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Verflochtene Gesellschaft. Kulturelle Übersetzungen und künstlerischer Austausch im Netzwerk europäischer ‚Ost-Indien-Kompanien‘ 1686-1795

Institution:

FOR 'Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst'
PORTUS. Medialität und visuelle Topik des maritimen Fernhandels in Japan und den Niederlanden

Projektleitung:
Förderung:

DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)

Projektlaufzeit:
01.04.2014 — 31.03.2017

Der Arbeitsschwerpunkt des Unterprojekts führt die Analyse von Visualisierungsformen des Portus-Motivs in Gemälden und Druckgraphiken fort, deren Entstehung und Verbreitung maßgeblich von der Vereinigten Ostindien-Kompanie (VOC) gefördert worden ist. In der Untersuchung (bild-) publizistischer Strategien eröffnen zum einen die Kooperation diverser Akteursgruppen im Zuge einer kollektiven ‚Arbeit am Unternehmensbild‘ und zum anderen die Einbindung geographisch weit gestreuter Bildprovenienzen vielfältige Möglichkeiten, Modellbildungen der Akteur-Netzwerk-Theorie auf einen transkulturell aufgefächerten historischen Kontext zu beziehen.

Dieser Aspekt wird vor allem in den aufwendig illustrierten Prachtwerken über die sog. Gesandtschaftsreisen von VOC-Bediensteten in China und Japan deutlich, deren Textteile von Gelehrten, wie dem Theologen und Historiker Arnold van den Berghe (Montanus; 1625‒1683), erstellt und auf die Rezeptionshorizonte der europäischen respublica litteraria abgestimmt wurden. Zum anderen belegen die für den Rezeptionserfolg der Publikationen für unabdingbar gehaltenen Illustrationen die Nutzung von Bildmaterial aus diversen visuellen Kulturen, sofern dieses mit dem medialen Dispositiv europäischer Druckgraphik kompatibel war.