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Band 47: Kultur (2016)

Prof. Dr. Eun-Jeung Lee

Titel
Band 47: Kultur
Verfasser
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee
Mitwirkende
Alexander Pfennig / Arne Bartzsch, Birgit Wienand, Marvin Martin, Daniel Schumacher, Hoon Jung
Art
Text

Kultur

 

Alexander Pfennig

in Zusammenarbeit mit Arne Bartzsch, Birgit Wienand, Marvin Martin

und Daniel Schumacher

 

 

Kultur und Zensur in der DDR

 

Die sowjetische Besatzungszone (1945 bis 1949) und später die DDR bot ihren Bürgern in den vierzig Jahren ihres Bestehens ein reichhaltiges Angebot im Bereich Kultur – dies zudem zu niedrigen Preisen. Bereits recht früh nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (z.B. am 12.05.1945) wurde festgelegt, dass zusammen mit der Wiederherstellung kommunaler Einrichtungen wieder Kinos und Theater betrieben werden sollten. Für junge Menschen wurden u.a. zahlreiche Jugendklubs und Diskotheken eingerichtet (vgl. Dokumente Nr. 26, 59, 63, 84, 85, 103, 106, 111, 112, 114, 121). Auch bot die DDR vielen Künstlern eine Perspek-tive: Durch Auftragswerke für Betriebe und Organisationen konnten nicht wenige Kunst-schaffende ihre Existenz sichern. Die Ausgangslage in der Musik in Ostdeutschland zur Zeit von Wende und Wiedervereinigung schien exzellent. Eine vergleichbare Orchesterdichte wurde nicht in der Bundesrepublik erreicht:[1]

 

 

Orchester

km² pro Orchester

Einwohner pro Orchester

USA

133

70.399

1.624.045

Vereinigtes Königreich

9

27.114

6.122.222

Westdeutschland

89

2.792

691.011

Ostdeutschland

76

1.435

218.945

 

Angesichts der bewussten Abkehr von der monarchischen und nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR spielten Kultur und Kunst bei Aufbau und Festigung der sozialistischen Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es sollte ein „sozialistischer Mensch“ geschaffen werden.[2] Dafür wurde auch ein neues Stadtbild für notwendig gehalten. Aus diesem Grund wurden in der DDR viele historisch bedeutsame Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich hätten wieder hergerichtet werden können, abgerissen oder gesprengt: Das Berliner Schloss (1950), das Potsdamer Stadtschloss (1959) sowie 60 Kirchen, davon 17 im Osten Berlins.[3] Alle historischen Traditionen, die nicht der Arbeiterbewegung zuzuordnen waren, galten in der DDR zunächst als nationalistisch oder bürgerlich. Neue Traditionen sollten geschaffen werden.Dies war nicht zuletzt für den Zusammenhalt innerhalb des Ostblocks wichtig. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg musste die DDR als deutscher Staat innerhalb des sozialis­tischen Lagers zunächst das Vertrauen ihrer Verbündeten gewinnen. Daher wurde im Bereich Kultur viel Wert auf die Themen Antifaschismus und Antimilitarismus gelegt. [4]

 

Über die Ausrichtung von Kultur und Kunst im Sozialismus wurde bereits 17 Jahre vor der Gründung der DDR entschieden. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wählte, passend zur Sozialistischen Persönlichkeit, den Sozialistischen Realismus als Richtlinie für Literatur, bildende Kunst und Musik. Kennzeichnend für den Sozialistischen Realismus ist das Ideal der Wirklichkeitsnähe ohne Abstraktion und Ästhe-tisierung. Hierbei wurde anders, als es der Begriff Realismus suggeriert, auf den Naturalismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurückgegriffen. Bezüglich der Rolle der Künstler wurde in der Sowjetunion davon ausgegangen, dass sie zwingend parteilich (sozialistisch) waren. Auch war die sozialistische Kultur ein umfassender Begriff, wovon z.B. auch Bildung, Gesundheit, Stadtplanung und Wohnungsbau bestimmt wurden. Wahre Kultur sei nur im Sozialismus möglich.[5]

 

Die deutschen Kommunisten, die sich in den 1930er Jahren in der Sowjetunion im Exil aufhielten, waren bereits mit dem Sozialistischen Realismus vertraut, der sich von der Sowjetunion aus auf den gesamten Ostblock ausbreitete. Am 25.09.1944, nicht lange vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, fand im Hotel Lux in Moskau eine Sitzung zu „Kulturfragen im neuen Deutschland“ statt. Johannes Becher, späterer Minister für Kultur der DDR,[6] führte dort in seinen „Bemerkungen zu unseren neuen Kulturaufgaben“ aus: „1. Der Friede ist, was unsere Aufgaben betrifft, die Fortsetzung des Krieges gegen den Faschismus mit anderen Mitteln, vor allem mit ideologischen Mitteln.“ Becher erstrebte eine „Umerziehung des deutschen Volkes“; dies sei ein „Befreiungs- und Aufbauwerk größten Stils auf ideologisch-moralischen Gebiet.“[7]

