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Victoria Mummelthei

Victoria Mummelthei
Bildquelle: (c) Vitcoira Mummelthei

Seminar für Semitistik und Arabistik

Fachrichtung Arabistik

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

stellvertretende Studiengangsbeauftragte MA Arabistik & MA ISME; stellv. Studiengangsbeauftragte BA Arabistik; Lehrplanung

Sprechstunde

Nur nach vorheriger Vereinbarung per https://calendly.com/mummelthei/meet                                  

Persönlicher Raum: https://fu-berlin.webex.com/meet/victoria.mummelthei

Die Sprechstunden finden aktuell ausschließlich telefonisch oder per Cisco Webex statt, es sei denn, es wurde ausdrücklich anders vereinbart.

Als Studierende an der Freien Universität nutzen Sie zur Kommunikation ausschließlich Ihre zedat-E-Mail-Adresse. 


Zur Orientierung: Ich bearbeite Anrechnungen zwei Mal im Semester: im Wintersemester im November und Februar, im Sommersemester im Mai und Juli. Bitte beachten Sie auch, dass die Studien- und Prüfungsbüros derzeit bis zu sechs Wochen für die Bearbeitung benötigen. 


Ich beantworte E-Mails montags bis donnerstags 10–15 Uhr. 


Keine Sprechstunden im März, August, September. 


Aktuelles Vorhaben

META-STRAND - Death Stranding erforschen und Wissensdiskurse neu denken

Stelle dir einen Wissenschaftler vor, der sich von den vertrauten Wäldern der Philologie in unerforschte digitale Weiten begibt.Auf meiner eigenen Expedition in unerforschte Gefilde untersucht mein Projekt META-STRAND das Mainstream-Videospiel Death Stranding mittels einer fragmentierten, lebendigen kulturellen Kritik. Nach langjährigem Studium arabischer Texte fließt eine anhaltende Faszination mit Wassermetaphern und Meereslandschaften in dieses digitale Territorium von Death Stranding mit seinen Stränden, seiner Isolation, seinen liminalen Zuständen und seiner Metaphysik von Leben und Tod. Ich möchte mich diesem interaktiven Kulturprodukt widmen, um meiner wachsenden Neugier an interdisziplinären Studien nachzugehen, die über meine Ausbildung in der Arabistik und die sich daraus ergebenden Pfade hinausgehen. Das Unterrichten in den Interdisciplinary Studies of the Middle East (ISME) an der Freien Universität Berlin hat mich dazu gebracht, meine Füße in die Gewässer von Perspektiven wie Environmental Humanities, Emotionsforschung oder Meta-Wissenschaft sowie speziell Bio-Politik, Hypermaskulinität oder flexibler Staatsbürgerschaft zu tauchen. Nun möchte ich solche zeitgenössischen Ansätze, die ich über Jahre hinweg gesammelt habe, während ich mich über meinen formalen Background in der Arabistik hinaus in die Kulturwissenschaften vertiefte, mit einem neuen Medium in die Praxis umsetzen: Videogames. In diesem Prozess gibt es noch viel zu entdecken, da ich einen unkonventionellen Kurs bei der Erforschung dieses avantgardistischen Exemplars zeitgenössischer Populärkultur einschlage. Ich freue mich auf die unvorhersehbaren Einsichten, die aus dieser Erkundung neuer Forschungstiefen und -weiten auftauchen werden.

Death Stranding ist ein cineastisches Videospiel, kreiert vom Gaming-Auteur Hideo Kojima.In Death Stranding findet sich der Spieler in einer postapokalyptischen Welt am Abgrund der Zerstörung wieder. Man übernimmt die Rolle des Kuriers Sam Porter Bridges, der die Aufgabe hat, eine zerrissene Menschheit wieder zu vernetzen. Die Erzählung und Spielmechanik sind eng miteinander verwoben, wobei das Spielprinzip des Transportierens als Metapher für Verbindung und zwischenmenschliche Beziehungen dient. Das Durchqueren der riesigen und gefährlichen Landschaft verlangt von den Spielern, ihre Routen minuziös zu planen, ihre Ausrüstung zu verwalten und das Gewicht ihrer Fracht sorgfältig abzuwägen. In diesem unbarmherzigen Gelände begegnen Spieler einer Vielzahl von Herausforderungen, von der Konfrontation mit geheimnisvollen spektralen Kreaturen, den sogenannte Beached Things oder BTs, bis hin zum Timefall, einem zeitmanipulierenden Regen, der den Alterungs- und Verfallsprozess alles dessen, was er berührt, beschleunigt - beides Folgen eines verheerenden Ereignisses namens Death Stranding, bei dem die Welt der Toten und der Lebenden miteinander verschmolzen.

