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Die römischen Grabmäler von Duppach-Weiermühle (Kreis Daum, Eifel)

Projektleitung:
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Dr. Peter Henrich

betreut von Prof. Dr. D. Boschung (Köln)

Förderung:

Finanzierung der Ausgrabungen durch: Fritz-Thyssen-Stiftung, Van-Meeteren-Stiftung, Verbandsgemeinde Gerolstein, Commerzbank-Stiftung, Archäologischer Förderverein Duppach e.V. und viele mehr.

Projektlaufzeit:
01.06.2005 — 31.01.2008

Beteiligte Institute und Institutionen: Archäologisches Institut der Universität zu Köln, Institut für Klassische Archäologie FU Berlin, Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln, Rheinisches Landesmuseum Trier, Archäologischer Förderverein Duppach e.V.

Projektbeschreibung:

Duppach-Weiermühl liegt zwischen Köln und Trier in der westlichen Vulkaneifel, ca. 7km von Gerolstein entfernt. Die Grabdenkmäler gehörten zur Nekropole einer großen villa rustica, deren Hauptgebäude sich in unmittelbarer Nähe der Grabdenkmäler befand. Sie lagen an einem nach Nordosten exponierten Hang, wodurch sie sowohl von der 800m entfernten Römerstraße Köln-Trier als auch von jedem Punkt der Villenanlage gut sichtbar waren.

Erste Meldungen über Skulpturenfunde auf dem Gelände stammen aus dem Jahr 1906. Im Mai 1921 stieß man bei Ackerarbeiten auf eine lebensgroße Löwe-Eber-Gruppe aus Sandstein sowie weitere Fragmente eines Grabmals. Löwe- und Eberkopf kamen in das Rheinische Landesmuseum Trier, wo sie seitdem ausgestellt sind. Ab 1980 wurden auf dem Gelände Prospektionen durchgeführt, die die Grundlage für geomagnetische Untersuchungen im Jahr 2001 bildeten. Von 2002 bis 2005 wurden in Duppach-Weiermühle wieder Grabungen unternommen, die ca. 1000 Fragmente zweier großer und zwei kleiner Grabmäler, eine Grabkammer, eine Privatstraße, die zur Villa führte, ein Terrakottadepot, vier Gräber, zwei Aschegruben sowie ein Nebengebäude und vermutlich Teile des Hauptgebäudes der Villa zu Tage brachten. Herausragendes Fundstück war ein rundplastisch ausgearbeiteter Greifenkopf von ca. 80cm Länge und ca. 45cm Höhe.

       

Die Grabungen ergaben Fundamente der Grabmäler von 7m x 8m (Grabmal A) und 5,20m x 4,20m (Grabmal B). Damit entsprechen sie den großen Pfeilergrabmälern der Moselregion. Bekanntestes Beispiel dafür ist die bis heute aufrecht stehende Igeler Säule bei Trier. Sie ist ca. 25m hoch und vollständig mit Reliefszenen oder Dekor überzogen. Viele der Fragmente aus Duppach lassen sich mit Szenen von der Igeler Säule oder den Neumagener Denkmälern vergleichen oder entsprechen denjenigen aus Igel und Neumagen bis ins Detail. Daher können auch in Duppach trotz der starken Fragmentierung der gefundenen Objekte ähnlich gestaltete Denkmäler rekonstruiert werden. Eine wissenschaftliche Bearbeitung der Funde und Befunde, die zur Zeit stattfindet, erbrachte bislang unter anderem eine Datierung in antoninische Zeit für Grabmal A und in mittel bis spätseverische Zeit für Grabmal B. Sie soll zur Rekonstruktion der antiken Situation von Duppach-Weiermühle führen und wird durch die Fritz-Thyssen-Stiftung finanziert.

 

Publikationen zum Projekt

P. Henrich - M. Tabaczek, Greifen als Grabwächter. Zwei neue monumentale römische Grabdenkmäler bei Duppach-Weiermühle in der westlichen Vulkaneifel (Kreis Daun, Rheinland Pfalz). Antike Welt 1, 2003, 15-21.

P. Henrich - M. Tabaczek, Die römischen Grabdenkmäler von Duppach „Weiermühle “, Kreis Daun. Vorbericht. Funde und Ausgrabungen 34, 2002, 64-72.

P. Henrich - M. Tabaczek, Die römischen Grabdenkmäler von Duppach -Weiermühle, Kreis Daun. Archäologie in Rheinland-Pfalz 1, 2002, 85-89.

P. Henrich, Die römischen Grabdenkmäler von Duppach-Weiermühle. EinVorbericht der Grabungen 2003. Funde und Ausgrabungen 35, 2003, 46-52.

P. Henrich - M. Tabaczek, Die römischen Grabdenkmäler von Duppach-Weiermühle. Eiflia Archaeologica 1, 2004, 11-42.

P. Henrich - M. Tabaczek, Die Gräberstraße und ein Nebengebäude der römischen Villa von Duppach-Weiermühle. Archäologie in Rheinland-Pfalz 2003, 56-59.

P. Henrich, Die römische Grabkammer von Duppach-Weiermühle. Vorbericht der Grabungen 2004. Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 36, 2004, 54-61.

H. Steinmetz - R. Nick, Archäologie und Schule. Eiflia Archäologica 1, 2004, 43-54

P. Henrich, C. Mischka, Die römische Villenanlage von Duppach-Weiermühle. Vorbericht zu den geomagnetischen Prospektionen und zu den Grabungen 2005. Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 37, 2005, 12-20.

P. Henrich, Die Ausgrabungen von Duppach-Weiermühle 2004. Eiflia Archaeologica 2, 2005, 5-26.