 

Anders als in der Bundesrepublik gab es also in der DDR eine recht konkrete offizielle Vorstellung dessen, was Kunst war und was Künstler zu leisten hatten.[8] Damit hängt ein Aspekt zusammen, der für Kultur und Kunst in der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR von überragender Bedeutung war: die Zensur. Die erste Verfassung der DDR versprach indes maximale Entfaltungsmöglichkeiten in der Kunst. So hieß es in der Fassung von 1949 in Artikel 34: „Die Kunst, die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei.“ Dies ähnelte Artikel 5 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“

 

Allerdings sagte bereits 1951 Otto Grotewohl, Ministerpräsident der DDR (1949 bis 1964), auf dem 5. Plenum des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands: „Die Idee der Kunst muss der Marschrichtung des politischen Kampfes folgen.“[9] Nach dem Tod Stalins am 05.03.1953 und der Wahl Nikita Chruschtschows zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion am 07.09.1953 begann jedoch in der Sowjetunion und den Staaten des Ostblocks eine „Tauwetter-Periode“ (хрущёвская оттепель, „Chruschtschowsches Tauwetter“); eine Auflockerung der Einschränkungen im Bereich der Kultur setzte ein. Dieses Tauwetter endete nach dem Sturz Chruschtschows am 14.10.1964 und der Ernennung seines Nachfolgers Leonid Breschnews.[10]

Angesichts des Ungarischen Volksaufstands im Herbst 1956 wurden aber auch während des Tauwetters die Kontrollen in den Ostblock-Staaten verstärkt.[11] Zwar schien die DDR-Führung nach dem Bau der Berliner Mauer ab dem 13.08.1961 den Menschen mehr Freiheit im Alltag sowie in Kunst und Kultur zu gewähren. Aber ab Mitte der 1960er Jahre galt wieder verstärkt: Die Kunst durfte nicht direkt Kritik an Politik und System üben. Nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands im Dezember 1965 wurden in der DDR zahlreiche Bücher, Filme, Musikgruppe und Theaterstücke verboten. Erich Honecker,[12] damals Sicherheitssekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, trug vor:

 

„Unsere DDR ist ein sauberer Staat. In ihr gibt es unverrückbare Maßstäbe der Ethik und Moral, für Anstand und gute Sitte. Unsere Partei tritt entschieden gegen die von den Imperialisten betriebene Propaganda der Unmoral auf, die das Ziel verfolgt, dem Sozialismus Schaden zuzufügen (…). Wir stimmen jenen zu, die feststellen, daß die Ursachen für diese Erscheinungen der Unmoral und einer dem Sozialismus fremden Lebensweise auch in einigen Filmen, Fernsehsendungen, Theaterstücken, literarischen Arbeiten und in Zeitschriften bei uns zu sehen sind (…). In diesen Kunstwerken gibt es Tendenzen der Verabsolutierung der Widersprüche, der Mißachtung der Dialektik der Entwicklung, konstruierte Konfliktsituationen, die in einen ausgedachten Rahmen gepreßt sind. Die Wahrheit der gesellschaftlichen Entwicklung wird nicht erfaßt. Der schöpferische Charakter der Arbeit der Menschen wird negiert. Dem einzelnen stehen Kollektive und Leiter von Partei und Staat oft als kalte und fremde Macht gegenüber.“[13]

 

Es überrascht nicht, dass die neue Version der Verfassung der DDR, die drei Jahre später verabschiedet wurde, anders als ihre Vorgängerin von 1949 keine Kunstfreiheit benannte. In Artikel 18 Absatz 1 wurde nun vorgeschrieben:

 

„Die sozialistische Nationalkultur gehört zu den Grundlagen der sozialistischen Gesellschaft. Die Deutsche Demokratische Republik fördert und schützt die sozia-listische Kultur, die dem Frieden, dem Humanismus und der Entwicklung der sozia-listischen Menschengemeinschaft dient. Sie bekämpft die imperialistische Unkultur, die der psychologischen Kriegführung und der Herabwürdigung des Menschen dient (…).“

 

Diese Grundsätze wurden in der DDR erst am 17.06.1990, wenige Monate vor der Wieder-vereinigung, außer Kraft gesetzt.

 

Interessant ist ein Blick ins Wörterbuch des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Unter „Kunst und Kultur, Missbrauch“ findet sich die folgende Beschreibung:

 

„Bestrebungen innerer und äußerer Feinde, den Bereich der Kunst und Kultur der sozialistischen Gesellschaft für die Durchführung politischer Untergrundtätigkeit u.a. vielfältige Formen der Feindtätigkeit, insbesondere für die Verbreitung antisozia-listischer Auffassungen, Theorien, Plattformen, Konzeptionen u.a., zu mißbrauchen. Durch den Aufbau ideologischer Stützpunkte und verfassungsfeindlicher Zusammen-schlüsse unter Kunst- und Kulturschaffenden sowie Mitarbeitern der Massenmedien versucht der Gegner, die Einflußmöglichkeiten dieser Bereiche auf die sozialistische Bewußtseinsbildung zu subversiven Zwecken zu mißbrauchen bzw. umzufunktio-nieren.“[14]

 

Vor diesem Hintergrund war die Staatssicherheit der DDR z.B. bei der Entscheidung über die Zulassung von Studenten zum Kunststudium involviert.[15]

 

Der „Feindtätigkeit“ sollte nach Vorstellung der Führung der DDR in allen Bereichen der Kunst entgegengewirkt werden. Das Theater etwa sollte „eine positive Rolle bei der Gestaltung der Identität des neuen Staates und seiner Bürger spielen“.[16] Deswegen begutachtete das Ministerium für Kultur der DDR die Spielpläne aller Theater in der DDR; Uraufführungen und DDR-Erstaufführungen mussten durch den Kulturminister genehmigt werden. Proben wurden beobachtet, die Reaktion des Publikums bei Aufführungen wurde analysiert. Viele Filme, die während der Zeit des Tauwetters produziert wurden, wurden im Staatlichen Filmarchiv der DDR verwahrt. Sie durften nicht aufgeführt werden; auch Film-wissenschaftler hatten keinen Zugang. Diese Filme wurden als „Kellerfilme“ oder „Regal-filme“ bezeichnet.[17]

 

Die Literatur in der DDR wurde seit 1963 durch die Hauptverwaltung Verlage und Buch-handel im Ministerium für Kultur der DDR überwacht.[18] Der Hauptverwaltung mussten zu veröffentlichende Manuskripte vorgelegt werden. Die in den Manuskripten enthaltenen politischen Aussagen wurden untersucht (z.B. über die DDR, den Ostblock oder den Sozia-lismus). Viele Werke wurden nicht zur Veröffentlichung eingereicht, sondern wurden Opfer von Selbstzensur oder einer Vorauswahl durch die Verlage. Die Verlage hatten zudem die Möglichkeit, sich hinter der Hauptverwaltung zu verschanzen: Sie konnten Schriftstellern als Ablehnungsgrund für eine bestimmte Veröffentlichung vorschieben, dass die Haupt­verwaltung dies verweigern würde.[19] Die Hauptverwaltung regelte ferner, in welcher Menge welchem Verlag Papier zugeteilt wurde, „entsprechend den (…) genehmigten Verlags­plänen“.[20]

 

Der liberalere Kurs in der Sowjetunion, der durch Michail Gorbatschow nach seiner Ernennung zum Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion im Jahr 1985 verfolgt wurde, stieß auf Ablehnung seitens der Führung der DDR. In der DDR wurden einige sowjetische Medien sogar zensiert.[21] Erich Honecker prägte Ende 1988 den Begriff „Sozialismus in den Farben der DDR“, um die Eigenständigkeit der DDR von der Sowjetunion zu betonen. Parallel zu ihrer Politik der Zensur war die DDR seit den 1970er Jahren durchaus bemüht, ihre Kunst auch ins nichtsozialistische Ausland zu expor-tieren. 1977 nahmen erstmals Künstler aus der DDR als einzigem Ostblockland an der Ausstellung documenta 6 in Kassel teil.[22]

 

Kultur in den innerdeutschen Beziehungen

 

Während die DDR bemüht war, sich von der Sowjetunion abzugrenzen, verabschiedete sie sich von ihrer distanzierten Haltung zu deutscher Kultur und Geschichte. So wurde im Jahr 1983 der 500. Geburtstag von Martin Luther von Vertretern der Kirchen und des Staates begangen.[23] Darüber hinaus wurden nun in der DDR geschichtlich herausragende deutsche Persönlichkeiten wie Friedrich der Große oder Otto von Bismarck positiver betrachtet als in der Vergangenheit. Kulturelle Erzeugnisse aus dem anderen Deutschland fanden in der DDR Beachtung: Ende 1980 wurden in Dresden, Frankfurt an der Oder und Potsdam mehrere Spielfilme und Kurzfilme aus der Bundesrepublik gezeigt.[24] Auf der anderen Seite wählte etwa Helmut Schmidt, Bundeskanzler von 1974 bis 1982, für sein offizielles Portrait im Bundeskanzleramt 1985 ein Werk von Bernhard Heisig aus der DDR.

