreibung von Paradigmen künstlerischer Modernen im deutschsprachigen Raum zwischen ca. 1860 und 1930 (Unterprojekt 1) bzw. in Japan und Brasilien nach 1945 (Unterprojekt 2) entwickelt wurden. Hierbei stellt sich die für die Forschergruppe zentrale Frage nach der Rolle, die den Objekten in den Vermittlungs- und Übersetzungsprozessen zukommt. Für die Untersuchung der transkulturellen Prozesse, die durch die Mobilität und Wirkkraft von Werken, Diskursen und Begriffen ausgelöst werden, sind genaue Analysen der Orte der Präsentation von Kunst (z.B. Ausstellungen und Zeitschriften) erforderlich, insbesondere in Bezug auf Fragen der diskursiven Definitionsmacht. Es gilt, die Werke, Narrative und Strategien der Akteure in ihren jeweiligen historischen Kontexten zu erfassen. Die zu untersuchenden transkulturellen Dynamiken sind aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, indem die Perspektiven von Akteuren aus Europa, Japan, Brasilien und USA nachgezeichnet und in ein Spannungsverhältnis zueinander gesetzt werden. So soll etwa der exotisierende Umgang westlicher moderner Kunstgeschichtsschreibung mit körperlich-leiblichen Modi der Wahrnehmung von Kunst als ein besonders problematischer Fall diskutiert werden. Während europäische Kunsthistoriker/innen gerade nach dem Ersten Weltkrieg nach neuen Wegen der begrifflichen und konzeptuellen Erfassung von „Weltkunst“ suchten, stellten Künstler/innen in Brasilien und Japan insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg kunsthistorische Narrative grundsätzlich in Frage. Das Ziel des Teilprojekts ist es, historische Formationen derartiger Debatten und deren (geo-)politischen, ideologischen und sozialen Rahmenbedingungen in den Blick zu nehmen.

Zur Website des Kunsthistorischen Instituts
Deutsche Forschungsgemeinschaft