Inhalte & Ziele
Der viersemestrige Masterstudiengang Klassische Archäologie baut inhaltlich auf einem vorausgegangenen Bachelorstudiengang auf, ist aber stärker forschungsorientiert und führt zur Vertiefung fachlichen Wissens. Dabei werden wesentlich vertiefte und erweiterte Fachkenntnisse in Klassischer Archäologie, die Beherrschung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden sowie umfangreiche analytische Erfahrung für das selbständige wissenschaftliche Arbeiten erworben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von visuellen und medialen Kompetenzen sowie von Fertigkeiten im Umgang mit einer fragmentarischen Denkmälerüberlieferung und ihrer historischen Einordnung, wobei die Studierenden an Anwendungsbeispielen der klassischen Antike vorrangig auch Grundkenntnisse in aktuellen kulturwissenschaftlichen Theorien (Medien- und Interaktionstheorien, Geschlechterforschung, Raumanalyse, Ritualforschung, Theorien zur Identitätskonstruktion, Akkulturation, Kulturkontakt, Postkoloniale Theorie) erwerben. Der Studiengang strebt neben der fachspezifischen eine fachübergreifende Ausbildung zur Erweiterung der eigenen wissenschaftlichen Kompetenz an. Durch eine Schwerpunktbildung im didaktischen und interdisziplinären Bereich können kommunikative Kompetenzen in der Öffentlichkeitsarbeit erworben werden. Durch die Möglichkeit eines integrierten Auslandsaufenthalts vermittelt er zudem interkulturelle Kompetenz und berufsorientierte Fremdsprachenpraxis (z. B. in Englisch, Französisch, Italienisch, Neugriechisch, Russisch, Spanisch oder Türkisch).
Die Klassische Archäologie ist die Wissenschaft von der materiellen Hinterlassenschaft der griechischen und römischen Kultur des Altertums (ca. 1500 v. Chr. – 500 n. Chr.). Sie erforscht außerdem die Vorläufer und die Nachwirkungen dieser Kulturen, deren Randgebiete und die Beziehungen zu benachbarten Kulturen. Geographisch umfasst die Klassische Archäologie zunächst Griechenland, das westliche Kleinasien und Italien, darüber hinaus das gesamte Mittelmeergebiet und die angrenzenden Regionen, soweit sie mit der griechischen und römischen Kultur in Verbindung gestanden haben.
Das Spektrum der zu erforschenden Gegenstände ist breit gefächert und reicht von exzeptionellen Kunstwerken bis zu Alltagsobjekten und von großen Architekturensembles bis zu zunächst unscheinbaren archäologischen Funden- und Befunden. Doch spielen die in großer Zahl überlieferten Bildwerke wegen ihres symbolisch verdichteten Informationsgehaltes eine besondere Rolle.
Zur Interpretation der materiellen Kultur hat das Fach vielfältige Methoden und Techniken entwickelt. Neben der formalen Bestimmung und chronologischen Einordnung gilt es, die Funde und Befunde durch systematischen Vergleich in ihren spezifischen Eigenarten besser zu verstehen und durch eine gattungs- oder epochenübergreifende Analyse in einen größeren Kontext einzuordnen. Damit wird das Ziel verfolgt, durch die Erforschung gegenständlicher Zeugnisse die konkreten historischen und kulturellen Verhältnisse und Prozesse zu rekonstruieren und die antike Kultur in ihrer Differenziertheit und Komplexität zu verstehen. Schließlich soll die Antike vor dem Hintergrund ihrer Rezeption und Transformation in der Nachantike als Bestandteil der modernen Kultur begriffen werden.
Das Lehrangebot des aktuellen Semesters sowie der vorangegangenen Semester finden Sie auf den Seiten des Instituts.