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Sondervorlesung des Vize-Präsidenten der Korea Calligraphy Association

Sondervorlesung der Korea Calligraphy Association

Sondervorlesung der Korea Calligraphy Association

Bericht

News vom 29.10.2012

Wenn von Kalligraphie gesprochen wird, denken die meisten zuerst an die kunstvollen chinesischen Schriftzüge, die mit schwungvollen Pinselzügen und schwarzer Tusche zu Papier gebracht werden. Doch diese Form der Kunst wird nicht nur in China praktiziert, allgemein findet sie sich im (ost-) asiatischen Raum, den arabischen Ländern und sogar in Europa wieder.

Aber eben auch in Korea, wo diese Schriftzüge eine besondere Bedeutung für die Familie und die Gesellschaft besitzen können.

So durften die Studenten des ersten Fachsemesters im Rahmen eines Vorstudienkurses am 12. Oktober einer Sondervorlesung des Vize-Präsidenten der Korea Calligraphy Association lauschen, in der er die Rolle der Familie und ihrer Werte auf eine interessante Weise anhand von kalligraphischen Schriftzügen, von denen er einige mitgebracht und aufgehängt hatte, erläuterte und die von Herrn Dr. Holmer Brochlos übersetzt wurde. Er berichtete, dass es in Korea nicht unüblich sein, dass eine Familie eine Art „Leitspruch“ besitzt, der in gewisser Weise das Lebensziel der Familie ausdrückt, schon König Sejong der Große besaß einen solchen Familienspruch. Sei es die Forderung nach Nächstenliebe, Wahrheit und Aufrichtigkeit oder der Rat erst nachzudenken und dann zu handeln, die man der Familie mit auf den Weg geben möchte. Meistens sind sie darauf ausgelegt, der Familie Harmonie und Frieden zu bescheren, weshalb jedes Mitglied nach der Erfüllung des Leitspruches streben sollte, um die Achtung der Familie zu wahren.

Allerdings besitzen nicht nur Familien ein „Motto“, auch Schulen und Firmen wollen für ihre Schüler oder Mitarbeiter ein Ziel formulieren und sogar in der Verfassung der Republik Korea steht ein Leitspruch, auf den der Präsident vereidigt wird. Im Allgemeinen soll ein solches Motto dazu animieren, sein eigenes Handeln zu reflektieren und möglichst zuerst an das Wohl anderer zu denken, um ein Leben in Harmonie zu ermöglichen.

Um diese Idee den Studenten zu vermitteln, sollten diese selbst über einen eigenen Leitspruch nachdenken. Die besten Fragen und Sprüche wurden am Ende vom Vize-Präsidenten mit einem kalligraphischen Werk von ihm persönlich belohnt, auch unser Institut bekam ein solches Werk geschenkt. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei ihm für seine eindrucksvolle Vorlesung und die Werke bedanken. Außerdem gilt unser Dank Herrn Dr. Holmer Brochlos für seine Übersetzung des Vortrages.

 

Katja Ziegler (1. FS; Kernfach: BA Koreastudien/Ostasienwissenschaften)

 

 

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