Carmen Caballero-Navas behandelt in ihrem Vortrag das frühe Stadium der Rezeption und Transformation gynäkologischer Literatur durch jüdische Autoren und Übersetzer zur Zeit des Mittelalters. Sie setzt sich mit der Produktion hebräischer Texte während des zwölften bis dreizehnten Jahrhundert auseinander, die die medizinische Versorgung von Frauen zum Thema haben. Carmen Caballero-Navas möchte einen Eindruck über die damals erhältliche gynäkologische Literatur vermitteln und zum Verständnis dieser Textart und ihrer Verbreitung beitragen. Sie untersucht, welche Bedeutung die Theorien zur Physiologie des weiblichen Körpers in den lateinischen und arabischen Traditionen für den hebräischen Korpus hatten und wie jüdische Autoren, Übersetzer und Kopisten zu diesem Zeitpunkt, Vorstellungen von der Funktionsweise des weiblichen Körpers an ihre eigenen Vorstellungen anpassten.

Dr. Carmen Caballero-Navas ist Professorin an der Universidad de Granada. In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Produktion mittelalterlicher hebräischer Texte aus dem westlichen Mittelmeerraum, die die medizinische Behandlung von Frauen thematisieren. Dabei berücksichtigt sie vor allem die Erfahrungen der Frauen selbst.

Dieser BabMed-Vortrag findet in Kooperation mit SFB 980 Episteme in Bewegung statt. Motion. Das Programm der Tagung finden Sie hier: „Gynälologie, Frauenheilkunde und heilkundige Frauen“.