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Zur Geschichte des Seminars für Katholische Theologie der Freien Universität Berlin

(Monika Daumenlang / Anja Middelbeck-Varwick)

Seit dem Wintersemester 1957/58 besteht die Möglichkeit des Studiums der Katholischen Theologie an der Freien Universität Berlin: Das Fach verstand sich seither als wissenschaftliche Reflexion auf den christlichen Glauben, wie er in den Kirchen, vor allem der römisch-katholischen Kirche, gelebt wird. Es hat die Aufgabe, die ursprüngliche Glaubenserfahrung des Alten und Neuen Testaments wie auch die Glaubensaussagen der kirchlichen Überlieferung in den gegenwärtigen Verstehenshorizont zu übersetzen. Dabei gilt es auch, ihre Voraussetzungen, Inhalte und Konsequenzen methodisch zur Sprache zu bringen. Das Studium der Katholischen Theologie heute verfolgt im wesentlichen fünf Ziele: Erstens vermittelt es ein Wissen um das Christentum; zweitens will es dazu befähigen, Überzeugungen, Optionen und Verhaltensweisen glaubender Menschen kritisch zu reflektieren, drittens die wesentlichen Quellen der europäisch-abendländischen Kultur zu kennen, viertens kulturelle und religiöse Transformationsprozesse zu analysieren sowie fünftens die Bedeutung religiöser Überzeugungen in einer globalisierten Welt zu erfassen. Dabei haben sich am Seminar für Katholische Theologie in seiner knapp fünfzigjährigen Geschichte bestimmte Schwerpunkte in Forschung und Lehre herausgebildet, die ihre jeweilige Prägung maßgeblich den Lehrenden des Hauses verdanken Ihr Wirken soll daher im folgenden Blick auf die vergangenen Jahrzehnte vor allem gewürdigt werden.

Die Gründung des Seminars für Katholische Theologie

Die Gründung der Freien Universität Berlin geschah mit dem Ziel der Erneuerung der Idee der universitas in demokratischer Verantwortung und im freien Diskurs der Disziplinen:

„… Deshalb fordert alle Freiheit das Wechselgespräch, den Dialog. Freiheit ist niemals Indifferenz. Sie ist deren genaues Gegenteil: sie ist Entschiedenheit, aber solche, die auf andere trifft und mit ihr in das Wechselgespräch eintritt… Deshalb kann es nur dort eine wirkliche Freiheit der Wissenschaften geben, wo z. B. an einer Universität dieses Gespräch in aller Freiheit zwischen den Fakultäten geführt wird. Dazu müssen aber auch alle Fakultäten an einer Universität vertreten sein …“[1]

In diesem Sinn wurde auch die Einrichtung einer Katholisch-Theologischen Fakultät erwogen, die aber nicht einer „klassischen“ Fakultät der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) entsprechen, sondern eher in der Tradition der Lehrpraxis stehen sollte: Man orientierte sich dabei am Modell einer so genannten „Weltanschauungsprofessur“, wie sie beispielsweise der katholische Theologe Romano Guardini von 1923-1939 an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität oder auch der evangelische Theologe und Religionsphilosoph Paul Tillich von 1929-1933 in Frankfurt/M. inne hatten.[2] Diesen Vorstellungen entsprechend, kündigte der damalige „Senator für Volksbildung“ Tiburtius in einem Vortrag vor der „Gesellschaft der Freunde der Hoch- und Geisteswissenschaften“ an, dass die Gründung einer Theologischen Fakultät an der Freien Universität geplant werde.[3] Zu einer Fakultätsgründung an der Freien Universität ist es allerdings bis heute nicht gekommen: Vorderhand begnügte man sich 1954 zunächst mit der Erteilung eines Lehrauftrags für Katholische Theologie an den Studentenseelsorger Johannes Pinsk (1891-1957), der kurz vor seinem Tod zum Honorarprofessor ernannt wurde.[4]

Im Jahre 1957 wurden dann - aus staatlichen und kirchlichen Interessen gleichermaßen - an der Philosophischen Fakultät der Freien Universität drei neue Institute offiziell installiert: Das Seminar für Katholische Theologie, das Institut für Evangelische Theologie und das Institut für Judaistik. Bei der Einrichtung der drei Institute, so schreibt der damalige Studentenpfarrer und später an der FU lehrende, evangelische Theologe Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt (1928-2002) rückblickend, ging es vor allem um die „Repräsentanz der Theologie in der Welt der akademischen Diskurse und ihr Beitrag zur Bemühung einer damals noch als geistige Einheit begriffenen Universität im Streit der Fakultäten um Vernunft und Wahrheit.“ [5]

Die Auswahl der beiden ersten Berufenen an den Theologischen Lehrstühlen hatte zudem den Ansprüchen der besonderen politischen Situation Berlins am Brennpunkt zwischen „Ost und West“ Rechnung zu tragen um die Besonderheiten der hier ausstehenden Auseinandersetzungen auf wissenschaftlichem Niveau führen zu können. Dies geschah somit als „eine Dienstleistung gewiß auch im politischen Zusammenhang, jedoch nicht weniger mit Blick auf die Tatsache, dass bis 1961 die Studentenschaft der Freien Universität zu wenigstens einem Drittel „aus dem Osten“ kam (und dort auch noch zu Hause war) und auf breite, über das engere Fachstudium hinaus angelegte geistige Orientierung ein Anrecht hatte. Man traute der Existentialität der Theologien einen gediegenen Beitrag gerade dazu zu. Dass zugleich mit den beiden Theologien endlich auch ein Judaistisches Institut gegründet wurde, war schon lange eine Forderung aus dem Geist politischer Bewusstheit und Verantwortung gerade der Freien Universität…“ [6]

In diesem Sinn erhielt Prof. Dr. theol. Marcel Reding, zu dieser Zeit noch ordentlicher Professor für Moraltheologie an der Universität Graz, am 1.10.1956 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Katholische Systematische Theologie an der Freien Universität, der zum einen für die Ausbildung von Religionslehrer/innen, zum anderen für die theologische Bildung aller Studierenden zuständig sein sollte:

„Nach dem Wunsche der Philosophischen Fakultät soll der Inhaber des neu geschaffenen Lehrstuhls für Katholische Theologie die künftigen Religionslehrer heranbilden und darüber hinaus in einer Universität ohne Theologische Fakultät allen Studenten die Möglichkeit eines spezifisch theologischen Unterrichts bieten sowie eine gewisse Universalität und Gegenwartsnähe der Anschauung in der Lehre gewährleisten.“.[7]

Marcel Reding hielt am 14. Dezember 1956 seine Antrittsvorlesung, so dass dieser Tag als eigentliches Gründungsdatum des Seminars gelten kann. Seine Vorlesung trug den Titel „Der Sinn des Marxschen Atheismus“, womit ein bedeutender Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Redings angezeigt war, der fortan zu den hervorragenden Experten und Kritikern des Marx´schen Werkes innerhalb des katholisch-theologischen Bereichs zählte und mit zahlreichen Publikationen zur Auseinandersetzung zwischen Christentum und Atheismus beitrug.[8] Im Wintersemester 1957/58 begann schließlich der Lehrbetrieb an den beiden neuen theologischen Instituten: Denn zusammen mit Reding hatte im März 1957 Prof. Dr. H. Gollwitzer den Ruf an das Institut für Evangelische Theologie an der FU angenommen. Beide prägten nachhaltig die Schwerpunktsetzung in Lehre, Forschung und Bibliotheksaufbau, die die Gestalt der „Theologien“ fortan ausmachte.[9] Reding beschränkte sich dabei nicht auf den zu dieser Zeit höchst aktuellen wie brisanten Dialog von Christen und Atheisten. Dieser ist vielmehr im Zusammenhang mit seinem weiteren moraltheologischen wie sozialethischen Forschungsinteresse zu sehen. Zu seinen Arbeiten auf dem Gebiet der Ethik kommen zahlreiche weitere aus dem Gebiet der Scholastik hinzu, vornehmlich der mittelalterlichen Scholastik und ihrer Wirkungsgeschichte. In Erinnerung wird Reding aber nicht zuletzt wegen seiner Bemühungen um den Dialog mit dem Marxismus bleiben, die ihn bis nach Moskau führten.[10] Somit hat Marcel Reding „ ... mit der mittelalterlichen Theologie und Philosophie, der Scholastikforschung, aber auch der Ethik und Sozialethik Forschungsschwerpunkte eingerichtet, die über sein Wirken hinaus zum Kennzeichen des Seminars geworden sind. … Nicht zuletzt aber hat er deutlich gemacht, dass Theologie, wenn sie in einer Universität so vertreten ist wie in der Freien Universität, ihren Status und Ort stärker denn eine in Form einer ganzen Fakultät arbeitende Theologie als Herausforderung begreifen muss, als die Herausforderung, zu dem Gespräch mit den anderen Wissenschaften, mit der evangelischen Theologie, den anderen Nachbardisziplinen und nicht zuletzt der Philosophie fähig und bereit zu sein und ihr Eigenes in Auseinandersetzung mit aus diesem Gespräch auf sie zukommenden Fragen und Problemen zu entwickeln.“[11]

Nach längerer Vertretung der Professur Redings durch Prof. Dr. Klaus Jakobi wurde als sein eigentlicher Nachfolger im Sinne der Umschreibung der Professur erst im Jahr 1982 Prof. Dr. Ludger Honnefelder berufen, dessen Forschungsschwerpunkt im Bereich der mittelalterlichen Philosophie und der theologischen Ethik lag und der gegenwärtig die Guardini-Professur an der HU Berlin inne hat. In der Zeit der Nichtbesetzung bis zu dieser Berufung hatte P. Prof. Dr. Bruno Schlegelberger S.J., der in Folge der Integration der Pädagogischen Hochschule 1980 am Seminar eine Professur erhielt, das Fach Systematik allein vertreten und so in den 80er Jahren als einziger Professor den gesamten Lehrbetrieb organisiert. Nachfolger Honnefelders wurde der 1989 berufene Prof. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, der jetzt in Frankfurt lehrt; er vertrat das Fach Systematik bis 1994. Als Nachfolger von P. Prof. Dr. Bruno Schlegelberger S.J., der bis heute als Emeritus in Forschung und Lehre des Seminars aktiv ist, erhielt im Jahr 2000 Prof. Dr. Michael Bongardt den Ruf an die Freie Universität. Er vertrat das Fach, bis zur Gründung eines neuen Ethik-Instituts des Fachbereiches, insgesamt fünf Jahre. Gegenstand seiner vielfältigen Forschungen und Publikationen sind vor allem der interreligiöse Dialog und die mit der fortschreitenden Säkularisierung der westlichen Kultur verbundenen theologisch- philosophischen und kulturwissenschaftlichen Fragen.[12] Zudem ist Bongardt u.a. Mitherausgeber der in Münster erscheinenden Reihe „ Jerusalemer Theologisches Forum“.

Die Professur für Religionspädagogik/Fachdidaktik hatte in den Jahren 1985-1991 der heute in Mainz lehrende Prof. Dr. Werner Simon inne, die Exegese wurde von 1982-1983 von Prof. Dr. Lorenz Oberlinner, jetzt Freiburg, und dann von 1985-1989 von Prof. Dr. Michael Theobald, jetzt Tübingen, am Seminar vertreten.

Weitere Entwicklungen am Seminar für Katholische Theologie

Eine bedeutende Veränderung des Seminars für Katholische Theologie war 1980 mit der bereits erwähnten Integration der Pädagogischen Hochschule in die Freie Universität Berlin verbunden, vor allem betraf dies die personelle Ausstattung. In der Aufbruchphase nach der Integration bekam das Seminar für Katholische Theologie vier Lehrstühle zugesagt, je eine Professur für Systematische Theologie (Integration PH), Systematische Theologie (Schwerpunkt: mittelalterlichen Theologie/Philosophie), Biblische Theologie (Schwerpunkt: Exegese des Neuen Testaments) sowie Religionspädagogik und Didaktik. Aufgrund der erweiterten Grundausstattung war es möglich, einen Antrag auf Umwandlung des Seminars von einer atypischen Einrichtung in eine Wissenschaftseinheit zu stellen.

„Damit hat die Entwicklung im Seminar für Katholische Theologie einen Punkt erreicht, an dem der faktische Zustand einer selbständigen Einrichtung auch die rechtliche Form einer eigenen WE annehmen sollte. An den anderen deutschen Universitäten, die über ähnliche Seminare oder Institute für Katholische Theologie verfügen, ist die Errichtung als eigene Wissenschaftliche Einrichtungen üblich. Um die Anerkennung des Berliner Studiums der Katholischen Theologie innerhalb der Bundesrepublik sicherzustellen, empfiehlt es sich, für die Katholische Theologie an der FU in gleicher Weise zu verfahren.“[13]

Diesem Antrag wurde noch im Jahr 1983 nachgekommen. Die vier Professuren am Seminar waren dann auch Gegenstand einer Vereinbarung zwischen dem Bistum Berlin und dem Berliner Senat, und zwar im Sinne einer Absichtsbekundung, diese Professuren als Grundausstattung zu behalten. Kirchlicherseits hatte es ebenfalls eine Klärung des Status des Seminars für Katholische Theologie gegeben. Bezüglich der Akkomodation der Apostolischen Konstitution „Sapientia Christiana“ an die deutschen Rechtsverhältnisse schreibt das Bischöfliche Ordinariat am 13.2.84:

„An den Berliner Hochschulen besteht keine Katholisch-Theologische Staatsfakultät. Das Seminar für Katholische Theologie der Freien Universität Berlin hat den Status einer Wissenschaftlichen Einrichtung im Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften II. Eine formale Mitsprache des Ortsordinarius im Sinne der nihil-obstat-Regelung besteht nicht. Es herrscht jedoch eine einvernehmliche Berufungspraxis.“[14]

Nach der Wiedervereinigung 1990 kam der Gedanke einer Fakultätsgründung an der Humboldt-Universität auf. Hierzu fanden dann intensive Planungen und Gespräche zwischen Vertretern des Landes Berlin und der Katholischen Kirche statt, die jedoch zu keinem erfolgreichen Ende führten. Da öffentlich kolportiert wurde, dass die Professuren der FU im Falle einer Errichtung der Fakultät an die HU transferiert werden sollte, beschloss die Freie Universität im Blick auf die Fakultätsgründung frei werdende Stellen am Seminar für Katholische Theologie nicht mehr neu zu besetzten und aus dem Stellenplan zu streichen. Dem Seminar gingen auf diese Weise zwei der zur Personalausstattung gehörenden Professuren verloren: eine Professur für Religionspädagogik und eine der Professuren für Systematische Theologie. Diese Streichungen wurden kirchlicherseits wohl in Erwartung der Fakultätsgründung unter Nichtbeachtung der Absprachen mit dem Senat von Berlin hingenommen. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1995 konnte nach dem allseitigen Erschlaffen der Fakultätseuphorie eine neue Planungsphase beginnen. Hierzu führten P. Prof. Dr. Schlegelberger SJ und der Vizepräsident Prof. Dr. Väth auf Veranlassung des Senators für Wissenschaft und Forschung eingehende Verhandlungen. In der Vereinbarung vom 26. Oktober 1995 wurden für das Seminar für Katholische Theologie insgesamt zwei Professuren festgeschrieben: eine Professur für Systematische Theologie, eine Professur für Biblische Theologie. Beiden Professuren ist jeweils die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters zugesagt.

Zur gegenwärtigen Situation des Seminars[15]

Seit 1992 hat Prof. Dr. Rainer Kampling die Professur für Biblische Theologie (Neues Testament) inne, deren Forschungsschwerpunkt im Bereich der „Antijudaismusforschung“ und der des „Jüdisch-christlichen Dialogs“ liegt. Neben „klassischen“ exegetischen Arbeiten liegen zahlreichen Publikationen zur Rezeptionsgeschichte der Bibel und zur Geschichte der christlichen Judenfeindschaft vor.[16] Darüber hinaus unterhält die Biblische Theologie zahlreiche internationale Kontakte z. B. zu Forschungsinstituten in Israel und den USA sowie zu Einrichtungen in Deutschland, die den Antisemitismus und seine Geschichte erforschen. Allerdings wurde mit der „Theologischen Antisemitismusforschung“ am Seminar ein eigener Akzent der Forschung gesetzt, der künftig auch in einem eigenen M.A-Studiengang Ausdruck finden wird. Zeichen dieses theologischen Interesses ist zudem auch die auf die Initiative der Bibelwissenschaft zurückgehende Verleihung der Ehrendoktorwürde der FU an Prof. Dr. Ludwig Ehrlich im Jahr 2003.