Die beunruhigende Schönheit der geschwärzten Erde, zerklüfteter Landschaften und moosbewachsener Berge unterstreicht das Gefühl der Verlassenheit und des Unheils in der Welt von Death Stranding. Noch verstärkt wird dies durch die sphärischen Klangcollagen zwischen Ambient, Orchester und Chor, komponiert von Ludvig Forssell. Death Strandings narrative Gestaltung ähnelt einem interaktiven Film. Mit der Spielmechanik des Gehens, Bauens und Transportierens, der szenischen Verschmelzung realistischer und surrealer Elemente, sowie dem Verhandeln von philosophischen und humanistischen Themen wie Isolation und Mensch-Maschine-Beziehungen vereint Death Stranding auf einzigartige Weise narrative, ludische, ästhetische und inhaltliche Elemente, die geradezu danach verlangen, unter verschiedensten Blickwinkeln untersucht zu werden.

Schlüsselaspekte meines Habilitationsprojekts META-STRAND umfassen:

  • Fragmentierte Veröffentlichung: Anstatt eines umfassenden Werks bietet das Projekt eine fragmentierte, metakritische Analyse von Death Stranding und produziert eine Reihe distinkter analytischer Stücke, genannt “Fragmente”. Zum Beispiel werden Analysen in Stücken wie "Timefall and BTs: Symbols of Ecological Distress", "Death Stranding and the Aesthetics of Ruin" oder "The Metaphor of 'Stranding' from Marine Biology to Game Narrative" veröffentlicht. Dieses Format fordert die akademische Konvention der Veröffentlichung von Werken als kohäsive, in sich abgeschlossene Ganze heraus und ermöglicht es der Analyse, sich organisch über die Zeit zu entwickeln.
  • Lebende Veröffentlichung: Die fragmentierte Struktur durchbricht traditionelle Publikationsnormen, die eher Geschlossenheit und Linearität betonen. Anstelle eines durchgehenden Narrativs erfolgt die Veröffentlichung iterativ online - wie in einer lebendigen und wachsenden Datenbank. Dies ermöglicht eine flexible und wachsende Integration neuer Perspektiven, anstatt auf Vollständigkeit und Kohärenz beschränkt zu bleiben. Die Befreiung von diesen Konventionen gestattet eine dynamischere Entfaltung der Analyse.
  • Multidisziplinäre und multikonzeptionelle Analyse: Jedes Fragment bietet eine eigene Perspektive durch das Zusammenspiel interdisziplinärer Theorien - von Critical Theory über Cultural Studies bis Psychologie. Theorien wie Ecocriticism, Trauma Studies oder Posthumanism werden integriert, um Aspekte wie Landschaften, Depression oder Mensch-Maschine-Beziehungen zu beleuchten. Dies ermöglicht eine breitere, multidimensionale Analyse.
  • Zeitgenössische Perspektiven: Über die Einsichten etablierter Denker wie Foucault, Butler, Spivak und Bhabha hinaus, integriert dieses Projekt auch die innovativen Perspektiven zeitgenössischer Theoretiker. So fließt zum Beispiel die Katastrophen- und Resilienzforschung von Rebecca Solnit, Anthony Oliver-Smith und Kai Erikson in die Untersuchung von Death Stranding ein. Ebenso die Arbeit von Stuart Hall, Ien Ang und Radha Sarma Hegde zu Rezeption und affektivem Engagement für eine Analyse der emotionalen Wirkung des Spiels. Die Berücksichtigung dieser und weiterer moderner Standpunkte ermöglicht es, traditionelle und aktuelle Ansätze zusammenzuführen und so neue Interpretationswege zu eröffnen.
  • Dekonstruktion der Analysen: Das Projekt hinterfragt kritisch die eigenen Analysen und Interpretationen, ihre Annahmen und Voreingenommenheiten. So wird nach einem Fragment wie “The Narrative Structure of Death Stranding” eine Reflexion der gewählten Erzählmusteranalyse erfolgen. Eine solche Dekonstruktion fördert eine kontinuierliche kritische Betrachtung.
  • Verweise auf andere Games: Nach einer Analyse wie „Examining the Portrayal of Grief in Death Stranding“ werden Spiele wie What Remains of Edith Finch und Spiritfarer nicht zum direkten Vergleich herangezogen, sondern um verwandte Konzepte und Interpretationsansätze aufzuzeigen, die Leser weiterverfolgen können. Dies verankert die Analyse kontextuell, ohne definitive Bewertungen vorzunehmen.
  • Didaktischer Aspekt: Das Projekt verfolgt einen didaktischen Ansatz mit dem Ziel, Lesern zu zeigen, wie Konzepte aus Kulturwissenschaften und verwandten Feldern für die Untersuchung von Games fruchtbar gemacht werden können. Exemplarisch wird etwa in einem Fragment demonstriert, wie Erzähltheorie und Game Studies zusammengeführt werden können. Die Narrativstruktur von Death Stranding wird unter Rückgriff auf Ansätze wie Narratologie, ludonarrative Harmonie und Cybertext-Theorie analysiert. Durch dieses exemplarische Vorgehen wird aufgezeigt, wie sich Kulturwissenschaften innovativ mit Game Studies verbinden lassen, um neue interpretatorische Möglichkeiten bei der Untersuchung von Games zu eröffnen, aber auch Games und Gaming als Gegenstände der Kulturwissenschaft, Anthropologie oder Soziologie zu verorten.
  • Offene Kollaboration: Das Projekt lädt Wissenschaftler, Gamer und Leser ein, ihre Perspektiven in eine kollaborative, sich entwickelnde Publikation einzubringen. So können Mechaniken ludologisch analysiert, Rezeptionsdaten zu Spielerfahrungen beigesteuert oder bestimmte Narrativelemente kritisch diskutiert werden, auch mit Bezug zu einigen der referenzierten Games, zum Beispiel die Mensch-Maschine-Beziehungen in einem Game wie Detroit: Become Human. Dieser partizipative Beitrag verschiedenster Experten und Enthusiasten stellt die Produktion von Wissen als einen partizipativen, crowdsourcing-basierten Prozess neu vor.

