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Über Ernst Ludwig Ehrlich

Ernst Ludwig Ehrlich wurde am 27. März 1921 in Berlin geboren. Nach dem Abitur 1940 studierte er an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums bei Leo Baeck. 1943 gelang ihm die Flucht aus Nazi-Deutschland in die Schweiz.

In der Schweiz erhielt Ernst Ludwig Ehrlich ein Stipendium an der Universität Basel, wo er sein Studium weiterführte und 1950 zum Dr. phil. promoviert wurde. Ab 1955 nahm er verschiedene Lehraufträge wahr, unter anderem an der Freien Universität Berlin. 1972 wurde er Honorarprofessor für Neuere Jüdische Geschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Bern. Von 1961 bis 1994 war Ernst Ludwig Ehrlich europäischer Direktor von B’nai B’rith und im Anschluss daran Ehrenpräsident dieser Organisation. 

Während des Zweiten Vatikanischen Konzils wirkte Ernst Ludwig Ehrlich dialogorientiert an der Ausarbeitung der Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra aetate“ mit. Sein Einsatz für die Versöhnung zwischen Juden und Christen war unermüdlich. So wurde er 1958 Generalsekretär der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz und übernahm 1972 das Amt des Co-Präsidenten der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft beim Schweizerischen Katholischen Kirchenbund sowie 1990 das Amt des Präsidenten der Jüdisch-Römisch-Katholischen Gesprächskommission der Schweizer Bischofskonferenz. Darüber hinaus engagierte er sich beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund und beim Gesprächskreis „Juden und Christen“ des Zentralkomitees der Katholiken. Ernst Ludwig Ehrlich verfasste zahlreiche Schriften zu Themen aus dem Bereich der Judaistik und nahm intensiv am öffentlichen Gespräch über das Verhältnis von Juden und Christen in Geschichte und Gegenwart teil.  Aufgrund seiner besonderen Verdienste erhielt er zahlreiche akademische Auszeichnungen. Bereits 1958 wurde er mit dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Die Freie Universität Berlin verlieh ihm am 2. Juli 2003 die Ehrendoktorwürde. Sein Lebenswerk wurde durch die Verleihung des Israel-Jacobsen-Preises im Juli 2007 in der Neuen Synagoge zu Berlin gewürdigt. 

Ernst Ludwig Ehrlich verstarb am 21. Oktober 2007 in Riehen bei Basel.

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