Traditionell eine starke Gewichtung innerhalb der Systematischen Theologie hat die maßgeblich durch Schlegelberger vorangetriebene „Theologie der Südhalbkugel“. Aufgrund dieser Ausrichtung seiner Arbeit besitzt das Seminar zudem viele Kontakte nach Lateinamerika, aber auch im asiatischen und afrikanischen Raum.[17] Schlegelberger hat sich in der Forschung seit 1978 auf den Bereich „Evangelium und Kulturen in Lateinamerika“ konzentriert und pflegt bis heute die intensiven Kontakte des Hauses zum Lateinamerikainstitut. In der Tradition interkultureller und interreligiöser Theologie konnte 2009 eine Juniorprofessur mit entsprechender Denomination eingeworben werden, die sich im Schwerpunkt mit den christlich-muslimischen Beziehungen befasst. Ebenfalls für das Gebiet der Systematischen Theologie wurde im Jahr 2010 eine Juniorprofessur eingerichtet, die die seit 2006 vakante Professur für Systematik (Dogmatik/Fundamentaltheologie) zunächst ersetzt.[18]

Für die anderen beiden theologischen Disziplinen, die Historische und die Praktische Theologie, steht zur  Zeit eine Anzahl von Akademischen Mitarbeitern, Lehrbeauftragten und Gastdozenten zur Verfügung. Die Fachdidaktik wird seit WS 2009/10 von Frau Prof. Dr. Christa Georg-Zöller vertreten, die im Schwerpunkt an der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen lehrt und seitens des Erzbistums Berlin auch für die Lehre an der Freien Universität Berlin beauftragt wurde.

Seit dem Wintersemester 2006/07 ist das Fach im Rahmen der neu eingeführten Bachelor-Studiengänge wählbar: Angeboten wird 30/60- Leistungspunkte Modulangebot „Katholische Theologie“ mit Lehramtsoption. Seit dem Wintersemester 2008/09 bietet das Haus den Ernst-Ludwig-Ehrlich Masterstudiengang für Geschichte, Theorie und Praxis der Jüdisch-Christlichen Beziehungen an. Ab dem Wintersemester 2012/13 wird das Fach Katholische Theologie als Fach 2 im Lehramtsmasterstudiengang angeboten (Master of Education 120 LP/60LP).

Der hiermit endende Streifzug durch die Institutsgeschichte hat vermutlich viele Stationen und Aspekte unberücksichtigt gelassen. Gewiss hat er zu wenig von den Menschen berichtet, ohne die Lehre und Forschung nicht sein könnten. Vielleicht aber vermochte er aufzuzeigen, dass die Katholische Theologie als sogenanntes „Kleines Fach“ stets einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag zum Wechselgespräch der Disziplinen geleistet hat und dies als eine Kerndisziplin der Geschichts- und Kulturwissenschaften[19] auch künftig zu leisten sucht.

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[1] Hans Köhler: Die Freiheit von Forschung Lehre als Problem der Theologie, in: Veritas, Iustitia, Libertas. Festschrift zur 200-Jahrfeier der Columbia-Universität New York, überreicht von der Freien Universität Berlin und der Deutschen Hochschule für Politik Berlin, Colloquium-Verlag, Berlin (1954).

[2] Honnefelder, Ludger, Ethik und Geschichte. Marcel Reding: Leben und Werk, in: Seminar für Katholische Theologie (Hrsg.), Festakt zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Marcel Reding am 24. Januar 1984 (= Ansprachen, in: Informationen aus Lehre und Forschung 10/1985), S. 5.

[3] Vgl. Dokumentation der Freien Universität Berlin, Teil II, 1949-1953.

[4] Vgl. zu Person und Theologie: Stefansky, Jerzy, Consecartio Mundi. Theologie und Liturgie bei Johannes Pinsk, St. Ottilien 1990.

[5] Manuskript „Evangelische Theologie“ von Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt, S.1f.

[6] Manuskript „Evangelische Theologie“ von Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt, S.1f.

[7] So lautet ein Schreiben des Rektors der FU an den Senator für Volksbildung, in dem eine Ausnahmegenehmigung beantragt wurde, dass auch ein luxemburgischer Staatsangehöriger zu einem deutschen Beamten berufen werden durfte, vgl. Univ. Archiv PS 06, Box 53.

