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Staging Europe - Inszenierungen von Identität und Gemeinschaft in Theater und Fest

28.05.2009 - 30.05.2009



Die kommende Abschlusstagung des Forschungsverbundes setzt sich zum Ziel, das Verhältnis und die gegenseitigen Bezugspunkte der Untersuchungskoordinaten Theater und Fest weiter zu bestimmen und auszuloten. Erkenntnisse über Kontinuitäten und Bruchstellen für die Verflechtung der beiden Schwerpunkte sollen mittels ihrer jeweiligen Rückbindung an die europäische Geschichte eruiert werden. Es soll dabei von der Hypothese ausgegangen werden, dass das spezifische Zusammenwirken von Theater und Fest in der Genese der europäischen Gesellschaften ein wichtiger Faktor der Konstruktion, aber auch der Reflexion und Infragestellung kultureller Identitäten war. In ausgewählten Epochen sollen chronologisch von der Antike bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts verschiedene Feste und Festrahmen, die einerseits wesentlich durch Theater bestimmt waren oder sich anderseits als Theaterfestivals bzw. Festspiele auszeichnen, neu kontextualisiert und untersucht werden.

 

Europa als Vorstellung und kultureller Bezugspunkt soll im Mittelpunkt der Tagung stehen. Es sind gerade die Variabilität und Heterogenität von Theater- und Festformen, die die enge und zugleich dynamische Verbindung des Begriffspaares zu einem zentralen kulturellen und zugleich prägenden Erbe der europäischen Nationen machen. So gab es zum Beispiel in der Frühen Neuzeit überall in Europa eine Vielzahl von höfischen, städtischen und kirchlichen Feierlichkeiten, die eng verknüpft mit theatralen Darbietungsformen waren. Der europäische Raum bildete sich – nicht zuletzt dynamisiert durch diese miteinander interagierenden Theater- und Festformen – als eine Art Netzwerk kultureller und ästhetischer Gemeinschaften heraus, das die kulturelle Identität des Kontinents entscheidend mitformte und -bestimmte. In ähnlichem Sinne strahlen die ästhetischen Festkonzepte von beispielsweise Richard Wagner und Max Reinhardt europaweit und bestimmen bis heute noch massiv und flächendeckend die vielgestaltige Festivallandschaft.

 

Die Tagung soll auf prägnante Fälle dieser europäischen Geschichte der Verflechtung von Theater und Fest in der Antike, im Mittelalter, in der frühen Neuzeit, in der Moderne bzw. in der Gegenwart fokussieren und speziell nach der diachronen Wirkung dieser Verbindung auf die kulturelle Identität Europas fragen.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Programm (pdf)

Zeit & Ort

28.05.2009 - 30.05.2009

Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft, Freie Universität Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin