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"Aspekte der mittelassyrischen Kalenderpraxis"

Ossendrijver

Ossendrijver
Bildquelle: Mathieu Ossendrijver

In Ossendijver's Projekt mit der KFG geht es darum, die komplexe Evidenz für mittelassyrische Kalenderpraktiken und die bisherigen Vorschläge, die zur Deutung dieser Evidenz gemacht wurden, kritisch zu analysieren unter Berücksichtigung von astronomischen und landwirtschaftlichen Überlegungen. Insbesondere soll die in rezenten Forschungsarbeiten vertretene These evaluiert werden, wonach der mittelassyrische Kalender ein reiner Mondkalender war, bis Tiglathpileser I den assyrischen Kalender reformierte indem er den babylonischen luni-solaren Kalender einführte. Nach dieser These operierte der mittelassyrische Kalender vor der Reform mit lunaren Monaten und ohne Schaltmonate, woraus sich eine Jahreslänge von 12 lunaren Monaten oder etwa 355 Tagen ergibt. Diese These hat tiefgreifende Konsequenzen nicht nur für die mesopotamische Chronologie des 2. Jahrtausends, sondern auch für unser Verständnis von mittelassyrischen Verwaltungs- und Herrschaftspraktiken.

Deutsche Vorschungsgemeinschaft