Indem dieses Projekt ein Mainstream-Videogame untersucht, um Grenzen in den Game Studies und Humanities zu verschieben, werden neue Formen kulturwissenschaftlicher Auseinandersetzung aufgezeigt. Die Arbeit hebt zudem das Potenzial partizipativer, digital unterstützter Forschungsansätze und unkonventioneller Publikationsmodelle hervor. Die interdisziplinäre Perspektive und (meta-)kritische Reflexion dienen als Vorbild für agile und entwicklungsfähige Wissenschaften im 21. Jahrhundert.

Wissenschaftlicher Werdegang

Seit Mai 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Koordination und Weiterentwicklung des Masterstudienganges Interdisciplinary Studies of the Middle East (ISME), Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin.
Seit April 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin, Fachrichtung Arabistik, Schwerpunkt: moderne arabische Literatur, Literatur- und Übersetzungstheorie, arabische Folklore, Digital Scholarship, Orientalismus
Wintersemester 2021/22 Lehrauftrag im Rahmen des Einführungs- und Orientierungsstudiums EinS@FU für eine Lernwerkstatt zum Thema “Postmigrantische Literatur und arabische Diaspora".
17.06.2021 Promoviert im Fach Arabistik; Doktorarbeit "The Sea and the Beloved – A corpus-linguistic study of frequencies, keywords, and topics in the poetry of the Syrian writer Nizar Qabbani (1923–1998)" (summa cum laude) (Erstgutachterin Beatrice Gründler, Zweitgutachterin Regula Forster)
Wintersemester 2020/21 Lehrauftrag im Rahmen des Einführungs- und Orientierungsstudiums EinS@FU für eine Lernwerkstatt zum Thema “Araber und Orient in Hollywood”. 
2015–2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Praedoc) am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin, Fachrichtung Arabistik, Schwerpunkt: moderne arabische Literatur, Literatur- und Übersetzungstheorie, arabische Folklore, Digital Scholarship
2012–2015 Studium der Arabistik, der kurdischen Sprache (Nordkurdisch/Kurmancî) und Literatur sowie der Poetik der Übersetzung (Kurse der August Wilhelm von Schlegel-Gastprofessur) an der Freien Universität Berlin Abschluss: Master of Arts, Abschlussarbeit: Traurigkeit in der Liebesdichtung von Nizar Qabbani 
2011–2014 Projektassistentin am Institut für Kurdische Studien Berlin im Rahmen verschiedener Wörter- und Lehrbuchprojekte (Zentralkurdisch/Soranî und Nordkurdisch/Kurmancî)
2012–2014 Studentische Hilfskraft am Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin, Studienbereich: Kurdische Studien
2010–2012 Studentische Hilfskraft am Institut für Islamwissenschaften der Freien Universität Berlin im Rahmen des ERC-Projekts Rediscovering Theological Rationalism in the Medieval World of Islam und der Forschungseinheit Intellectual History of the Islamicate World unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Schmidtke
2008–2012

