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Frau Marta Pallavidini - "Diplomazia e propaganda in epoca imperiale ittita: forma e prassi"

Ziel meiner Doktorarbeit ist, die formalen und praktischen Aspekte der Diplomatie und der Propaganda in der hethitischen Großreichszeit zu erforschen. Neben diesem Hauptziel meiner Untersuchung, d.h. die Kenntnisse über die Kultur- und Ideologiegeschichte in Vorderasien in der Spätbronzezeit zu vertiefen, sollten insbesondere die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Eigenschaften sowie die politischen Entwicklungen deutlicher herausgearbeitet werden.

Das Quellencorpus besteht aus drei Textkategorien: Die Staatsverträge, die "internationalen Anordnungen", d.h. Dekrete und
Urteilssprüche, und die Briefe. Für die Erforschung der Propaganda wurden auch die historiographische Berichte (Annalen Mursilis II., Mannestaten Suppiluliumas I., sowie die "Apologie" Hattusilis III:) in Betracht gezogen.
Jede Textgattung wurde nach ihren eigenen Eigenschaften (Struktur, Bestandteile, Aspekte der Terminologie und der Formulierung, Inhalte sowie auch Fundorte und Paläographie) untersucht, um ihre Funktion im diplomatischen Verfahren herauszufinden. Als Texte der Propaganda wurden die Quellen als Narrative betrachtet und deshalb wurden die stilistische Aspekte untersucht (wie die Verwendung von rhetorischen Stilmitteln, von bestimmten Topoi, von besonderen Bildfelder).
Aus der Untersuchung ergaben sich die folgenden Resultate:

  • Die Feststellung, dass das diplomatische Verfahren sehr komplex war, was sicherlich auf die Verträge zutrifft (einige Texte sind ausländischer Herkunft), und auch auf die Briefe (unter denen sich Entwürfe befinden).
  • Die strukturelle, inhaltliche und redaktionelle Komplexität der Texte, die nicht nur nach juristischen Voraussetzungen abgefasst, sondern auch von anderen Techniken bestimmt wurden, der Aufteilung von Themen, Bestandteilen und Inhalten, die sehr eng mit den Zielen verbunden waren und die nicht nur eine Textkategorie definierten, sondern auch für jeden einzelnen Text gewählt wurden.
  • Die Aspekte, die die verschiedenen Arten des Publikums betreffen, sind mit der Darstellung des Königs verbunden. Der König stellt sich durch die Texte dar, und diese Darstellung basiert einerseits auf der Ideologie des Königtums, andererseits auf unterschiedlichen Aspekten, je nach der Textkategorie, dem Empfänger und dem Ziel.
  • Die Definition einer „Personalisierung“ der Darstellung jedes einzelnen Königs, und die Beziehung zwischen dieser Personalisierung und den politischen Umständen.


Verteidigung: 20.01.2012 (Co-Tutelle Università degli Studi di Pavia –
Freie Universität Berlin)

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