 

Zu diesen positiven Entwicklungen passt der Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation im geteilten Deutschland von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl vom 14.03.1986, der hier ausführlich zitiert werden soll. Schmidts Nachfolger Kohl führt zum Thema Kultur aus:


 

„Geschichte und Kultur, Suche nach Identität und dann erst staatliche Organisation haben an der Wiege des deutschen Nationalbewußtseins gestanden.

Die deutsche Kultur – und es gibt nur eine deutsche Kultur – bleibt ein wesentliches Element für das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Deutschen. Daran, meine Damen und Herren, haben uns in den letzten Jahren wichtige Daten und Ereignisse erinnert.

1983 begingen die Deutschen das Luther-Jahr. Das Wirken des Reformators hat unsere Nation geprägt. Nicht zuletzt die Erinnerung an Martin Luther hat uns Deutschen gemeinsam geistige Wurzeln wieder bewusster gemacht.

Vierzig Jahre nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde in Dresden die Semper-Oper wiedereröffnet. (…) Es ist ein Dienst an unserem gemeinsamen kulturellen Erbe, daß in der DDR nach einer Phase des Zerstörens und Verfallenlassens auch andere Baudenkmäler restauriert werden. Ich denke – um zwei Beispiele zu nennen – an die Arbeiten am 700 Jahre alten Kloster „Zum heiligen Kreuz“ in Rostock oder an die Wiedereröffnung des Berliner „Deutschen Theaters“.

Die Menschen in beiden Staaten in Deutschland sind sich ihrer Verantwortung für die Pflege der gemeinsamen Kultur bewußt: Das haben zum Beispiel die vielen Veranstal­tungen zu Ehren der großen deutschen und zugleich europäischen Komponisten Heinrich Schütz,[25] Johann Sebastian Bach[26] und Georg Friedrich Händel[27] im letzten Jahr gezeigt.

An das Kulturerbe unserer Nation und die Chance zur Gemeinsamkeit, die darin liegen, hat uns auch der 100. Geburtstag der Goethe-Gesellschaft erinnert.

In ihrer Brückenfunktion erweist sich die Goethe-Gesellschaft nicht nur ihres großen Namensgebers als würdig. (…) Wir sollten in dieser Gesellschaft nicht ein Relikt längst vergangener Zeiten sehen, sondern sie als Modell für mehr kulturelle Gemeinsamkeit über Grenzen hinaus begreifen.

Der Chance der Verbesserung dient auch das geplante ‚Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Deutschen Demo-kratischen Republik über kulturelle Zusammenarbeit‘.

Die Bundesregierung begrüßt die Einigung über dieses Abkommen. Die Arbeiten daran waren nicht einfach.

Wir wollen vielfältige kulturelle Kontakte mit den Menschen in der DDR. Nicht alles, was wünschenswert bleibt, konnte realisiert werden. Aber dieses Abkommen bietet eine große Chance zu mehr Gemeinsamkeit. Es schützt und fördert die in vielen Bereichen bereits bestehenden kulturellen Kontakte und erleichtert die Ausdehnung der Zusam-menarbeit.

Erfaßt werden dabei die unterschiedlichsten Bereiche, von der bildenden Kunst über Literatur, Musik, Bildung und Wissenschaft bis hin zur Denkmalpflege. Die Bundes­regierung begreift das Abkommen nicht als Endpunkt, sondern als Anfangspunkt. (…)

Hervorzuheben ist auch die Mitarbeit der deutschen Bundesländer während der Verhandlungen. (…)

Meine Damen und Herren, wir haben die Pflicht, dieses Erbe der gemeinsamen Kultur an die Generationen nach uns weiterzugeben. (…) Auch das ist in Wahrheit ein Beitrag zu aktiver Deutschlandpolitik.

Wir wissen, daß sich auch die DDR-Führung seit einiger Zeit wieder stärker als bisher auf deutsche Geschichte besinnt. Es geht dabei erkennbar darum, den eigenen sozia-listischen Staat in der eigenen Weise historisch zu begründen.