Studium der Geschichte und Kultur des Vorderen Orients (Schwerpunkt Arabistik), der persischen und kurdischen Sprache (Zentralkurdisch/Soranî) sowie der Poetik der Übersetzung (Kurse der August Wilhelm von Schlegel-Gastprofessur) an der Freien Universität Berlin, Abschluss: Bachelor of Arts, Abschlussarbeit: Die "unheimliche" Frau in der Josephsure

2005/6 Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Akademische Verwaltung

Seit April 2023 stellvertretende Bachelorbeauftragte des Studiengangs Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Schwerpunkt Arabistik
Seit August 2021 Change Agent im Rahmen des Projekts FUtureIT
Seit April 2020 stellvertretende Masterbeauftragte des Studiengangs Interdisciplinary Studies of the Middle East
Seit Februar 2019 Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiter im Fachbereichsrat des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften; ebenfalls stellv. Mitglied in der Lehrkommission
Juli 2018 – März 2020 Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Konzeption eines englischsprachigen Masterstudiengangs der Fächer Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Judaistik, Semitistik, Turkologie. 
Seit 2017 Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiter in der Ausbildungskommission des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften
2017–2019 Mitarbeit in der Digital-Humanities-Arbeitsgruppe des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften

Seit April 2016

zuständig für Internet- und Kommunikationsnetzwerkseiten der Arabistik (sowie von 2018–2022 der angegliederten ERC-Projekte)

Seit April 2015

stellvertretende Masterbeauftragte des Faches Arabistik

Konferenz- und Veranstaltungsorganisation

seit 2016 regelmäßig im Juni eines Jahres

Programmgestaltung für das Seminar für Semitistik und Arabistik im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften

März 2018 Documents and Manuscripts in the Arab-Islamic World, The Seventh International Society of Arabic Papyrology (ISAP) conference, co-organized with the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Humboldt Universität, Papyrus Collection of the Egyptian Museum, Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Förderungen

2023

Förderung der hybriden Umsetzung der interdisziplinären Vorlesung Memory and Forgetting (in) the Middle East and Beyond (MA ISME) im Rahmen des Projekts Netzwerk Hybride Lehre. 

2018

Förderung eines innovativen Lehrvorhabens durch den SUPPORT für die Lehre: Seminar Tausendundeine Nacht im Sommersemester 2018, das in Form eines Co-Teachings mit zwei integrierten Postersessions in Zusammenarbeit mit Kathrin Wittler vom Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft erarbeitet und abgehalten wurde. 

Weiterbildungen

2023 Einführung in die KI (KI-Campus)
2022 Infosprint Kapazitätsrecht (Weiterbildungszentrum, Freie Universität Berlin)
2022 Die DSGVO im Schnelldurchlauf (Weiterbildungszentrum, Freie Universität Berlin)
2021 Postheroisch lehren - Seminargestaltung auf Augenhöhe mit den Studierenden (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2021 Die Mischung macht's: mit Blended Learning das Beste aus Online- und Präsenzlehre verbinden (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2021 KI-Lectures (KI-Campus)
2021 Love itm change it or leave it? Vom Umfang mit Widersprüchlichkeiten am Arbeitsplatz (Weiterbildungszentrum, Freie Universität Berlin)
2021

Viel Text - wenig Abwechslung. Die Arbeit mit wissenschaftlichen Texten im (online-)Seminar (Support für die Lehre, Freie Universität Berlin)

2021 Multimediale und interaktive Online-Selbstlernangebote planen und umsetzen (Support für die Lehre, Freie Universität Berlin)
2021 E-Moderation (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
  EU-Forschungsförderung für Einsteiger
2021 Online- und Hybrid-Hochschuldidaktik intensiv (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2021 Vom Notbetrieb zur Routine: Digitale Seminarkonzepte gemeinsam verfeinern (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2021 Gelebte Internationalisierung in der Lehre (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2021 Grundlagen für Digitalisierungsstrategien in Studium und Lehre (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Das Problem als Lösung: Einstieg in das Problembasierte Lernen (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Gute Texte in der Wissenschaft - Wie vermittle ich wissenschaftliche Schreibkompetenz?(Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Was soll ich denn jetzt noch alles mache? Meine veränderten Aufgaben und Rollen als Lehrende/r in digitalen Zeiten (Support für die Lehre, Freie Universität Berlin)
2020 Digitale Schreibaufgaben "mit Biss" zur Strukturierung meiner Online-Lehre (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Lehre weiter:denken (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Studierende online motivieren und begleiten (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2020 Lösungen für digitale Prüfungsformate finden (Support für die Lehre, Freie Universität Berlin)
2020 Aktivierende Methoden für Großveranstaltungen (Support für die Lehre, Freie Umiversität Berlin)
2018 Press and public relations online
  • Beyond the Quote: kritische Zitierpraxis für kreative Köpfe (Workshop, Schreibwoche, Winter 2023/2024)
  • Ditch the Dust: Schreiben für Menschen, nicht nur für Leistungspunkte (Workshop, Schreibwoche, Winter 2023/2024)
  • Yalla, Let's Talk About Food! Kulinarische Identitäten im Orient und in Berlin (Seminar, Winter 2023/2024)

