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Kosmos/Ornatus

Kosmos/Ornatus. Ornamente in Persien und Frankreich um 1400 im Vergleich

DFG Emmy Noether-Nachwuchsgruppe

Die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe hat das Ziel, im Vergleich einer islamischen und einer christlichen Bildkultur – der persischen und französischen – zu untersuchen, welche Funktion Ornamente haben können. Damit arbeitet sie der Tradition entgegen, Figur und Ornament und mithin eine figurative christliche und eine ornamentale islamische Bildkultur als Oppositionen zu betrachten. Stattdessen verortet sie persische und nordeuropäische Bildkulturen in gemeinsamen Traditionen, beispielsweise jüdischer oder griechischer Überlieferungen, und beobachtet, wie diese Traditionen in beiden Kontexten transformiert und zwischen ihnen transferiert werden.

Die Frage nach der Funktion von Ornamenten widerspricht zugleich der traditionellen Annahme einer Zweckfreiheit von Ornamenten: Die Gruppe geht davon aus, dass ein einfacher Schmuck-Begriff zu kurz greift, sondern Ornamente vielmehr im Sinne des griechischen Begriff des "Kosmos" zugleich als Darstellung von Ordnung anzusehen sind. In dieser Perspektive wird deutlich, dass Ornamente Bilder, Räume aber auch soziale Zusammenhänge strukturieren können. Annahmen einer universellen Funktion von Ornamenten oder „des“ islamischen Ornaments werden somit durch Analysen verschiedener Funktionen in bestimmten Kontexten und ihrer Veränderung im Prozess des Transfers widerlegt.

 

Team: Nicoletta Fazio, Margaret Shortle, Cornelia Weber.

 

Die Nachwuchsgruppe ist mit dem SFB 980 "Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit", FU Berlin, dem SFB Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste, FU Berlin und dem NFS Bildkritik. Macht und Bedeutung der Bilder - eikones, Universität Basel assoziiert.