Aber Gemeinschaftsbewußtsein und Identifikation stiftet Geschichte nur dann, wenn sich die Menschen in Darstellung und Deutung wiedererkennen. Denn Sprache und Kultur, Recht und Religion, Werte und Tradition sind ganz und gar unbestechliche Zeugen für das Gedächtnis eines Volkes.“[28]

 

Zwei Wochen nach Kohls Bericht kam es innerhalb Berlins am 03.04.1986 zu einem Kultur­güteraustausch zwischen Ost und West. Von Berlin-West wurde ein Schiller-Standbild in den Ost-Berliner Stadtteil Mitte gebracht, wo es an seinem früheren Standort auf dem Platz der Akademie vor dem wiederaufgebauten Schauspielhaus wiederaufgestellt wurde. Im Gegenzug erhielt Berlin-West ebenfalls eine Statue und 29 Relief-Bilder. Der Kulturgüteraustausch zwischen Berlin-West und Berlin-Ost begann im April 1981. Damals erhielt Berlin-Ost eine Figurengruppe für die Marx-Engels-Brücke im Stadtbezirk Mitte; nach Berlin-West gelangte das Schriftenarchiv der Königlich-Preußischen Porzellanmanufaktur.[29]

Am 06.05.1986 trat das Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik und der DDR in Kraft (vgl. Dokument Nr. 2). Bereits 1950 hatte die DDR Kulturabkommen mit Bulgarien, Rumänien und Ungarn geschlossen; 1952 bis 1955 folgten Kulturabkommen mit Polen, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion.[30] Das Kulturabkommen zwischen der Bundes­republik und der DDR wurde seit 1973 vorbereitet, also 13 Jahre lang. In dieser Zeit regierten in der Bundesrepublik drei Bundeskanzler: Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl. Und in der DDR erfolgte während dieses Zeitraums der Wechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker. Im November 1987 wurden auf Grundlage des Kulturabkommens 100 Kooperationsvorhaben zwischen BRD und DDR beschlossen (vgl. Dokument Nr. 4).

 

Problematisch war für die DDR, dass durch ihr immer dichter werdendes Netz internationaler Kulturbeziehungen Einflüsse aus dem Westen ins eigene Land gelangen konnten.[31] Daher verfolgte die Führung der DDR in den 1980er einen wechselhaften Kurs ohne klare Strategie.[32]

 

 

Förderung der Kultur in Ostdeutschland durch den Bund

 

Von allen öffentlichen Kulturausgaben in der BRD in den 1980er Jahren stammten nur drei Prozent vom Bund.[33] Das entspricht dem föderalen Verständnis in der Bundesrepublik, wonach die Kultur primär in der Verantwortung der Länder, Landkreise und Gemeinden liegt. Nur die Auswärtige Kulturpolitik ist Domäne des Bundes (vgl. Dokument Nr. 58). Gleichwohl bringt der Bund sich im Bereich Kultur ein, wenn es sich um Vorhaben von nationaler Bedeutung handelt. Die Umstrukturierungen und der Neuaufbau nach der Wieder­vereinigung in den Bereichen Kultur und Kunst in Ostdeutschland konnten als solche Vorhaben gesehen werden. Folglich spielte der Bund hier eine tragende Rolle. Dies war nicht zuletzt dadurch bedingt, dass die ostdeutschen Länder erst kürzlich (erneut) gegründet wurden und entsprechende Aufgaben noch kaum wahrnehmen konnten (vgl. Dokumente Nr. 56, 57, 61 und 63). Der Bund brachte sich in der Kultur in Ostdeutschland auf Grundlage des Einigungsvertrages ein. Dort steht in Kapitel VIII (Kultur, Bildung und Wissenschaft, Sport):

„In den Jahren der Teilung waren Kunst und Kultur – trotz unterschiedlicher Ent­wicklung der beiden Staaten in Deutschland – eine Grundlage der fortbestehenden Einheit der deutschen Nation. Sie leisten im Prozeß der staatlichen Einheit der Deutschen auf dem Weg zur europäischen Einigung einen eigenständigen und unver-zichtbaren Beitrag. Stellung und Ansehen eines vereinten Deutschlands in der Welt hängen außer von seinem politischen Gewicht und seiner wirtschaftlichen Leistungs-kraft ebenso von seiner Bedeutung als Kulturstaat ab.“

 

Auch wird in diesem Kapitel des Einigungsvertrags festgelegt, dass die kulturelle Substanz in Ostdeutschland „keinen Schaden nehmen“ darf. (Zur Entstehungsgeschichte des einschlä­gigen Artikels 35 des Einigungsvertrags siehe Dokument Nr. 16, ferner Dokumente Nr. 50 und 51.) Wie dramatisch der Zustand zum Beispiel in den Altstädten bzw. bei der Denkmal-pflege in Ostdeutschland war, beschreiben die Dokumente Nr. 5, 6, 8 und 10 aus dem Jahr 1989. Auffällig ist das große Engagement der Bevölkerung bei der Rettung der Altstädte. Zahlreiche Appelle von Bürgern, endlich etwas gegen den Verfall zu unternehmen, gingen beim Ministerium für Kultur der DDR ein, und an vielen Orten hatten sich bereits vor der politischen „Wende“ Initiativen zum Erhalt historischer Stadtkerne und Architekturdenkmäler gegründet. Auch in der alten Bundesrepublik (und dort nicht allein in der Politik) waren diese Initiativen ein Thema (Dokumente Nr. 9, 19).