  • Biopolitics and Diasbility: Navigating Jasbir K. Puar's "The Right to Maim" in the Middle East (Lektürekurs, Winter 2023/2024)
  • From Campus to Cafés: Writing the Middle East for Your Daily Read (Methodenübung, Winter 2023/24)
  • Lecture Series "Stuying the Middle East" - Memory and Forgetting (Organisation, Vorlesung, Winter 2023/24)
  • Communicating Research (Colloquium, Winter 2023/2024)
  • Ditch the Dust: Schreiben für Menschen, nicht nur für Leistungspunkte (Workshop, Schreibwoche, Sommer 2023)
  • Eurozentrismus und Moderne: Samir Amins Analysen des Vorderen Orients als Akteur der Weltgeschichte (Seminar, Sommer 2023)
  • Communicating Research in ISME (Colloquium, Sommer 2023)
  • Orient und Orientalistik zwischen Zauber und Kritik: eine kritische Einführung in die Arabistik anhand der Theorien von Edward Said (Seminar, Winter 2022/23)
  • Lecture Series "Stuying the Middle East" - Transfers and Translations (Organisation, Vorlesung, Winter 2022/23)
  • Against Boring Academic Texts: Methods of Studying the Middle East (Methodenübung, Winter 2022/23)
  • Reading Amia Srinivasan's The Right to Sex (Lektürekurs, Winter 2022/23)
  • Communicating Research in ISME (Colloquium, Winter 2022/23)
  • Einführung in die Arabistik anhand kritischer Lektüren von Edward Said bis Gayatri Spivak (Seminar, Winter 2021/22)
  • Postmigrantische Literatur und arabische Diaspora (Lernwerkstatt im Rahmen von EinS@FU, Winter 2021/22)
  • Lektüre von Dichtung aus Syrien um 2011 (Lektürekurs, Winter 2020/21)
  • Araber und Orient in Hollywood (Lernwerkstatt im Rahmen von EinS@FU, Winter 2020/21)
  • Arabistik online - wie geht das? (Hauptseminar, Sommer 2020)
  • Übersetzen aus dem Arabischen und ins Arabische (Sprachpraktische Übung, Sommer 2020)
  • Orient im Film (Seminar, Sommer 2020)
  • Arabistik als Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft (Colloquium, Sommer 2020)
  • Wissenschaftliches Arbeiten in den Orientwissenschaften als Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaften (Verschiedenes, Winter 2019/20)
  • Dichtung von Nizar Qabbani (Lektürekurs, Sommer 2019)
  • Tausendundeine Nacht (Seminar, Sommer 2018)
  • Einführung in die moderne arabische Literatur: Autoren - Themen - Tendenzen (Grundkurs, Winter 2017/18)
  • Koran und Literaturtheorie (Vertiefungsseminar, Sommer 2017)
  • Einführung Semitistik/Arabistik - Orient - Orientalistik - Orientalismus (Seminar, Winter 2016/17)
  • Arabische Folklore und Traditionen (Seminar, Sommer 2016)
  • Moderne arabische Literatur und Übersetzungswissenschaft (Seminar, Winter 2015/16)
  • Die Girls von Riad: Weiblichkeit, Erotik und Tabus in Romanen saudi-arabischer Autorinnen (Seminar, Sommer 2015)

Betreute Abschlussarbeiten:

  • Soziolekte der Deutschrap-Szene und arabische Transferenzen: eine linguistische Untersuchung des Musikgenres Deutschrap (bachelor, first supervisor)
  • "Hierarchie entsteht in der Familie": Arabische Erziehungs- & Familienprinzipien als Grundstein für die gesellschaftliche
    Position von Frauen – Ein Abgleich von Bildungsromanen und wissenschaftlicher Literatur (bachelor, first supervisor)
  • Dance and Portrayal of Women in Iranian Cinema and Their Impact on the “Woman, Life, Freedom” Movement (master, first supervisor)

explorative und experimentelle Kulturwissenschaften


Inter- und transdisziplinäre Schwerpunkte:

  • Environmental Humanities,
  • kognitive Linguistik und Metaphern- und Emotionsforschung,
  • Übersetzungswissenschaft,
  • Erotik, Sexualität, Körper, Gender, soziale Beziehungen in Literatur, Sprache, Kultur,
  • Wissenschaftssoziologie und Metawissenschaft,
  • Distant Reading und Visualisierungen von Daten. 

