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Matthias Wittig, Dr. phil.

Dr. Matthias Wittig, Dokkyo Universität (Saitama, Japan)

E-Mail: m-wittig@dokkyo.ac.jp

Homepage: https://www.dokkyo.ac.jp/profinfo/15003.htm

Persönliche Angaben:

Wissenschaftlicher Werdegang

1999-2001 Studium der Geschichte Japans, des Japanischen und der Geschichtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum

2001-2002 Studium an der Waseda Universität, Tokyo

2002-2007 Studium der Japanologie an der Freien Universität Berlin und der Germanistischen Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin

2008-2012 Promotionsstudium „History and Cultural Studies“ an der Dahlem Research School (DRS) der Freien Universität Berlin

2009-2010 Forschungsaufenthalt an der Universität Tsukuba, Japan

2015 Erwerb des Doktorgrades im Fach Japanologie am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin mit der Dissertation „Schreibendes und beschriebenes Ich: Selbstdarstellung und Konstruktion der eigenen Person in den Autobiographien japanischer Unternehmer der Nachkriegszeit - Tsukamoto Kōichi, Ishibashi Nobuo, Higuchi Hirotarō und Inamori Kazuo“

2012-2015 Lektorat am Institut für Deutsche Sprache und Studien der Sophia Universität, Tokyo

Seit 2015 Dozentur an der Abteilung für Deutsche Studien der Dokkyo Universität, Saitama

Forschungsschwerpunkte:

Geschichte und Literatur der japanischen Neuzeit und Moderne, Autobiographie-/Selbstzeugnisforschung, Interkulturelle Kommunikation

 

Dissertationsprojekt:

Identität und Selbstkonzept: Autobiographien japanischer Unternehmer der Nachkriegszeit. (Iudicium 2016: Iaponia Insula, Bd. 31, 485 Seiten)

Die Studie verbindet erstmals auf systematische Weise literatur- und geschichtswissenschaftliche Fragestellungen in der Analyse einer noch kaum erforschten Gattung, der japanischen Unternehmer-Autobiographie. Ausgangspunkt ist die Selbstzeugnisforschung, die in jüngster Zeit sowohl in den Geschichts- wie auch in den Literatur- und Kulturwissenschaften und darüber hinaus wichtige Impulse setzte. Vier bislang unübersetzte Autobiographien japanischer Unternehmer, geschrieben am Ende des 20. Jahrhunderts, erbringen Erkenntnisse über das Selbstverständnis sowie die Gruppenkultur japanischer Wirtschaftsführer in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Phase des Hochwachstums und der akzelerierten Globalisierung. Zugleich leistet die Studie einen Beitrag zur Analyse von Techniken der Selbstkonstruktion und bietet Material für eine Fülle weitergehender historischer oder theoretisch-systematischer Fragestellungen in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Sozialpsychologie und Textsortenanalyse.

Die Unternehmerautobiographien:

Tsukamoto Kōichi: Ich werde am Leben gelassen – Konstruktion und Legitimation der eigenen Unternehmerpersönlichkeit vor dem Hintergrund eines göttlichen Plans

Ishibashi Nobuo: Der Bergaffe von Yoshino – Konstruktion der Unternehmerperson vor dem Erfahrungshintergrund erlittener Kriegsgefangenschaft

Higuchi Hirotarō: Einen Präzedenzfall gibt es nicht, darum mache ich es! – Lebensbeschreibung eines Individualisten

Inamori Kazuo: Für die Gesellschaft und für die Menschen – Multiunternehmer und spiritueller Intellektueller

Veröffentlichungen:

(in Vorb.): „Gegenwart ohne Zukunft: Reifeprozess und Initiation in Gudrun Pausewangs Reise im August“.

(in Vorb.): „Von Schöpfungsmythen, Volkserzählungen und Märchengestalten in Japan und im westlichen Kulturraum – Motive, Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede in Tradition und Präsentation“.

(in Vorb.): mit Watanabe Katsuyoshi: Doitsugo no rakugo shinan – Eine Rakugo-Einführung in deutscher Sprache. Tokyo: Daisan shobō.

(2016): Identität und Selbstkonzept: Autobiographien japanischer Unternehmer der Nachkriegszeit. Iaponia Insula, Bd. 31. München: Iudicium.

(2016): „Über den japanischen historischen Roman: Tsunoda Fusakos Meine schweren Verbrechen sühne ich mit dem Tod. Heeresminister Anami Korechika – eine Fallstudie“. In: Dokkyō University, Faculty of Foreign Studies, Department of German Studies „Doitsugaku kenkyū“, Nr. 71, S. 41-86.

(2016): „Mein kluger Freund Unterhose“. Übersetzung der Erzählung Boku no kashikoi pantsu kun von Otsuichi. In: Hefte für ostasiatische Literatur, Nr. 60, S. 86-88.

(2015): „Jenseits von Vokabeln und Grammatik: Zur Vermittlung interkultureller Kommunikationsstrategien und Kompetenz, der Relevanz des Abbaus von Sprechhemmungen sowie der faktischen Realisierung interkulturellen Lernens im Unterricht von DaF an japanischen Hochschulen“. In: Japanische Gesellschaft für Germanistik (Hg.): Mündliche Kommunikation im DaF-Unterricht: Phonetik, Gespräch und Rhetorik. München: Iudicium, S. 149-169.

(2014): „Selbstkonstruktion in japanischen Unternehmerautobiographien: Wie Andō Momofuku die Instant-Nudelsuppe erfand“. In: Sophia University, Faculty of Foreign Studies Bulletin, Nr. 49, S. 35-68.

(2014): Medick, Hans; Wagner, Jens-Christian (Hg.) (Rezension): „Isidor Nussenbaum, Er kommt nicht wieder. Geschichte eines Überlebenden. Aus dem Englischen übersetzt von Wilfried Prantner und Hans Medick (Lebenszeugnisse – Leidenswege, Heft 22). Dresden, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, 2013. In: Sophia University, Journal of European Studies, Nr. 7, S. 145-154.

(2013): „Erzählen vom Erfolg: Japans Nachkriegsunternehmer und ihre Autobiographien. Eine Bestandsaufnahme“. In: Sophia University, Faculty of Foreign Studies Bulletin, Nr. 48, S. 27-53.

(2009): „Kirino Natsuo: Teufelskind“ (Rezension). In: Hefte für Ostasiatische Literatur, Nr. 46 (Mai 2009), S. 100-104.

(2009): mit Stalph, Jürgen und Petermann, Christoph: Moderne japanische Literatur in deutscher Übersetzung. Eine Bibliographie der Jahre 1868-2008. München: Iudicium.