 

Dennoch war es nicht möglich, die bestehende kulturelle Substanz der DDR in die vereinigte Bundesrepublik hinüberzuretten: Der Bund stellte nach wenigen Jahren der Unterstützung kultureller Einrichtungen seine ohnehin degressiv gestaffelte Hilfe 1995 endgültig ein – zu früh, als dass die neuen Länder und ihre Kommunen die Finan­zierung bereits selbst hätten tragen können (Dokumente Nr. 119, 121). Zudem bestand stellenweise auch eine Über­versorgung. Die Zahl der Theater und Orchester etwa war, gemessen an der Bevölkerung, extrem hoch. Hinzu kamen Qualitätsprobleme, die u.a. durch die in der DDR im Theater­bereich üblichen Anstellungen auf Lebenszeit verursacht wurden. Durch den im Zuge der Vereinigung entstandenen Sparzwang wurden so nicht allein Einrichtungen ersatzlos aufgelöst, sondern auch auf sinnvolle Weise zusammengelegt, sodass bspw. viele kleinere Stadttheater und -orchester in regional wirkende Landesorchester oder von mehreren Kommunen gemeinsam unterhaltene Betriebe umgewandelt wurden.

 

Dies ging einher mit der Konzentration der Förderung auf wenige „national bedeutsame Leuchttürme“ der Kultur in den neuen Bundesländern, die sich 2002 in der Konferenz Natio-naler Kultureinrichtungen (KNK) organisierten und weiterhin finanzielle Unterstützung vom Bund erhalten. Zu diesem Zusammenschluss gehören sowohl einzelne Museen und Kunst-sammlungen wie auch Stiftungen und Archive.

 

Die Verteilung der Kosten hat sich insgesamt verändert: Anderthalb Jahrzehnte nach der Vereinigung stellte der Bund 15 Prozent aller öffentlichen Mittel in der Kulturförderung. Dabei entfiel die Hälfte der Kulturausgaben des Bundes auf Berlin[34] (siehe hierzu Dokumente Nr. 12, 33, 44 und 49).

 

Während auf solche Weise vor allem Institutionen der sog. Hochkultur bewahrt werden konnten, verlief die Entwicklung bei „soziokulturellen“ Angeboten, insbesondere jenen für Kinder und Jugendliche, weitaus weniger glücklich: Die in der DDR weit verbreiteten Jugendklubs, die besonders in ländlichen Gebieten von großer Bedeutung waren, wurden zum Großteil geschlossen. Bereits zu jener Zeit wurde u.a. von Politikern davor gewarnt, dass ein derartiges Vorgehen zu zunehmender Perspektivlosigkeit führen und zur weltanschaulichen Radikalisierung Jugendlicher beitragen würden. Damit einhergehend wurde den Schulen zusätzliche Verantwortung im Bereich kultureller Bildung zugesprochen: Schulen und kommunale Träger sollten möglichst Hand in Hand arbeiten, um Kindern und Jugendlichen flächendeckende kulturelle Angebote machen zu können. Zudem sollten sie dafür sorgen, dass „Schwellenängste“ abgebaut und Angebote von allen Schülern zugutekommen würden (Dokumente Nr. 59, 84, 111, 112).


[1] Vgl. Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat. Hrsg. 1993. Kultur und Kulturträger in der DDR: Analysen. Berlin: Akademie Verlag. S. 230 f.

[2] In einer Untersuchung wird in diesem Zusammenhang der Begriff „Gesamtkunstwerk DDR“ benutzt. Vgl. Barck, Simone / Langermann, Martina / Lokatis, Siegfried. 1998. „Jedes Buch ein Abenteuer“. Zensur-System und literarische Öffentlichkeiten in der DDR bis Ende der sechziger Jahre. Berlin: Akademie Verlag. Zeithistorische Studien, Band 9, herausgegeben vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. S. 12. Die Verfasser beziehen sich auf Groys, Boris. 1988. Gesamtkunstwerk Stalin. Die gespaltene Kultur in der Sowjetunion. München: Carl Hanser Verlag.

