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Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas

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„Naive Geographen behaupten, wer in Richtung Westen ginge, der käme nach einer gewissen Zeit aus dem Osten zurück, und wer nach Osten ginge, aus dem Westen. Manchmal ist es so, manchmal aber nicht.“ (Stanisław Jerzy Lec, Unfrisierte Gedanken)

Das östliche Europa ist wie kaum eine andere europäische Region seit der Aufklärung als ein kulturelles Gegenstück (West-)Europas beschrieben worden. Diese Projektionen des ‚Anderen‘ und des ‚Rückständigen‘ beeinflussten auch seine Selbstwahrnehmung. Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der staatssozialistischen Gesellschaftsordnungen ist diese Ost-West-Dichotomie erneut in Bewegung geraten. Werden einerseits scheinbar obsolet gewordene Stereotype und Vorurteile wiederbelebt, treten andererseits die transkulturellen Verflechtungen, die die Region seit dem Mittelalter geprägt haben, stärker in den Vordergrund des wissenschaftlichen wie außerwissenschaftlichen Interesses.

Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre der Professur für Geschichte Ostmitteleuropas am Osteuropa-Institut stehen daher die kulturelle Pluralität und Diversität der historischen Großregion wie auch deren alternative und ambivalente Projekte der Moderne. Dieser Fokus soll dazu beitragen, das zum Teil immer noch deutungsmächtige Paradigma der relativen Rückständigkeit des östlichen Europas kritisch zu hinterfragen. In den Lehr- und Forschungszusammenhängen des Osteuropa-Instituts, des Friedrich-Meinecke-Instituts und des Center für Area Studies an der FU Berlin verfolgt die Professur eine enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Berlin-Brandenburg und sucht zugleich den intensiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus Ost- und Ostmitteleuropa.