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Nachruf auf Professor Takeshi Ishikawa

News vom 25.10.2016

Heute (19.8.2014) erreichte uns die Nachricht vom Tod unseres hochgeschätzten Kollegen Professor Takeshi Ishikawa, der als dreimaliger Gastprofessor und als Ehrendoktor der Freien Universität Berlin mit unserer Universität und speziell mit dem Friedrich-Meinecke-Institut eng verbunden war.
Er stammte aus Sapporo, lehrte dort als Rechtshistoriker an der Hokkaido-Universität und war als DAAD- und als Alexander von Humboldt-Stipendiat schon in jungen Jahren (Mitte der 1950er Jahre) und bis ins hohe Alter häufig zu Forschungs- und Vortragszwecken in der Bundesrepublik Deutschland. Seine Gelehrsamkeit ebenso wie die Fähigkeit, die Studenten zu begeistern, und zwar für die japanische und die vergleichende Geschichtswissenschaft, verbunden mit seiner perfekten Deutschsprachigkeit, haben Anlass gegeben, ihn mehrfach an die FUB zur Wahrnehmung der 1965 eingerichteten japanischen Gastprofessur einzuladen. Darüber hinaus hat er vor allem zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Shiro Ishii von der Juristischen Fakultät der Universität Tokyo ein Einladungs- und Begegnungsprogramm mit Historikern und Rechtshistorikern aus dem deutschsprachigen Raum initiiert und betreut.
Als Ausdruck des Dankes und der Verbundenheit wurde ihm zusammen mit seinem Kollegen Shiro Ishii am 8. Dezember 1998 (anlässlich der Einweihung des neuen Instituts der Historiker und Kunsthistoriker in der Koserstraße in Berlin-Dahlem) die Ehrendoktorwürde verliehen. In der darüber ausgestellten Urkunde wird nicht nur sein Engagement für die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan bzw. umgekehrt, sondern werden auch seine eigenen kritischen Studien - sowohl in japanischer als auch in deutscher Sprache - zur karolingischen Sozialgeschichte (zur Theorie der "Königsfreien") wie vor allem zur Übersetzung und Analyse des Sachsenspiegels gewürdigt.
Herr Prof. Ishikawa ist am 5. August 2014 in seinem 86. Lebensjahr verstorben. Wir gedenken seiner in dankbarer Erinnerung.

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