[3] Manche Kirchen waren bereits wiederaufgebaut, bevor sie abgerissen bzw. gesprengt wurden. Dem Abriss gingen Bürgerproteste und Verhaftungen voraus. Vgl. http://www.spiegel.de/einestages/protest-in-der-ddr-a-949618.html, Abrufdatum: 08.12.2016. Das Potsdamer Stadtschloss wurde von 2010 bis 2013 wiedererrichtet; seit 2014 beherbergt es den Landtag Brandenburg. Das Berliner Schloss wird seit 2013 erneut gebaut; die Eröffnung soll 2019 stattfinden.

[4] Vgl. Belting, Hans. 1992. Die Deutschen und ihre Kunst. Ein schwieriges Erbe. München: Verlag C.H. Beck. S. 9. Saehrendt, Christian. 2009. Kunst als Botschafter einer künstlichen Nation. Studien zur Rolle der bildenden Kunst in der Auswärtigen Kulturpolitik der DDR. Pallas Athene. Beiträge zur Universitäts- und Wissenschafts-geschichte. Band 27. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. S. 9, 70.

[5] Ebenda, S. 59.

[6] Johannes Robert Becher (1891–1958), Dichter, erster Minister für Kultur der DDR, erster Präsident des Kultur-bundes der DDR (kulturelle Massenorganisation), Verfasser der Nationalhymne der DDR.

[7] Vgl. Goeschen, Ulrike. Vom sozialistischen Realismus zur Kunst im Sozialismus. Die Rezeption der Moderne in Kunst und Kunstwissenschaft der DDR. Dissertation, Freie Universität Berlin. Berlin: Duncker & Humblodt. S. 14 f.

[8] Vgl. Sommer, Frank. Eliten- versus Massenkultur. In Glaab, Manuela / Weidenfeld, Werner / Weigl, Michael. Hrsg. 2010. Deutsche Kontraste 1990–2010. Politik – Wirtschaft – Gesellschaft – Kultur. Frankfurt am Main: Campus Verlag. S. 552–555.

[9] Grotewohl, Otto. Die Kunst im Kampf um Deutschlands Zukunft. Rede zur Berufung der Staatlichen Kommission für Kulturangelegenheiten am 31. August 1951. In: Schubbe, Elimar. Hrsg. 1972. Dokumente zur Kunst-, Literatur- und Kulturpolitik der SED. Stuttgart: Seewald. S. 208.

[10] Am 08.04.1966 nahm Breschnew den Titel „Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion“ an. Diesen Titel hatte Stalin von 1922 bis 1952 geführt. Auch Walter Ulbricht führte seit 1950 bis kurz vor dem Tod Stalins den Titel „Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“. Von 1953 bis zu seiner Entmachtung im Jahr 1971 war für Ulbricht der Titel „Erster Sekretär“ gebräuchlich. Erich Honecker benutzte von 1971 bis 1976 zunächst den Titel „Erster Sekretär“, von 1976 bis 1989 „Generalsekretär“. Von Oktober bis Dezember 1989 war Egon Krenz der letzte Generalsekretär der SED.

[11] Und in der DDR wurden Übersetzungen aus dem Ungarischen überprüft. Vgl. Barck, Simone / Langermann, Martina / Lokatis, Siegfried. A.a.O. S. 43

[12] Erich Ernst Paul Honecker (1912–1994), Erster Sekretär bzw. Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (1971–1989), Vorsitzender des Staatsrats der DDR (1976–1989, kollektives Staatsoberhaupt der DDR).

[13] Vgl. Kaiser, Paul. 2016. Boheme in der DDR. Kunst und Gegenkultur im Staatssozialismus. Dresden: DIK Verlag UG. S. 85.

[14] Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokra­tischen Republik. Abteilung Bildung und Forschung. Hrsg. 1994. Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Defini­tionen des MfS zur „politisch-operativen Arbeit“. Berlin. S. 233.

[15] Offner, Hannelore und Schroeder, Klaus. Hrsg. 2000. Eingegrenzt – Ausgegrenzt. Bildende Kunst und Partei­herrschaft in der DDR 1961–1989. Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Berlin: Akademie Verlag. S. 239.

[16] Vgl. Bradley, Laura. Cooperation and Conflict. GDR Theatre Censorship, 1961–1989. Oxford: Oxford University Press. S. 2.

[17] Bzw. als „Plenumsfilme“ in Anspielung auf das zuvor erwähnte 11. Plenum des Zentralkomitees der Sozia­listischen Einheitspartei Deutschlands vom Dezember 1965.

[18] Von 1951 bis 1956 war das Amt für Literatur und Verlagswesen für diese Aufgabe zuständig, von 1956 bis 1958 die Hauptverwaltung Verlagswesen und von 1958 bis 1963 das Amt für Literatur und Verlagswesen. Rechtliche Grundlage war die Verordnung über die Entwicklung fortschrittlicher Literatur vom 16.08.1951, Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, 1951, Nr. 100, 27.08.1951, S. 783. Der Wahlspruch des Amtes lautete „Das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt in die richtigen Hände“. Vgl. Barck, Simone / Langermann, Martina / Lokatis, Siegfried. A.a.O. S. 61.

