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Sigmund Gotzkircher

Sigmund Gotzkircher

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Sigmund Gotzkircher

Dr. med.; Stadtarzt in München, freipraktizierend (hochadlige Patienten); verh., kath.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* zw. 1400 und 1410 in?

† Ende Okt./Anfang Nov. 1475 München

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

seit 1432 in Italien nachzuweisen, Med.-Studium in Padua, 1442 ebd. Promotion zum Dr. med., Aufenthalte auch in Rom 1433 (zur Krönung Ks. Sigmunds) und Venedig 1438; zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt im Dienst Ks. Sigmunds; nach 1442 Wirkungsfeld v.a. in Bayern, besonders in München; Patienten: bayerische Fürstlichkeiten, Ratsmitglieder etc.; Stadtarzt in München v. 1440 bis 1475; spätestens seit 1451 auch Leibarzt am bayerischen Herzogshof; Beziehungen zu zahlreichen Münchener Familien sowie im gesamten süddt. Raum, vereinzelt auch in Österreich und Oberitalien; Beziehungen zu Münchener Klöstern, Hausarzt der Benediktiner-Abtei Rott am Inn 1460; verh. mit Dorothea N. N.; verdankte seine Berufung als Stadtarzt in München alten Beziehungen zum Stadtschreiber Johann Kirchmair; 1459 mit Einwilligung des Münchner Rates f. ein Jahr Stadtarzt in Regensburg; ritterliche Lebensführung; Bücherliebhaber, der mit Leibarzt J. Hartlieb und Wundarzt Tömlinger med. Bücher austauschte

1.4. Literatur zur Person

VL2 3 (1981) 202-204 (Werner Dressendörfer); Bosls Bayerische Biographie. [Hauptbd.] 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Hg. v. Karl Bosl. Regensburg 1983, 267; Fridolin Solleder, München im Mittelalter. München 1938 (= ND Aalen 1962); Lehmann ed. (s.u. 2.1.) 257-270; A. Bauer, Neues über den Münchner Stadtarzt Dr. Sigmund Gotzkircher. In: Oberbayerisches Archiv 93 (1971) 54f.; Werner Dressendörfer, Spätmittelalterliche Arzneitaxen des Münchner Stadtarztes Sigmund Gotzkircher aus dem Grazer Codex 311. Ein Beitrag zur Frühgesch. des süddt. Apothekenwesens. (= Würzburger medizinhist Forschungen 15). München 1978; Manfred Stürzbecher, The physici in German-speaking countries from the Middle-Ages to the Enlightenment. In: Andrew W. Russell (ed.), The Town and State Physician in Europe from the Middle Ages to the Enlightenment. Proceedings of a Conference held by the Society for the Social History of Medicine under the Auspices of the Research Programme of the Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel September 17-19, 1979. (= Wolfenbütteler Forschungen 17). Wolfenbüttel 1981, 123-129

2.1. Quelle: benutzte Edition

Paul Lehmann, Haushaltsaufzeichnungen und Handschriften eines Münchner Arztes aus dem 15. Jahrhundert. In: ders., Erforschung des Mittelalters. Ausgewählte Abhandlungen und Aufsätze. Bd. 3. Stuttgart 1960. 247-287; Text der Haushaltsaufzeichnungen ebd. 248-257

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

unveränderter vollst. Abdruck der beiden erhaltenen Blätter, textkrit. und inhaltl. Anmerkungen, Seitenwechsel angezeigt; Beschreibung und Ort der Hs.

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Lehmann ed. (s.o. 2.1.) 248. 270-287; VL2 3 (1981) 202-204 (Werner Dressendörfer); de Boor/Newald IV,1 (1970) 159

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

zumeist um 1460

3.2. AdressatInnen

selbst

3.3. Funktion der Quelle

wohl: Notizen v. noch zu erledigenden Aufgaben

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl., nur zwei Blätter erhalten; Ort: München BStB, Cod. lat. 29103

4.1. Berichtszeitraum

zumeist um 1460

4.2. Sprache

lat. mit dt. Einsprengseln

4.3. Form der Quelle

formlos aneinandergereihte Notizen

4.4. Inhalt

die Aufgaben betreffen: Bücher, d.h. Vermerke, wer welche SG interessierenden Bücher besitzt (intendiert ist wohl die − eigenhd. o. durch einen Schreiber besorgte − Abschrift); Umbauten und Verschönerungen am und im (mehrstöckigen) Haus; Wappen und Rüstung; med. Betreuung

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