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Gesellschaft

Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft

Die chinesische Gesellschaft hat sich in den letzten drei Jahrzehnten enorm verändert. Es sind neue Gruppen entstanden, wie z.B. private Unternehmer, außerdem neue Formen der Partizipation, wie z.B. über soziale Medien. Auch die Zahl der gesellschaftlichen Organisationen in China ist stetig gewachsen. Gleichzeitig experimentiert der chinesische Einparteienstaat mit Möglichkeiten, verschiedene Bevölkerungsgruppen und gesellschaftliche Organisationen zu kontrollieren, zu verwalten und zu kooptieren. Die Forschung in diesem Bereich konzentriert sich auf die komplexen Beziehungen zwischen dem chinesischen Parteistaat, den Bürgern und den gesellschaftlichen Organisationen. Wie ist die Interessenvertretung der sozialen und wirtschaftlichen Akteure im Staat organisiert? Bilden die sozialen Organisationen in China eine Zivilgesellschaft? Können sie Bürgerinteressen zum Ausdruck bringen? Können der Staat und die sozialen Organisationen in sinnvoller Weise zusammenarbeiten, um aktuelle gesellschaftliche Probleme zu lösen?

Urbanisierung und Migration

Urbanisierung und Migration in China werden seit den 1950er Jahren durch die verschiedenen Bemühungen der chinesischen Regierung geprägt, die Bewegungsströme von Menschen und Ressourcen im Land zu kontrollieren und zu steuern. Dies gilt auch für das jüngste politische Programm einer „neuartigen Urbanisierung“, welches die Integration von Migranten und eine koordinierte Entwicklung von großen und kleinen Städten im Land in den Mittelpunkt stellt. Die Forschung in diesem Zweig beschäftigt sich mit den Diskursen und Akteuren von Urbanisierung und Migration in China sowie den institutionellen Rahmenbedingungen, einschließlich der Bodenverwaltung und den lokalen Finanzen. Aktuelle Problemfelder sind das unkontrollierte Städtewachstum, die eklatante wirtschaftliche und soziale Ungleichheit zwischen Stadt und Land, Konflikte um Bodenrechte und unterschiedliche staatsbürgerschaftlichen Rechte für Bürger mit einem städtischen Wohnsitz und den ländlichen Migranten in Chinas Städten.

Bürgerbeteiligungsprozesse

China ist ein autoritärer Staat, doch zur gleichen Zeit versucht die chinesische Regierung auch immer wieder, Bürger an einzelnen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen mit einzubeziehen. Hier wird mit verschiedenen Online und Offline-Formaten experimentiert, um Input von Bürgern zu generieren. Beteiligungsprozesse gibt es  zu Themen wie Stadtentwicklung, Umwelt, Digitale Transformation. Dieser Forschungsbereich interessiert sich für die Formen von Bürgerbeteiligungsprozesse sowie die Auswirkungen der Entwicklungen auf die chinesische Gesellschaft und die einzelnen Bürger.

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