Springe direkt zu Inhalt

Lange Nacht der Wissenschaften 2005

Lange Nacht der Wissenschaften 2005

TN 28: Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“/FB Geschichts- und Kulturwissenschaften

"Self-Fashioning – Mode in Berlin"

Ort:

Inst. für Turkologie, Schwendener Str. 33, 14195 Berlin

Standortnr. 10

Zeit:

11. Juni 2005

Anreise:

Busroute 4A Dahlem-Süd, Haltestelle Altensteinstraße/Fabeckstraße

Zu einem Einblick in die Werkstatt der Historiker/innen lädt die 2004 von der DFG eingerichtete Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“ ein. In der Gruppe arbeiten Historiker/innen, Turkolog/innen und Japanologinnen zusammen. Die Wissenschaftler/innen wollen herausfinden, wie Menschen in verschiedenen Kulturen, zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen geografischen Räumen und in spezifischen Interaktionszusammenhängen ihr eigenes Leben thematisieren. Das Arbeitsspektrum der Forscher/innen reicht von Quelleneditionen über eine vergleichende Analyse des autobiografischen Schreibens bis hin zur Beschäftigung mit historisch- und kulturanthropologischen Fragen. Sie interessieren sich etwa dafür, wie Menschen in ihren Tagebüchern und Erinnerungen über Gewalterfahrungen schrieben, welche Beziehungsmuster in den Texten sichtbar werden oder welche Bedeutung ritualisierte Lebensweisen für die in Selbstzeugnissen formulierten Personkonzepte haben. Die Ausstellung „Mode in Berlin“ gewährt einen Einblick in das Leben von Konfektionären um 1900.

Rund um den Hausvogteiplatz entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein europäisches Modezentrum mit internationalen Kontakten und einem hervorragenden Ruf. Anhand von Selbstzeugnissen der überwiegend jüdischen Unternehmerfamilien lässt sich die Bedeutung von Mode für diese Familien und ihre Personkonzepte erforschen. Kleidung ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern spielt als Werkzeug sozialer Inszenierung eine bedeutende Rolle für Selbstdarstellung, Distinktion und (nonverbale) Kommunikation. Die in der Modebranche Tätigen standen in enger Verbindung zum gesellschaftlichen, künstlerischen und kulturellen Leben der pulsierenden Großstadt Berlin und die Modehäuser wurden zu sozialen Orten für Käufer/innen, Besitzer und Angestellte.

Gezeigt wird außerdem der satirische Film „After Life“ von H. Koreeda, in dem es um die Produktion von Erinnerungen geht. Eine Gruppe vor kurzem verstorbener Menschen soll den entscheidenden Augenblick im eigenen Leben bestimmen. Jeder hat die Erinnerung auszuwählen, die er als ewige Identität behalten möchte. Daraus ergibt sich eine wahrhaft universelle Geschichte, die den mehrdeutigen Charakter des menschlichen Gedächtnisses untersucht, den Ort, an dem sich Realität und Fiktion vermischen.

Lesung

18:00

Kleidung in Selbstzeugnissen

Musik

19:00

Janitscharenmusik live

Vorträge

20:00

20:45

Schreibsucht - Zu den Leidenschaften eines gelehrten Bauern. (Prof. Dr. Claudia Ulbrich)

Bettgeschichten - Gastfreundschaft in der Frühen Neuzeit. (Dr. Gabriele Jancke)

Film

22:00

„After Life“ OmU von Hirokazu Koreeda, Japan 1998, mit Einführung

Außerdem

Ausstellung: Mode in Berlin

Power Point- und Posterpräsentationen der DFG-Forschergruppe „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“ (aus der Geschichtswissenschaft, Turkologie und Japanologie)

Bücherausstellung, Gartenfest, orientalische Spezialitäten