Schwerpunkte innerhalb der Arabistik und an ihren Schnittbereichen mit anderen Disziplinen:

  • Sprache und Didaktik der Arabistik,
  • Arabistik als Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaft,
  • Linguistik des Arabischen in arabischer Literatur,
  • arabische Literatur als Teil globaler Literatur,
  • Literatur der arabischen Diaspora,
  • Kultur der Golfregion,
  • Orientalismus in Literatur, Musik, Film, Games.

Weitere Interessensgebiete:

  • Schreiben mit Künstlicher Intelligenz,
  • Instructional Design,
  • Studiengangsentwicklung,
  • akademische Selbstverwaltung und Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems,
  • Gamification der und in den Kulturwissenschaften,
  • Wissenschaftskommunikation,
  • Filmwissenschaft,
  • Game Studies,
  • Lyrics als Literatur,
  • politische Theorie,
  • Psychologie.

Postdoc-Projekt (seit 2022)

META-STRAND - Death Stranding erforschen und Wissensdiskurse neu denken

Stelle dir einen Wissenschaftler vor, der sich von den vertrauten Wäldern der Philologie in unerforschte digitale Weiten begibt.Auf meiner eigenen Expedition in unerforschte Gefilde untersucht mein Projekt META-STRAND das Mainstream-Videospiel Death Stranding mittels einer fragmentierten, lebendigen kulturellen Kritik. Nach langjährigem Studium arabischer Texte fließt eine anhaltende Faszination mit Wassermetaphern und Meereslandschaften in dieses digitale Territorium von Death Stranding mit seinen Stränden, seiner Isolation, seinen liminalen Zuständen und seiner Metaphysik von Leben und Tod. Ich möchte mich diesem interaktiven Kulturprodukt widmen, um meiner wachsenden Neugier an interdisziplinären Studien nachzugehen, die über meine Ausbildung in der Arabistik und die sich daraus ergebenden Pfade hinausgehen. Das Unterrichten in den Interdisciplinary Studies of the Middle East (ISME) an der Freien Universität Berlin hat mich dazu gebracht, meine Füße in die Gewässer von Perspektiven wie Environmental Humanities, Emotionsforschung oder Meta-Wissenschaft sowie speziell Bio-Politik, Hypermaskulinität oder flexibler Staatsbürgerschaft zu tauchen. Nun möchte ich solche zeitgenössischen Ansätze, die ich über Jahre hinweg gesammelt habe, während ich mich über meinen formalen Background in der Arabistik hinaus in die Kulturwissenschaften vertiefte, mit einem neuen Medium in die Praxis umsetzen: Videogames. In diesem Prozess gibt es noch viel zu entdecken, da ich einen unkonventionellen Kurs bei der Erforschung dieses avantgardistischen Exemplars zeitgenössischer Populärkultur einschlage. Ich freue mich auf die unvorhersehbaren Einsichten, die aus dieser Erkundung neuer Forschungstiefen und -weiten auftauchen werden.

Death Stranding ist ein cineastisches Videospiel, kreiert vom Gaming-Auteur Hideo Kojima.In Death Stranding findet sich der Spieler in einer postapokalyptischen Welt am Abgrund der Zerstörung wieder. Man übernimmt die Rolle des Kuriers Sam Porter Bridges, der die Aufgabe hat, eine zerrissene Menschheit wieder zu vernetzen. Die Erzählung und Spielmechanik sind eng miteinander verwoben, wobei das Spielprinzip des Transportierens als Metapher für Verbindung und zwischenmenschliche Beziehungen dient. Das Durchqueren der riesigen und gefährlichen Landschaft verlangt von den Spielern, ihre Routen minuziös zu planen, ihre Ausrüstung zu verwalten und das Gewicht ihrer Fracht sorgfältig abzuwägen. In diesem unbarmherzigen Gelände begegnen Spieler einer Vielzahl von Herausforderungen, von der Konfrontation mit geheimnisvollen spektralen Kreaturen, den sogenannte Beached Things oder BTs, bis hin zum Timefall, einem zeitmanipulierenden Regen, der den Alterungs- und Verfallsprozess alles dessen, was er berührt, beschleunigt - beides Folgen eines verheerenden Ereignisses namens Death Stranding, bei dem die Welt der Toten und der Lebenden miteinander verschmolzen.