[8] Reding, Marcel, Der Sinn des Marxschen Atheismus, München-Salzburg-Köln 1957 (= Forum Politische Bildung 3).

[9] Vgl. Festakt zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Marcel Reding am 24. Januar 1984, S. 5.

[10] Vgl. u.a..: Reding, Marcel, Der politische Atheismus, Graz 1957; Ders., Zur Glaubensfreiheit im Marxismus. Zum Verhältnis von Marxismus und Christlichem Glauben, Wien u.a. 1967; Stehle, Hansjakob, Die Ostpolitik des Vatikans 1917-1975, München 1975, hier: Mühsame Wende zur Koexistenz, 1955-64.Erkundung ohne Auftrag: Marcel Redings Moskaureise.

[11] Vgl. Festakt zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Marcel Reding am 24. Januar 1984, S.14.

[12]Aus den Veröffentlichungen M. Bongardts seien erwähnt: Der Widerstand der Freiheit. Eine transzendentaldialogische Aneignung der Angstanalysen Kierkegaards = FTS 49, Frankfurt 1995; Die Fraglichkeit der Offenbarung. Ernst Cassirers Philosophie als Orientierung im Dialog der Religionen = ratio fidei 2, Regensburg 2000; Verstehen an der Grenze. Beiträge zur Hermeneutik interkultureller und interreligiöser Kommunikation, Münster 2003 (gem. mit R. Kampling, M. Wörner); Einführung in die Theologie der Offenbarung, Darmstadt 2005.

[13] Schreiben von Prof. Dr. Ludger Honnefelder an den Sprecher des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften II 28.6.1983.

[14] Schreiben Bischöfliches Ordinariat Berlin an den Bischof von Regensburg vom 13.2.84 (AZ Dez, IV/1).

[15] Vgl. auch: www.fu-berlin.de/kaththeo

[16] Einige der Veröffentlichungen R. Kamplings seien hier genannt: Das Blut Christi und die Juden. Mt 27,25 bei den lateinischsprachigen christlichen Autoren bis zu Leo dem Großen (NTA.N.F. 16) Münster 1984; Israel unter dem Anspruch des Messias. Studien zur Israelthematik im Markusevangelium (SBB 25) Stuttgart 1992; Der Nächste, der Fremde, der Feind -NT-. (Die Neue Echter Bibel, Themen: Bd.3 ) Würzburg 2000; Im Angesicht Israels: Studien zum historischen und theologischen Verhältnis von Kirche und Israel (SBB 47), hg. M. Blum, Stuttgart 2002 R. Kampling, M. Weinrich (Hg.), Dabru emet - redet Wahrheit. Eine jüdische Herausforderung zum Dialog mit den Christen, Gütersloh 2003. Als Herausgeber: Sara lacht ... Eine Erzmutter und ihre Geschichte, Paderborn 2004; "Dies ist das Buch...". Das Matthäusevangelium. Interpretationen - Rezeption - Rezeptionsgeschichte, (Festschrift für Hubert Frankemölle), Paderborn 2004.

[17] Vgl. Schlegelberger, Bruno, Von Medellín nach Puebla. Gespräche mit lateinamerikanischen Theologen, B. Schlegelberger / Josef Sayer / K. Weber, Düsseldorf 1980; Ders., Unsere Erde lebt - Zum Verhältnis von altandiner Religion und Christentum in den Hochanden Perus. Mit einem Beitrag von Peter T. Hansen, Immensee 1992; Los Arhuacos en defensa de su identitad y autonomía, Resistencia y sincretismo. Santafé de Bogotá 1995.

[18] Zu den Schwerpunkten der beiden Juniorprofessuren vgl. im Einzelnen die Angaben auf der Homepage.

[19] Die Zuordnung zum Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften erfolgte im Rahmen der Neugliederung der Fachbereiche. Der Fachbereich Philosophie und.Sozialwissenschaften II wurde aufgelöst.

Das Seminar für Katholische Theologie an der Freien Universität Berlin wurde zum Ende des Sommersemesters 2022 geschlossen und an die Humboldt Universität zu Berlin verlagert. Weitere Informationen unter „Aktuelles“.  
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