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Bericht zur Tagung „Art and Culture for Peace and Unification: Germany and Korea“

News vom 11.01.2016

Am 10.11.2015 fand eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Art and Culture for Peace and Unification: Germany and Korea im Seminarzentrum der FU Berlin statt. Veranstaltet wurde sie gemeinsam vom Institute for Peace and Unification Studies der Seoul National Universität (IPUS, SNU) und dem Institut für Koreastudien an der Freien Universität Berlin (IKS, FU Berlin).

Die Tagung bot wissenschaftliche Begleitung zum Kunstprojekt „Tor auf! Der Weg zur Wiedervereinigung“. Am 9.11.2015, dem 26. Jahrestag des Mauerfalls, war ein durch südkoreanische Künstler geschaffenes Monument am historischen Ort in Berlin an der Bornholmer Straße feierlich enthüllt worden. Dementsprechend wurde als Tagungsthema „Art and Culture for Peace and Unification: Germany and Korea gewählt, wobei vier Vorträge verschiedene Facetten dieser Thematik beleuchteten.

Die Moderation für die Vorträge und Diskussionen übernahm die Leiterin des IKS, Prof. Dr. Eun-Jeung Lee. An der eintägigen Tagung nahmen über 60 Wissenschaftler, Experten und Studierende aus Deutschland und Südkorea teil.

Prof. Park, Myoung-Kyu (Leiter des IPUS, SNU) hielt den ersten Vortrag, mit dem Titel „Memory of Division, Commemoration of Reunification: Berlin Wall Memorial from the Korean Perspective. Indem die Gedenkstätten in Berlin über Deutschland hinaus weltweit rezipiert und interpretiert werden, entwickelte sich die deutsche Erinnerungskultur in einer weiteren Etappe, bei der unterschiedliche Historizitäten und Narrative in Kontakt gebracht werden.

Der zweite Vortrag über „South Korea’s Unification Policy from a Cultural Perspective“ wurde vom ehemaligen Vizemister des Ministeriums für Wiedervereinigung, Dr. Kim, Chun-Sig (IPUS, SNU) gehalten. Als einer der wichtigsten Zeitzeugen und Verantwortlichen der inter-koreanischen Gespräche in den letzten Jahrzehnten teilte er seine Perspektive über den besonderen Charakter der Politik der kulturellen Annäherung auf der koreanischen Halbinsel in Theorie und in Praxis mit den Teilnehmern der Tagung.

Diese beiden Beiträge von Seiten des IPUS ergänzte der Vortrag über „Cultural Memories of Division and Integration. Documentations, Art-Exhibitions and Memorial Sites“ von Dr. Yhee, Jean (IKS, FU Berlin). Anhand des Vergleichs des kulturellen und des kommunikativen Gedächtnisses sowie der Unterscheidung zwischen „Kanon“ und „Archive“ stellte er eine neue Herangehensweise für das Tagungsthema vor.

 

Mit dem abschließenden Vortrag von Dr. Eckhart Gillen (Univ. Potsdam) gelang es, den künsterischen Aspekt des Tagungsthemas zu rekapitulieren. Unter dem Titel „The Walls of Utopia and the Fall of the Wall“ erörtere der Referent die Mehrschichtigkeit des künstlerischen Lebens in der DDR nach Perioden und Akteuren. Er erläuterte, warum die kulturelle Wiedervereinigung nicht nur eine Frage der kulturellen Institutionen, sondern auch eine Frage des Austauschs von individuellen Perspektiven und Erinnerungen ist.

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