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Deutsch-französische Kunstvermittlung zwischen 1870 und 1940. Transfer und Rezeption – Brüche und Kontinuitäten

Institution:

Deutsches Forum für Kunstgeschichte

Projektleitung:
Mitarbeiter/innen:

In Berlin:
Sabine Beneke
Knut Helms
Gitta Ho
Andreas Holleczek
Godehard Janzing
Friederike Kitschen
Andrea Meyer
Julia Schnitker

In Paris:
Mathilde Arnoux
Markus Castor
Isabelle Dubois
Rachel Esner
Marie Gispert
Béatrice Joyeux
Alexandre Kostka
Peter Kropmanns
Olivia Tolède

 

Förderung:

Volkswagenstiftung
Getty Grant Programme

Projektlaufzeit:
01.01.1999 — 31.12.2003

Das Projekt wurde 1999 auf Initiative von Thomas W. Gaehtgens, Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte, Uwe Fleckner und Martin Schieder in die Wege geleitet und durch die großzügige Unterstützung der Volkswagenstiftung und des Getty Grant Programms ermöglicht.

Sein Forschungsgegenstand war die Kunstkritik, die zwischen 1871 und 1940 in Frankreich und Deutschland entstanden ist. Der gewählte Zeitraum begründet sich zunächst aus den historischen Rahmendaten: die Reichsgründung nach dem deutsch-französischen Krieg einerseits und die Besetzung von Paris durch deutsche Truppen im Juni 1940 andererseits, die zugleich die Eckdaten der Dritten Republik sind. Die dazwischenliegenden sieben Jahrzehnte sind nicht nur von den historischen Ereignissen und Zäsuren zwischen den beiden Ländern geprägt. Sie beschreiben zugleich die Epoche der klassischen Moderne, der Avantgarden, aber auch eines stets präsenten konservativen Kunstgeschmacks. In ihr bestanden zwischen den beiden Nationen ungezählte künstlerische Beziehungen und interkulturelle Transfers.

Die kunstkritischen Schriften aus dem genannten Zeitraum unter einer konkreten Fragestellung zu erfassen und zu analysieren, ist das Ziel des Forschungsunternehmen: Die Kunstkritik wird als eine zentrale Quelle verstanden, in der ausländische Kunst und Kultur nicht nur ihre historische und zeitgenössische Beurteilung erfahren, sondern in der sich auch im besonderen Maße die Vorstellung von einer anderen Nation definiert. Am konkreten Beispiel der französischen und deutschen Kunstkritik zwischen 1871 und 1940 soll der gleichermaßen historischen wie aktuellen Frage nachgegangen werden, wie sich in dem Urteil der Deutschen beziehungsweise der Franzosen über die bildende Kunst des Nachbarlandes das jeweilige ›Frankreichbild‹ beziehungsweise ›Deutschlandbild‹ artikuliert. Das Projekt widmete sich damit einem zentralen Aspekt des künstlerischen und interkulturellen Transfers und der durch Brüche und Kontinuitäten gekennzeichneten Rezeptionskultur zwischen den beiden Ländern.

 

Die Auswertung der Datenbanken hat bereits zu folgenden Publikationen geführt:

Prenez garde à la peinture! Kunstkritik in Frankreich 1900–1945, hrsg. von Uwe Fleckner und Thomas W. Gaehtgens (Passagen/Passages, Bd. 1), Berlin 1999.

Französische Kunst - Deutsche Perspektiven 1870–1945. Quellen und Kommentare zur Kunstkritik, hrsg. von Andreas Holleczek und Andrea Meyer, Berlin 2004 (Passagen/Passages, Bd. 7).

Distanz und Aneignung. Relations artistiques entre la France et l’Allemagne 1870–1945. Kunstbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich 1870–1945, hrsg. von Alexandre Kostka und Françoise Lucbert, Berlin 2004 (Passagen/Passages, Bd. 8).