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Zwischen Dirigismus und Recht. Zu den juristischen Aspekten staatlichen Handelns in der mesopotamischen Provinzialadministration zur Zeit der III. Dynastie von Ur (21. Jh. v. Chr.)

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Bildquelle: WWU – Peter Grewer

Bei dem Forschungsvorhaben, zu dem eine monographische Studie entstehen soll, geht es darum, in welchem Verhältnis das Königtum der Ur III-Zeit im Rahmen seiner politischen und ökonomischen Machtausübung dirigistische Maßnahmen mit rechtlichen Regelungen und Verfahren verband (nicht zuletzt auch mit Blick auf Entwicklungen in der nachfolgenden altbabylonischen Zeit im frühen 2. Jt. v. Chr.). Gegenstand ist die Anwendung juristischer Mittel im Kontext zentraler und lokaler Befehls- und Kommunikationsstrukturen insbesondere bei der Organisation und Kontrolle der ökonomischen Aktivitäten auf Provinzebene sowohl im internen Bereich einer integrierten Palast und Tempelwirtschaft als auch in Bezug auf die Nutzung ökonomischer Ressourcen außerhalb der staatlichen Wirtschaftseinheiten. In diesem Zusammenhang werden insbesondere auch die Ursachen für den Aufstieg und den Fall der III. Dynastie von Ur noch einmal geschichts- und sozialwissenschaftlich thematisiert und der gerade für die Ur III-Zeit immer wieder postulierte „despotische“ Charakter der Königsherrschaft kritisch hinterfragt.

Forschung (allgemein)

Untersuchungen zur Wirtschafts-, Rechts- und Sozialgeschichte des Alten Mesopotamien, vornehmlich des 3. und frühen 2. Jt. v. Chr.

Edition und Bearbeitung der altkakkadischen Keilschrifttexte aus den Assur-Grabungen der DOG und aus den Uruk-Grabungen des DAI

Edition, Bearbeitung und philologisch-kulturhistorische Auswertung sumerischer und akkadischer Keilschrifttexte aus kleineren in- und ausländischen Sammlungen

Geschichte der Assyriologie/Altorientalistik in Deutschland im ausgehenden 19. und frühen 20. Jh. und in der DDR

Erarbeitung und Herausgabe der jährlichen Keilschriftbibliographie (Orientalia)

Deutsche Vorschungsgemeinschaft