Springe direkt zu Inhalt

Josias Marcus

Josias Marcus

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Josias Marcus

Jurist (Dr. iur.); fürstl. Berater, Prof.; Vizekanzler; luth.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* 1524 Torgau

† 28. 04. 1599 Jena

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

Studium in Wittenberg, lehrte anschließend eine Zeitlang in Jena, nahm dann in Augsburg eine Hofmeisterstelle an; 1554-1558 Studium in Frankreich; bei der Rückkehr nach Augsburg wollte er in Straßburg den früheren Patron seiner Jenaer Kindheit, Marbach, besuchen, um sich zu bedanken, traf ihn aber nicht an; 1558-1562 Studium in Italien, 1560 in Ferrara Dr.-Promotion; bei der Rückkehr beobachtete er zwei Jahre lang v. außen den Streit zw. Viktorin Strigel und M. Flacius, als er kein Ende davon absah, ging er als Berater f. drei Jahre an den Hof v. Gf. Günter XLI. v. Schwarzburg; dann 1570 im Dienst v. Hz. Johann Wilhelm v. Sachsen f. ein Jahr Prof. f. Jura in Jena und sachsen-weimarischer Rat; f. seinen Hz. und im Auftrag des Kaisers in Erfurt Hilfe bei der Aufteilung des Herzogtums 1572; nach dem Tod Johann Wilhelms wurde er v. der Vormundschaftsregierung vertrieben; 1574 als Procancellarius/Vizekanzler an den Hof v. Hz. Julius v. Braunschweig nach Wolfenbüttel berufen; 1576 v. Ks. Maximilian II. als Rat an den Wiener Hof berufen, der Ks. starb, als er die Reise nach Wien beginnen wollte; ein Jahr lang als Privatus in Braunschweig; 1577 Berufung an den kurpfälz. Hof, aber wg. der konfessionell-pol. Verhältnisse ging er nach Holstein, wo er unter Hz. Adolf v. Schleswig-Holstein-Gottorp 1578 Vizekanzler wurde; 1585 Hofrat und Präses des Konsistoriums; 1586-93 Hof- und Kammerrat in Weimar, ging 1593 wieder nach Jena; außer seiner autobiogr. Epistel an Marbach ist v. ihm nichts erhalten

1.4. Literatur zur Person

Jöcher 3 (1751) 156; Jöcher-Adelung 4. Erg.-Bd. (1813) 682; Adrian Beier, Syllabus rectorum et professorum Jenæ in studio generali judicum in judicio provinciali: Ordinariorum in facultate juridica: Pastorum et diaconorum in Templo. Jena 1659, 558; Johannes Günther, Lebensskizzen der Prof. der Univ. Jena seit 1558 bis 1858. Festgabe zur 300jährigen Säkularfeier der Univ. am 15., 16. und 17. August 1858. Jena 1858 (= ND Aalen 1979), 52; Ludwig Andresen/Walter Stephan, Beiträge zur Geschichte der Gottorfer Hof- und Staatsverwaltung von 1544-1659. 2 Bde. (= Quellen und Forschungen zur Gesch Schleswig-Holsteins 14/15). Kiel 1928, Bd. 1: Ludwig Andresen, Studien und Quellen zur Gesch. der Verwaltung und Wirtschaft in Gottorf v. 1544-1659, 183f. u. ö. (s. Reg); Ulrich Hess, Geheimer Rat und Kabinett in den ernestinischen Staaten Thüringens. Organisation, Geschäftsgang und Personalgeschichte der obersten Regierungssphäre im Zeitalter des Absolutismus. (= Veröffentlichungen des thüringischen Landeshauptarchivs Weimar 6). Weimar 1962, 26. 431; ders., Geschichte der Behördenorganisation der thüringischen Staaten und des Landes Thüringen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahr 1952. (= Veröffentlichungen der Hist Komm f Thüringen. Kl Reihe, 1). Jena/Stuttgart 1993; ders., Geschichte der Staatsbehörden in Schwarzburg-Rudolstadt. Zur Veröffentlichung vorbereitet und hg. v. Peter Langhof. (= Veröffentlichungen der Hist Komm f Thüringen. Große Reihe, 2). Jena/Stuttgart 1994

2.1. Quelle: benutzte Edition

JM, [Brief an Dr. Johannes Marbach, Straßburg]. In: Johannes Fecht (Hg.), Historiae ecclesiasticae seculi a. n. c. XVI. supplementum, plurimorum et celeberrimorum ex illo ævo theologorum epistolis, ad Joannem, Erasmum et Philippum, Marbachios, antehac scriptis, nunc vero ex bibliotheca Marbachiana primum depromptis, constans. Divisum in VIII. libros, ad illustrandas plerasque ejus ætatis in ecclesia puriore historias ... una cum apparatu, ad totum opus necessario, et tabulis chronologico-historicis. Francofurti et Spirae 1684, 608-610

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

-

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Jancke (2002) 101. 140f. 160 (Patronage)

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

1580

3.2. AdressatInnen

Dr. Johannes Marbach, Kirchenpräsident in Straßburg

3.3. Funktion der Quelle

Empfehlung des Sohnes v. Ove Rantzau, hzl. Rat und Amtmann in Kiel, an Marbach; mit Marbach bestand seit JMs Kindheit in Jena ein Patronageverhältnis, in dem zunächst Marbach JM, dann JM Marbachs Sohn förderte bzw. es versuchte; schließlich bittet JM Marbach mit diesem Empfehlungsbrief erneut um einen Dienst als Patron, während er selbst sich ihm gegenüber als Schuldner erklärt, der die empfangenen Förderungen nicht mit eigenen Leistungen ausgleichen kann; lebensgeschichtliche Informationen sind so etwas wie eine Empfehlung, die der zum Broker gewordene ehem. Klient sich in dem erneuerten Patronageverhältnis selbst gibt

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl.; überl. in der Bibliothek Marbachs

4.1. Berichtszeitraum

Kindheit in Jena/1554-1580

4.2. Sprache

lat.

4.3. Form der Quelle

Ich-Form, Prosa; lebensgesch. Brief, der an Patronagebeziehung mit dem Adressaten anknüpft und die eigene veränderte Rolle darin beschreibt

4.4. Inhalt

Studien- und Berufsdaten; Patronageverhältnis mit Marbach

nächster Eintrag
vorheriger Eintrag

Selbstzeugnisse im deutschsprachigen Raum