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Universitätsvorlesung "Transkulturelle Perspektiven afrikanischer Kunst/Geschichte"

22.04.2008 - 15.07.2008

Eine Veranstaltung des Kunsthistorischen Institutes der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Professur für Postcolonial Studies, Akademie der bildenden Künste Wien

Kunsthistorisches Institut, Koserstraße 20, 14195 Berlin, HS B
Dienstags 18.00-20.00 Uhr


Die Etablierung der Kunstgeschichte als universitäre Disziplin und die Institutionalisierung des Kunstmuseums erfolgten zeitgleich mit der europäischen Okkupation des afrikanischen Kontinents. Die Kunstproduktion Afrikas und der afrikanischen Diaspora wurde aus dem kunsthistorischen Kanon ausgegrenzt, als das "Andere", "Primitive" deklariert und mithin marginalisiert. Die Frage nach den Konsequenzen dieser engen Verbindung von Fach- und Kolonialgeschichte und die Tatsache, dass die Kunstproduktion afrikanischer Provenienz ein wesentlicher Bestandteil des zeitgenössischen Kunstgeschehens ist, motivieren diese Vorlesungsreihe. Es gilt, die Diskurse zu hinterfragen, in denen sich eine kategoriale Vorstellung des "Afrikanischen" gebildet und verfestigt hat und sie in eine ideologiekritische Perspektive zu rücken. Dies setzt eine Analyse der Wahrnehmung und Verhandlung kultureller Differenz voraus und stellt weiterhin zur Diskussion, in welchen Relationen sich bestimmt, was jeweils Kunst, ästhetisches Objekt oder ästhetische Erfahrung genannt werden kann. Mit der Pluralität der Perspektiven vervielfältigen sich die Kunst/Geschichten und leisten so dem Bewusstsein für "Multiple Modernities" Vorschub.

Programm (pdf)

Di, 22. April 2008
Christian Kravagna (Wien)
Travelling Africa: Das Motiv der Reise in der afrikanischen Moderne
Di, 29. April 2008
Sylvester Okwunodu Ogbechie (Santa Barbara)
The Historical Life of Objects: Ethnography, African Arts and the Challenge of Contemporaneity
Di, 06. Mai 2008
Julien Enoka-Ayemba (Berlin)
"Nollywood", die Videofilmfabrik aus Nigeria: Zwischen Autonomie, Empowerment und Kritik
Di, 13. Mai 2008
Robert Farris Thompson (New Haven)
Staccato Incandescence: The Shared Aesthetic Organizing Principles of Afro-Atlantic Music, Dance and Art
Di, 20. Mai 2008
Yacouba Konaté (Abidjan)
Dakar Biennale: Stakes and Controversies
Di, 27. Mai 2008
Joseph Adandé (Cotonou)
Experiencing Art: The African Way
Di, 03. Juni 2008
Viktoria Schmidt-Linsenhoff (Trier)
"Negerkunst" in Deutschland. Hannah Höch, Carl Einstein und Sigmar Polke
Di, 10. Juni 2008
Gabriele Genge (Düsseldorf)
Bild und Artefakt in der afrikanischen Konzeptkunst
Di, 17. Juni 2008
Elizabeth Harney (Toronto)
Stories of Avant-gardism and Contemporary Practice
Di, 24. Juni 2008
Chika Okeke-Agulu (University Park)
The Art Society and the Making of Postcolonial Modernism in Nigeria
Di, 01. Juli 2008
Salah M. Hassan (Ithaca)
African Modernism: Global Modernities and the Logic of Inseparability
Di, 08. Juli 2008
Lydia Haustein (Berlin)
Von "Africa Shox" zu "Windowlicker" und die Stereotypisierung afrikanischer Kulturen
Di, 15. Juli 2008
Hans Ulrich Obrist (London)
A Protest against Forgetting
Drei Abende zum afrikanischen Film in Zusammenarbeit mit dem Kino Arsenal: 21. Mai, 19.00 Uhr / 18. Juni, 21.00 Uhr / 16. Juli, 21.00 Uhr. Programm: www.fdk-berlin.de/arsenal