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Tagung "Wie Bilder Dokumente wurden"

29.11.2013 | 10:00

Die Tagung wird im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ vom Teilprojekt A10 „Wirklichkeitsevokation als Verfahren“ veranstaltet.


Die Bezeichnung „dokumentarisch“ für bestimmte visuelle Darstellungsformen erscheint uns heute selbstverständlich, sie ist aber erst seit den späten 1920er Jahren in Gebrauch. Bereits zuvor wurden Bilder produziert, die aus gegenwärtiger Perspektive so genannt würden, ihre Zeitgenossen verwendeten den Begriff jedoch nicht. Die interdisziplinäre Tagung versucht nun verschiedene Entwicklungsstränge zusammenzuführen, die zu der Etablierung der Kategorie „dokumentarisch“ führten. Die oft bemühte Erklärung durch die Einführung der neuen Medien Fotografie und Film greift dabei zu kurz, sind diese doch zum Teil wesentlich älter. Als relevante Faktoren sind vielmehr all jene Entwicklungen des 19. Jahrhunderts zu betrachten, durch die sich Leistungsversprechen und Funktionen von Bildern veränderten – wie beispielsweise mechanische Objektivität oder neue Visualisierungsformen. Ein weiteres ausschlaggebendes Feld sind die in dieser Zeit entwickelten Praktiken zur Informationserschließung und die damit einhergehende Erweiterung des Dokumentbegriffs. Die Vorträge der Tagung beleuchten exemplarisch, wie neue Aufzeichnungsverfahren, Speichermedien und Reproduktionstechniken veränderte Umgangsformen mit Bildern sowie neue visuelle Formate hervorbrachten und welche Statusveränderungen der Bilder sich daraus ergaben.    


Programm:
 

Freitag, 29.11., Raum L113:
Leistungsversprechen und Funktionen von Bildern – im Spannungsverhältnis zum Begriff des Dokuments
 

10.00 Uhr Begrüßung und Einführung
10.30 Uhr Thomas Theye: „Ueberall liefert sie die vorher so schmerzlich vermissten Dokumente...“ (G. Fritsch, 1911).          Photographie als wissenschaftliches Dokument im 19. Jahrhundert? Anthropologie, Ethnologie und anderes im Überblick
11.30 Uhr Mark Potocnik: Dokumente des Naturalismus  

12.30 – 13.45 Uhr Mittagspause          

13.45 Uhr Jens Jäger: Vornehme Abstinenz
14.45 Uhr Kaffeepause
15.00 Uhr Roland Meyer: Operative Porträts. Formate und Protokolle erkennungsdienstlicher Bildproduktion um 1900
16.00 Uhr Franziska Brons: Bilder im Prozess. Sachverständige Systeme um 1900  

Samstag, 30.11
., Raum L116: Dokumentation als Praxis der Informationserschließung  

10.00 Uhr Lena Christolova: Das monografische Prinzip der Dokumentation bei Paul Otlet und Wilhelm Ostwald
11.00 Uhr Frank Hartmann: Medienarchäologie: Emanuel Goldberg
12.00 Uhr Kaffeepause
12.15 Uhr Monika Dommann: Buchbilder: Die Geburt der Photokopie in der Bibliothek  

13.15 – 14.30 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Anke te Heesen: Das ‚Gegenwartsarchiv’ – der Zeitungsausschnitt als Dokument
15.30 Uhr Christine Schnaithmann: Der Weg einer Bestellung. Schriftliche Dokumente im Büro um 1900

Tagungsort: Freie Universität Berlin
Silberlaube (Erdgeschoss)
Otto-von-Simson-Str. 26
14195 Berlin-Dahlem

 
Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.    

Zeit & Ort

29.11.2013 | 10:00

Freie Universität Berlin, Silberlaube (Erdgeschoss), Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin-Dahlem