Die beunruhigende Schönheit der geschwärzten Erde, zerklüfteter Landschaften und moosbewachsener Berge unterstreicht das Gefühl der Verlassenheit und des Unheils in der Welt von Death Stranding. Noch verstärkt wird dies durch die sphärischen Klangcollagen zwischen Ambient, Orchester und Chor, komponiert von Ludvig Forssell. Death Strandings narrative Gestaltung ähnelt einem interaktiven Film. Mit der Spielmechanik des Gehens, Bauens und Transportierens, der szenischen Verschmelzung realistischer und surrealer Elemente, sowie dem Verhandeln von philosophischen und humanistischen Themen wie Isolation und Mensch-Maschine-Beziehungen vereint Death Stranding auf einzigartige Weise narrative, ludische, ästhetische und inhaltliche Elemente, die geradezu danach verlangen, unter verschiedensten Blickwinkeln untersucht zu werden.

Schlüsselaspekte meines Habilitationsprojekts META-STRAND umfassen:

  • Fragmentierte Veröffentlichung: Anstatt eines umfassenden Werks bietet das Projekt eine fragmentierte, metakritische Analyse von Death Stranding und produziert eine Reihe distinkter analytischer Stücke, genannt “Fragmente”. Zum Beispiel werden Analysen in Stücken wie "Timefall and BTs: Symbols of Ecological Distress", "Death Stranding and the Aesthetics of Ruin" oder "The Metaphor of 'Stranding' from Marine Biology to Game Narrative" veröffentlicht. Dieses Format fordert die akademische Konvention der Veröffentlichung von Werken als kohäsive, in sich abgeschlossene Ganze heraus und ermöglicht es der Analyse, sich organisch über die Zeit zu entwickeln.
  • Lebende Veröffentlichung: Die fragmentierte Struktur durchbricht traditionelle Publikationsnormen, die eher Geschlossenheit und Linearität betonen. Anstelle eines durchgehenden Narrativs erfolgt die Veröffentlichung iterativ online - wie in einer lebendigen und wachsenden Datenbank. Dies ermöglicht eine flexible und wachsende Integration neuer Perspektiven, anstatt auf Vollständigkeit und Kohärenz beschränkt zu bleiben. Die Befreiung von diesen Konventionen gestattet eine dynamischere Entfaltung der Analyse.
  • Multidisziplinäre und multikonzeptionelle Analyse: Jedes Fragment bietet eine eigene Perspektive durch das Zusammenspiel interdisziplinärer Theorien - von Critical Theory über Cultural Studies bis Psychologie. Theorien wie Ecocriticism, Trauma Studies oder Posthumanism werden integriert, um Aspekte wie Landschaften, Depression oder Mensch-Maschine-Beziehungen zu beleuchten. Dies ermöglicht eine breitere, multidimensionale Analyse.
  • Zeitgenössische Perspektiven: Über die Einsichten etablierter Denker wie Foucault, Butler, Spivak und Bhabha hinaus, integriert dieses Projekt auch die innovativen Perspektiven zeitgenössischer Theoretiker. So fließt zum Beispiel die Katastrophen- und Resilienzforschung von Rebecca Solnit, Anthony Oliver-Smith und Kai Erikson in die Untersuchung von Death Stranding ein. Ebenso die Arbeit von Stuart Hall, Ien Ang und Radha Sarma Hegde zu Rezeption und affektivem Engagement für eine Analyse der emotionalen Wirkung des Spiels. Die Berücksichtigung dieser und weiterer moderner Standpunkte ermöglicht es, traditionelle und aktuelle Ansätze zusammenzuführen und so neue Interpretationswege zu eröffnen.
  • Dekonstruktion der Analysen: Das Projekt hinterfragt kritisch die eigenen Analysen und Interpretationen, ihre Annahmen und Voreingenommenheiten. So wird nach einem Fragment wie “The Narrative Structure of Death Stranding” eine Reflexion der gewählten Erzählmusteranalyse erfolgen. Eine solche Dekonstruktion fördert eine kontinuierliche kritische Betrachtung.
  • Verweise auf andere Games: Nach einer Analyse wie „Examining the Portrayal of Grief in Death Stranding“ werden Spiele wie What Remains of Edith Finch und Spiritfarer nicht zum direkten Vergleich herangezogen, sondern um verwandte Konzepte und Interpretationsansätze aufzuzeigen, die Leser weiterverfolgen können. Dies verankert die Analyse kontextuell, ohne definitive Bewertungen vorzunehmen.
  • Didaktischer Aspekt: Das Projekt verfolgt einen didaktischen Ansatz mit dem Ziel, Lesern zu zeigen, wie Konzepte aus Kulturwissenschaften und verwandten Feldern für die Untersuchung von Games fruchtbar gemacht werden können. Exemplarisch wird etwa in einem Fragment demonstriert, wie Erzähltheorie und Game Studies zusammengeführt werden können. Die Narrativstruktur von Death Stranding wird unter Rückgriff auf Ansätze wie Narratologie, ludonarrative Harmonie und Cybertext-Theorie analysiert. Durch dieses exemplarische Vorgehen wird aufgezeigt, wie sich Kulturwissenschaften innovativ mit Game Studies verbinden lassen, um neue interpretatorische Möglichkeiten bei der Untersuchung von Games zu eröffnen, aber auch Games und Gaming als Gegenstände der Kulturwissenschaft, Anthropologie oder Soziologie zu verorten.
  • Offene Kollaboration: Das Projekt lädt Wissenschaftler, Gamer und Leser ein, ihre Perspektiven in eine kollaborative, sich entwickelnde Publikation einzubringen. So können Mechaniken ludologisch analysiert, Rezeptionsdaten zu Spielerfahrungen beigesteuert oder bestimmte Narrativelemente kritisch diskutiert werden, auch mit Bezug zu einigen der referenzierten Games, zum Beispiel die Mensch-Maschine-Beziehungen in einem Game wie Detroit: Become Human. Dieser partizipative Beitrag verschiedenster Experten und Enthusiasten stellt die Produktion von Wissen als einen partizipativen, crowdsourcing-basierten Prozess neu vor.

