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Bericht zur Langen Nacht der Wissenschaften 2008 bei den Korea-Studien (+ Fotos!)

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News vom 24.06.2008

Die Lange Nacht der Koreastudien

Berlin. 14.06.2008.                                                        

Wieder einmal fand die Lange Nacht der Wissenschaften unter dem Motto „Die klügste Nacht des Jahres“ in Berlin und Potsdam mit insgesamt mehr als 100 teilnehmenden Veranstaltern statt. Universitäten und Lehrinstitute öffneten ihre Vorlesungsräume und luden genauso wie auch Labore und andere Forschungseinrichtungen zur Information und Teilnahme an ihrer Forschungsarbeit ein.
Das Institut der Koreastudien an der Freien Universität Berlin öffnete ebenfalls seine Pforten und bot dem interessierten Publikum ein Program unter dem Motto „Korea mit allen Sinnen erleben“ an. Pünktlich um 17 Uhr startete ein „Samulnori“-Workshop, dessen rhythmische Töne nicht nur das bereits eingetroffene Publikum begeisterten, sondern auch vorbeigehende Passanten anlockten, sodass sich das Institut langsam zu füllen begann. Die Zuschauer bekamen nicht nur die Chance sich von den traditionellen koreanischen Klängen inspirieren zu lassen, sondern auch die Möglichkeit sich selbst an den Instrumenten zu versuchen. Von Beginn an waren der Kommisarische Leiter des Instituts Herr Dr. Brochlos wie auch das gesamte mit organisierende Team von der hohen Resonanz des Publikums begeistert, welches quer durch alle Altersgruppen und aus den unterschiedlichsten Beweggründen in unserem Institut eingetroffen war. Studenten, Jugendliche, Kinder und Erwachsene versammelten sich auf dem Hof des Instituts um an dem Workshop teilzunehmen und obwohl ursprünglich nur eine Vorstellung geplant war, wurde auf Wunsch der Gäste eine weitere durchgeführt.
Kurz danach präsentierte Kalligraphie-Meister Byong Oh seine Kunstfertigkeit im Schreiben chinesischer Zeichen wie auch der koreanischen „Hangeul“-Schrift. Auf Wunsch bekam jeder Interessierte die Möglichkeit sich von dem Meister persönlich seinen Namen oder einen beliebigen kurzen Text auf Koreanisch schreiben zu lassen. Leider stand der Meister unserem Institut nur eine Stunde zur Verfügung, sodass bei der hohen Nachfrage nicht alle Wünsche berücksichtigt werden konnten.
Etwa gegen 18 Uhr startete der Kimchi-Workshop. Das traditionelle Gericht ist die häufigste Beilage koreanischer Mahlzeiten, die in der Regel aus Reis, Kimchi und weiteren Beilagen bestehen. Unter professioneller Anleitung halfen die Gäste bei der Zubereitung und durften natürlich auch kosten, was eine gute Einleitung für das bald darauf folgende Buffet darstellte. Kimchi ist in Deutschland nicht sehr beliebt, denn der Geschmack zeugt von einer starken scharfen Würze ergänzt durch intensiven Einsatz von Knoblauch. Für den deutschen Gaumen bedarf es also einiges an Gewöhnung. Als mich die Leiterin des Workshops Frau Dominika Wagner-Kim bat, das Ergebnis der Mühen zu kosten und zu beurteilen und ich mehr Chilli und Knoblauch vorschlug, wurde der „Verbesserungsvorschlag“ genau aus diesem Grund abgelehnt. Die Schärfe hatte bereits eine Stufe erreicht, die man in Hinsicht auf das Durchschnittspublikum nicht überschreiten sollte.
Neben den Workshops wurden ebenfalls Präsentationen und kurze einführende Vorlesungen veranstaltet. Um 19 Uhr berichtete Frau Chon Namhee, Sprachlehrbeauftragte des Instituts und Expertin für koreanischen Zen-Buddhismus, über diese meistens doch eher in Japan vermutete Religion und gab eine kurze Einführung in Meditationstechniken. Der kleine Raum der Institutsbibliothek war von Interessenten so überfüllt, dass viele aus Platz- und Stuhlmangel auf dem Boden sitzen mussten und auch meine Wenigkeit stand draußen vor der Bibliothek und beobachtete das Geschehen durch den Fensterrahmen. Dennoch gab es keine Beschwerden, denn das Interesse und die Qualität des Vortrags machten die genannten Umstände mehr als wieder wett.
Der Generationswechsel in der modernen koreanischen Literatur wurde von der Lehrbeauftragten Frau Dr. Lee Yoonkyoung und unserer Gastprofessorin Frau Dr. Sonja Häußler vorgestellt. Auch diese Veranstaltung erfreute sich einer regen Teilnahme und soweit ich das beurteilen konnte, scheint das Interesse an koreanischer Literatur stetig zu wachsen, trotz der weiterhin schwierigen Situation gut übersetzte koreanische Literatur in deutscher Sprache vorzufinden.
Zusammen mit meinem Kommilitonen Jan Janowski waren wir beide die ersten Studenten des BA-Studienganges Koreastudien der FU, welche im Jahr 2007 die Möglichkeit bekamen zwei Semester als Austauschstudenten in Südkorea zu verbringen. Jan verbrachte diese Zeit an der Korea University, während ich meine Kenntnisse an der Yonsei University vertiefte. Während unserer einstündigen Präsentation die – bedingt durch die in Korea herrschende Rivalität der Universitäten untereinander – einen leicht konkurrierenden Charakter hatte, erzählten wir ausführlich über unsere vor Ort gemachten Erfahrungen, gaben Hintergrundinformationen zu den Universitäten und zum  Studentenleben. Nicht zu kurz kamen wir auch auf so wichtige Themen wie Kulturschock oder auch Lebenskosten und Arbeits- oder Praktikumsmöglichkeiten zu sprechen. Die Präsentation war ein voller Erfolg und besonders interessierte Studenten, die selbst einen Auslandsaufenthalt planen, bekamen die Chance dringende Fragen loszuwerden.
Abschließend stellte Herr Hur Joon-young die innerkoreanischen Beziehungen im Spiegel koreanischer Filme dar. Die gezeigten Filme erzählten von der angespannten Situation des in Nord und Süd geteilten Landes und vermittelten dem Publikum ein Bild von der schwierigen Geschichte der koreanischen Halbinsel, welche bis heute ein aktuelles Thema bleibt. Zur Motivation und um die aktive Teilnahme anzuregen wurde noch ein Film-Quiz veranstaltet, welches dann auch diese letzte Veranstaltung abschloss.
Vom Beginn bis zum Ende des Abends war das Institut stellenweise wortwörtlich überfüllt mit Korea-Interessierten, was zum Teil auch dazu führte, dass nicht Jeder an jeder der Präsentationen oder Workshops teilnehmen konnte. Informationsbroschüren über koreanische Universitäten wurden genauso wie das Kulturmagazin „Koreana“ und weiteres Informationsmaterial vom wissbegierigen Publikum dankend mitgenommen. Der letzte Gast verließ das Institut gegen 1 Uhr nachts. Mit offiziell beinahe 400 Besuchern, was mehr als 30% Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht, haben die Koreastudien in Berlin einen immensen Erfolg verbuchen können. Dank der Unterstützung seitens der Korea Foundation und der Kulturabteilung der koreanischen Botschaft bekamen die Gäste die Möglichkeit, einen Hauch Koreas in Berlin mit allen Sinnen zu erleben.

 

Hier eine kleine Auswahl an Bildern, um einen visuellen Eindruck des Abends zu gewinnen.
(Zur größeren Ansicht, bitte auf das Bild klicken)

 

       

             Samulnori-Vorführung                        Anschließend konnte man sich selbst
                                                                         an den Instrumenten versuchen...

 

                     

    Underdessen schritt auch Meister              ...und brachte die Wünsche der Besucher
                 Byong Oh zur Tat...                                             zu Papier.

 

                

           Großer Andrang beim                              ...und das Ergebnis konnte sich
             Kimchi-Workshop...                                       sehen lassen...

 

       

     Frau Chon brachte uns die Geschichte des Zen-Buddhismis in Korea näher...
                                 

 


                                                              

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