[19] Vgl. Barck, Simone / Langermann, Martina / Lokatis, Siegfried. A.a.O. S. 49.

[20] § 2 e) der Verordnung über die Entwicklung fortschrittlicher Literatur. A.a.O. S. 783.

[21] Zum Beispiel der georgische Film „Die Reue“ (მონანიება, Monanieba). Er wurde 1984 gedreht und 1987 uraufgeführt. Dieser Film, in dem der Stalinismus sehr negativ dargestellt wurde, wurde in der DDR und vielen anderen sozialistischen Ländern verboten. In der Sowjetunion gewann „Die Reue“ allerdings den wichtigsten Filmpreis. Ein weiteres Beispiel: Am 18.11.1988 wurde die Auslieferung der sowjetischen Zeitschrift „Sputnik“ verboten. In der Zeitschrift wurde erstmals über den deutsch-sowjetischen Angriffspakt vom 24.08.1939 berichtet, den die SED leugnete. Auch wurde der stalinistische Kurs der Kommunistischen Partei Deutschlands in den 1920er Jahren kritisiert. Vgl. http://www.jugendopposition.de/index.php?id=195, Abrufdatum: 08.12.2016; Band 49, Dokumente Nr. 3 und 5.

[22] Vgl. Saehrendt, Christian. A.a.O. S. 10, 107. Die documenta ist weltweit die bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre statt, zum ersten Mal 1955. 1972 ist eine Teilnahme von DDR-Künstlern an der documenta 5 daran gescheitert, dass die DDR sich als einziges Ostblockland beteiligen wollte. Jörg Immendorff (1945–2007), ein westdeutscher Maler, sagte hierzu: „Ich bezweifle, daß es sich bei deren Bildern überhaupt um Kunstwerke handelt. Das waren reine Zierpflanzen der Diktatur. In diesem Fall stellten sich Farbkleckser zur Verfügung, um ein verbrecherisches System mit Dekorationsmaterial zu versorgen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Kunst ohne gewisse ethische Grundlagen auskommt, daß ein Charakterschwein und gutes Bild malt.“ Vgl. Dittmar, Peter. Hrsg. 1997. Künstler beschimpfen Künstler. Leipzig: Reclam Verlag. S. 43.

[23] Vgl. Le Gloannec, Anne-Marie. 1991. Die deutsch-deutsche Nation. Anmerkungen zu einer revolutionären Entwicklung. München: printul Verlagsgesellschaft mbH. S. 51

[24] Vgl. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen. 1986. Innerdeutsche Beziehungen. Die Entwicklung der Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik 1980–1986. Eine Dokumentation. Bonn: Bundesdruckerei. S. 12 f.

[25] Komponist des Frühbarock, geboren 1585 in Köstritz (Thüringen), gestorben 1672 in Dresden.

[26] Komponist des Barock, geboren 1685 in Eisenach (Thüringen), gestorben 1750 in Leipzig.

[27] Komponist des Barock, geboren 1685 in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt), gestorben 1759 in London.

[28] Vgl. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen. A.a.O. Dokument Nr. 124. S. 238 f.

[29] Der Gendarmenmarkt wurde 1946 in Platz der Akademie umbenannt (nach der dort angesiedelten Preußischen Akademie der Wissenschaften, die im selben Jahr als Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin einen neuen Namen erhielt). Seit 1991 heißt der Platz der Akademie wieder Gendarmenmarkt. Die Schlossbrücke trug von 1951 bis 1991 den Namen Marx-Engels-Brücke. Vgl. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen. A.a.O. Dokument Nr. 126. S. 245

[30] Vgl. Saehrendt, Christian. A.a.O. S. 70.

[31] Die DDR sah ihre Beziehungen zur Bundesrepublik als internationale Beziehungen an – im Gegensatz zur Bundesregierung.

[32] Vgl. Saehrendt, Christian. A.a.O. S. 68 f.

[33] Vgl. Sommer, Frank. A.a.O. S. 561.

[34] Vgl. Sommer, Frank. A.a.O. S. 573 f. Die Kultur im Land Berlin ab 1989/1990 als ostdeutscher Sonderfall wird in diesem Band allerdings nicht schwerpunktmäßig behandelt. In diesem Zusammenhang wird auf Band 5 (Dokumente 66 bis 69) verwiesen. In Band 47 sollen die anderen ostdeutschen Länder, die Flächenländer, ausführlich betrachtet werden.

Koreastudien