Springe direkt zu Inhalt

Tagung 'Räume der Zeichnung'

13.10.2005 - 15.10.2005

Mit: Horst Bredekamp, Astrit Schmidt-Burkhardt, Steffen Bogen, Katherine Stout, Kate Macfarlane, Sabeth Buchmann, Richard Shiff, Frank Badur, Andreas Vetter, Wolfgang Pircher, Andreas Schmid

Eine internationale Tagung der Akademie der Künste in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin; dem Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin und fruehsorge – Galerie für Zeichnung, Berlin.

 

 

Tagungskonzeption

Im Mittelpunkt der internationalen Tagung Räume der Zeichnung steht die Frage nach dem Verhältnis von Zeichnung und Raum, die in drei thematischen Schwerpunkten diskutiert werden soll: Inwiefern stellt die Zeichnung ein Medium der Verräumlichung des Denkens dar, und wo dient sie als Werkzeug einer wissenschaftlichen oder künstlerischen Konzeptbildung? Welche Verfahren entwickelt die Zeichnung, um in der Zweidimensionalität des Bildträgers Räume zu entwerfen und wie gelingt es ihr, aufgrund des "Vergegenwärtigungspotentials der Linie" (Max Imdahl) Raumillusionen zu suggerieren? Was geschieht, wenn sich die Zeichnung zur installativen Raumsituation ausweitet oder reale Räume hervorbringt? Wissenschaftler, Künstler, Architekten und Philosophen werden die verschiedenen Ebenen und Perspektiven des Themas erhellen.

Die Zeichnung als ein generativer Raum des Denkens ist Thema der ersten Sektion Diagramme ¦ Denkräume. Dabei geht es um die epistemischen Potentiale eines gleichermaßen ästhetischen wie wissenschaftlichen Verfahrens. Im Sinne einer Theoriebildung im graphischen Medium selbst soll die Zeichnung als ein nicht-diskursiver Modus der Reflexion diskutiert werden – als ein Operationsfeld, in dem das Denken von der Hand geführt wird.

In der zweiten Sektion Darstellungsräume ¦ Zeichnungen im Raum wird die ästhetische Artikulation von Räumen in der Fläche des zweidimensionalen Bildträgers untersucht. Räume der Zeichnung lassen sich hierbei als autonome, dem bildgebenden Verfahren immanente Formationen begreifen, die sich teilweise, aber nicht zwangsläufig, der Interpretation und Transformation realer architektonischer Gebilde verdanken.

Die dritte Sektion Projektionen ¦ Konstruktionen von Raum widmet sich den Projektionen der konzeptuell auf dem Papier oder am Bildschirm (CAD) generierten Zeichnung in den dreidimensionalen Raum. In diesen Bereich des medialen Transfers gehört die einem Bauprojekt verpflichtete architektonische Entwurfszeichnung ebenso wie die freie Wandzeichnung oder Zeichnungsinstallation, die sich Raumsituationen einschreiben und diese erweitern.

Das Tagungsprogramm wird von Ausstellungs- und Galeriebesuchen begleitet. Das Berliner Kupferstichkabinett bietet mit der Ausstellung "Wittgenstein in New York – Stadt und Architektur in der neueren Kunst auf Papier" Gelegenheit, die Debatte über die Räume der Zeichnung fortzuführen. Ein Rundgang durch mehrere private Berliner Galerien, die im Tagungszeitraum zeichnerische Arbeiten präsentieren, erweitert den Blick auf den Stand des Themas in der aktuellen Kunst.

 

Programm (als PDF)

 

Konzeption:  Carolin Meister (Freie Universität Berlin, Sfb 626), Andreas Schalhorn (Kupferstichkabinett, Berlin), Jan-Philipp Frühsorge (fruehsorge – Galerie für Zeichnung Berlin), Angela Lammert (Akademie der Künste, Berlin)

Zeit & Ort

13.10.2005 - 15.10.2005

Akademie der Künste am Pariser Platz und Kupferstichkabinett