Indem dieses Projekt ein Mainstream-Videogame untersucht, um Grenzen in den Game Studies und Humanities zu verschieben, werden neue Formen kulturwissenschaftlicher Auseinandersetzung aufgezeigt. Die Arbeit hebt zudem das Potenzial partizipativer, digital unterstützter Forschungsansätze und unkonventioneller Publikationsmodelle hervor. Die interdisziplinäre Perspektive und (meta-)kritische Reflexion dienen als Vorbild für agile und entwicklungsfähige Wissenschaften im 21. Jahrhundert.

Promotionsprojekt (verteidigt Dezember 2020, veröffentlicht 2021)

http://dx.doi.org/10.17169/refubium-30590

Die Arbeit entsprang der Erforschung eines Korpus von 1021 Gedichten aus 44 Gedichtbänden des syrischen Dichters und Diplomaten Nizar Qabbani (1923–1998). Statistische Untersuchungen mit den Korpusanalysetools Voyant und SketchEngine bestätigten zunächst die ‚Vorurteile‘, die sowohl die arabische als auch nicht-arabische Leser- und Wissenschaft gegenüber den Texten dieses Dichters hegen: Nämlich gehe es vornehmlich um Frauen und die Liebe. Ein Distant-Reading mit Berechnungen von Häufigkeiten, Keywords und Topics förderte jedoch eine unerwartete Auffälligkeit zu Tage: Das Meer ist die am häufigsten referenzierte geophysische Entität; in 1021 Texten kommt die Type albaḥr ‚das Meer‘ 265 mal vor, und Ableitungen von √bḥr, deren Semantik sich vor allem mit Bezug zum Meer ergeht, 540 mal, verteilt auf 286 der 1021 Texte. Die Durchsicht dieser 286 Texte ergab, dass √bḥr-Wörter insbesondere dann eine Wirkung entfalten, wenn sie im Mikrokosmos einer Liebesbeziehung dazu gebraucht werden, um die angesprochene Person – die Geliebte – zu charakterisieren. In 75 Gedichten dieser Art zeigt sich, dass sich √bḥr- Wörter in dreierlei Hinsicht benutzen lassen, um ein Bild der Geliebten zu entwerfen: (1) Sie wird mit dem Meer oder marin-maritimen Entitäten wie Fischen und Häfen gleichgesetzt; (2) sie habe Macht über das Meer, würde es beherrschen oder gar besitzen; (3) ihr Körper – vor allem die Augen – wird mit dem Meer oder Marin-Maritimem assoziiert. Ein Close-Reading von 39 dieser 75 Gedichte, verdeutlicht durch Datenvisualisierungen mit RAWgraphs, zeigte, dass kognitiv-linguistisch im Sinne von George Lakoff betrachtet verschiedene Paraphiers des Source Domain MEER in der Ausgestaltung der Geliebten als Target Domain wirken, wobei sich die meisten Analogisierungen aus sinnlich wahrnehmbaren Qualitäten wie der Farbe des Meeres ergeben. Während im arabischen literarischen Diskurs der Fokus eher auf dem Land liegt, zeigt sich mit Qabbanis Dichtung ein holistisches Verständnis des Meeres – inklusive mariner Flora und Fauna sowie maritimer Aspekte der Schifffahrt und der Meereslandschaft –, das dazu anreizt, arabische Literatur ökozentrisch im Allgemeinen und thalassologisch im Besonderen zu lesen.