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Chosŏn-Dynastie

(1392-1910)

Dieser Teil behandelt die zweite und letzte Dynastie der koreanischen Geschichte: Chosŏn. Man teilt die Dynastie in vier Perioden, die jeweils eine besondere historische Prägung haben: Die Etablierung eines stabilen Königsstaates und einer traditionell-konfuzianischen Philosophie (Teil 1, 1392-1650); der Wandel des tradierten Königsstaates zu einer neuzeitlichen Gesellschaft (Teil 2, 1650-1800); die nationale Umwälzung mit der Öffnung des Landes (Teil 3, 1800-1880); die Schritte zur Annexion durch Japan (Teil 4, 1880-1910).

Die Chosŏn-Dynastie ging nicht nur aus einer inneren Erneuerung der vorangegangenen Koryŏ-Dynastie hervor, sondern sie knüpft in ihrer historischen Identität sogar an noch frühere Zeiten an: Die Chosŏn-Dynastie stellte sich als Nachfahre Alt-Chosŏns dar, wie es im Namen zum Ausdruck kommt. Im ersten Jahrhundert nach ihrer Gründung etablierte sich die Chosŏn-Dynastie als souveränes Land auf der koreanischen Halbinsel, das trotz bewegter Entwicklungen 600 Jahre lang bis zur Annexion durch Japan 1910 bestehen blieb.

Kulturgeschichtlich von größter Bedeutung ist die Entwicklung der koreanischen Schriftsprache im 15. Jahrhundert. Damit verbunden war eine neue Vielfältigkeit des kulturellen Lebens, das nun nicht mehr ausschließlich von einer chinesisch gebildeten Obersicht dominiert wurde. Dennoch war die konfuzianische Philosophie das grundlegende ideologische Element, das während der Chosŏn-Zeit eine neue Blüte erlebte. Die Gesellschaft wurde von der neokonfuzianischen Ethik so nachhaltig geprägt, dass wesentliche Charakterzüge bis heute erkennbar geblieben sind.

 

Hee Seok Park

 

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